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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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er.
    »Überbringe deine Botschaft, junger Mann«, sagte Sazed müde.
    »Graf Docksohn sagt, Ihr werdet keine Unterstützung bekommen können«, berichtete der Mann und zügelte sein Pferd. »Das Zinntor ist gefallen, und …«
    »Das Zinntor?«, fragte Sazed. Tindwyl! »Wann?«
    »Vor über einer Stunde, Herr.«
    Vor einer Stunde?, dachte er entsetzt. Wie lange kämpfen wir schon?
    »Ihr müsst hier aushalten, Herr!«, rief der junge Mann, wendete sein Pferd und galoppierte auf demselben Weg zurück, der ihn hergeführt hatte.
    Sazed machte einen Schritt in Richtung Osten. Tindwyl …
    Das Donnern gegen das Tor wurde noch lauter, und der Stamm ächzte und knirschte. Fieberhaft suchten die Männer nach etwas anderem, womit sie das Tor sichern konnten, aber Sazed sah, dass sich die Halterungen, die den Baumstamm trugen,
allmählich lösten. Sobald sie abfielen, gab es keine Möglichkeit mehr, das Tor geschlossen zu halten.
    Sazed machte die Augen zu und spürte das Gewicht seiner Müdigkeit. Er berührte seinen Weißblechgeist. Er war beinahe leer. Wenn auch die letzte Reserve aufgebraucht war, würde ihm nur noch ein winziger Vorrat an Kraft aus einem der Ringe zur Verfügung stehen.
    Aber was blieb ihm übrig?
    Er hörte, wie der Stamm brach, und die Männer schrieen auf.

    »Zurück!«, rief Keuler. »In die Stadt hinein!«
    Die Reste der Armee zerstreuten sich und zogen sich vom Zinktor zurück. Entsetzt beobachtete Weher, wie immer mehr Kolosse auf den Platz strömten und die wenigen Männer, die entweder zu schwach oder zu verwundet zum Rückzug waren, einfach überrannten. Die Kreaturen stürmten heran wie eine große blaue Welle – eine Welle mit Schwertern aus Stahl und Augen aus Feuer.
    Im Himmel war die Sonne – die nur schwach hinter Sturmwolken sichtbar war – wie eine blutende Wunde, die langsam über den Horizont zog.
    »Weher!«, fuhr Keuler ihn an und zerrte ihn zurück. »Zeit zu verschwinden!«
    Ihre Pferde waren schon lange durchgegangen. Weher taumelte hinter dem General her und versuchte nicht auf das Knurren in seinem Rücken zu hören.
    »Zurück auf die Ausgangspositionen!«, rief Keuler allen Männern zu, die ihn hören konnten. »Erste Schwadron, verstärkt die Festung Lekal! Graf Hammond sollte inzwischen dort sein und die Verteidigung vorbereiten! Schwadron zwei, mit mir zur Festung Hasting!«
    Weher lief weiter voran; sein Verstand war genauso betäubt wie seine Beine. In dieser Schlacht war er so gut wie nutzlos. Er hatte versucht, den Männern die Angst zu nehmen, doch seine
Bemühungen schienen fast völlig wirkungslos gewesen zu sein. Es war, als halte man ein Blatt Papier gegen die Sonne, um Schatten zu bekommen.
    Keuler hob die Hand, und die Schwadron von zweihundert Mann hielt an. Weher schaute sich um. Die Straße lag still im Asche- und Schneetreiben. Alles schien gedämpft zu sein. Der Himmel war trübe, und die Umrisse der Stadt wurden durch das Tuch aus schwarz gesprenkeltem Schnee geglättet. Es war seltsam, gerade noch dem schrecklichen Schauspiel aus Scharlachrot und Blau entkommen zu sein und die Stadt nun so ruhig vorzufinden.
    »Verdammt!«, rief Keuler und schob Weher aus dem Weg, als plötzlich eine rasende Kolossgruppe aus einer der Seitenstraßen herausstürmte. Keulers Soldaten bildeten eine lange Verteidigungslinie, doch nun brandete hinter ihnen eine weitere Schar aus Kolossen heran – es waren jene Kreaturen, die kurz zuvor durch das Tor gebrochen waren.
    Weher stolperte und fiel in den Schnee. Diese andere Gruppe. Diese andere Gruppe … sie ist von Norden gekommen! Haben die Kreaturen schon die ganze Stadt unterwandert?
    »Keuler!«, rief Weher und drehte sich um. »Wir …«
    Weher sah gerade noch, wie ein gewaltiges Koloss-Schwert durch Keulers erhobenen Arm und bis in die Rippen fuhr. Keuler ächzte auf, wurde zur Seite geschleudert, und sein Schwertarm flog mitsamt der Waffe durch die Luft. Er fiel über sein schlimmes Bein, und der Koloss packte sein Schwert mit beiden Händen und hieb zu.
    Nun erhielt der schmutzige Schnee Farbe. Rot.
    Benommen starrte Weher auf die Überreste seines Freundes. Dann wandte sich der Koloss knurrend Weher zu.
    Die Wahrscheinlichkeit seines bevorstehenden Todes trieb ihn mehr an, als es der kalte Schnee vermocht hatte. Weher kroch zurück, rutschte durch den Schnee und versuchte instinktiv die Kreatur zu besänftigen. Natürlich geschah nichts. Weher versuchte aufzustehen, und der Koloss kam zusammen mit einigen
anderen

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