Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
dagegen sagen können? Während er nachdachte, hörte er Stimmen von unten, von draußen.
    Stimmen?, dachte er. In der Nacht? Neugierig strengte er sich an, sie zu verstehen, aber sie waren zu weit entfernt. Er griff in die Tasche neben seinem Tisch. Die meisten seiner Metallgeister waren leer; er trug nur seine Kupfergeister mit ihrem Vorrat an altem Wissen. In dem Sack fand er einen kleinen Beutel. Dieser enthielt zehn Ringe, die er für die Belagerung vorbereitet, aber nie benutzt hatte.
    Er zog den Beutel auf, nahm einen der zehn heraus und steckte den Beutel in seine Schärpe.
    Mit diesem Ring – einem Zinngeist – konnte er sein Gehör schärfen. Nun klangen die Worte unten laut und deutlich.
    »Der König! Der König ist zurückgekehrt!«
    Vin sprang aus dem Fenster.

    »Auch ich verstehe nicht genau, wie sie das macht, El«, sagte Hamm, der seinen Arm in einer Schlinge trug.

    Elant schlenderte mit ihm durch die Straßen der Stadt. Menschen liefen in gebührendem Abstand hinter ihnen her und unterhielten sich aufgeregt miteinander.
    Die Menge wurde größer und größer, als die Leute hörten, dass Elant zurückgekommen war. Spuki beobachtete sie unsicher, aber gleichzeitig schien er die Aufmerksamkeit zu genießen.
    »Während des letzten Teils der Schlacht war ich außer Gefecht gesetzt«, sagte Hamm gerade. »Nur das Weißblech hat mich am Leben erhalten. Kolosse haben meine Männer abgeschlachtet und die Mauer der Festung überwunden, die ich verteidigt habe. Ich erinnere mich noch, wie ich vor der Festung Wager ohnmächtig geworden bin. Als ich aufwachte, hatte Vin die Stadt schon zurückerobert. Ich …«
    Er verstummte. Vin stand vor ihnen auf der Straße. Still, dunkel. Im Nebel wirkte sie beinahe wie das Gespenst, das Elant auf dem Weg nach Luthadel gesehen hatte.
    »Vin?«, fragte er.
    »Elant«, sagte sie, rannte vorwärts, fiel ihm in die Arme, und die Aura des Mysteriums war verschwunden. Sie zitterte, als sie ihn umarmte. »Es tut mir so leid. Ich glaube, ich habe etwas Schlimmes getan.«
    »Ach ja?«, fragte er. »Was denn?«
    »Ich habe dich zum Herrscher gemacht.«
    Elant lächelte. »Das habe ich schon bemerkt, und es ist mir recht.«
    »Wirklich? Nachdem du dich so bemüht hast, dass die Bewohner wählen können?«
    Elant schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich hatte es mir zu einfach gemacht. Es war ehrenhaft, aber … unvollkommen. Wir reden später darüber. Ich bin nur froh, dass meine Stadt noch steht.«
    Vin lächelte. Sie sah müde aus.
    »Vin?«, fragte er. »Bist du noch auf Weißblechentzug?«
    »Nein«, sagte sie. »Das ist etwas anderes.« Sie richtete den
Blick zur Seite und machte ein nachdenkliches Gesicht, als müsste sie eine Entscheidung treffen.
    »Komm mit«, sagte sie.

    Sazed schaute aus dem Fenster; ein zweiter Zinngeist verstärkte seine Sehkraft. Das da unten war tatsächlich Elant. Sazed lächelte; ein großer Stein fiel ihm vom Herzen. Er drehte sich um und wollte dem König entgegengehen.
    Und dann sah er etwas über den Boden treiben. Es war ein kleines Stück Papier. Er kniete sich, hob es auf und erkannte darauf seine eigene Handschrift. Die Ränder waren fransig, als sei es irgendwo herausgerissen worden. Er runzelte die Stirn, ging hinüber zu seinem Tisch und schlug das Buch dort auf, wo sich Kwaans Erzählung befand. Ein Teil des Blattes fehlte. Es war derselbe Teil wie jener, der ausgerissen worden war, als Tindwyl bei ihm gewesen war. Er hatte den seltsamen Zwischenfall schon fast vergessen, bei dem alle gleichlautenden Textstellen entfernt worden waren.
    Er hatte diese Seite mit Hilfe seines Metallgeistes neu geschrieben, nachdem sie die herausgerissenen Blätter gefunden hatten. Und nun war dieselbe Stelle abermals entfernt worden – der letzte Satz. Weil er sich vergewissern wollte, hielt er das Fragment an den Ausriss. Beides passte zusammen. Alendi darf die Quelle der Erhebung nicht erreichen, stand dort. Er darf die Macht nicht für sich selbst nehmen. Es war der genaue Wortlaut, den Sazed in seiner Erinnerung aufbewahrte – der genaue Wortlaut aus der Durchpausung.
    Warum hat sich Kwaan deswegen Sorgen gemacht?, dachte er und setzte sich. Er sagt, er kannte Alendi besser als jeder andere. Bei mehreren Gelegenheiten hat er Alendi einen ehrenwerten Mann genannt.
    Warum also hatte sich Kwaan so große Sorgen darum gemacht, dass Alendi die Macht für sich selbst beanspruchen könnte?

    Vin schritt durch den Nebel. Elant, Hamm und Spuki folgten

Weitere Kostenlose Bücher