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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Fraktion dar, die mindestens genauso mächtig war wie die der Adligen.
    Noch andere Skaa sprenkelten die Menge. Sie sahen ungefähr genauso aus wie zu der Zeit vor Elants Aufstieg an die Macht. Während die Adligen in der Regel Anzüge trugen – und dazu Hüte und Mäntel –, kleideten sich die Skaa in einfache Hosen. Einige waren sogar noch schmutzig vom Tagwerk, und ihre Kleidung war alt, abgetragen und fleckig von Asche.
    Dennoch … an ihnen war etwas anders. Es lag nicht an ihrer Kleidung, sondern an ihrer Haltung. Sie saßen ein wenig aufrechter
da als früher, und sie hielten den Kopf ein wenig höher. Und sie hatten genug freie Zeit, um an einer Ratsversammlung teilzunehmen.
    Endlich erhob sich Elant und eröffnete die Sitzung. Er hatte seinen Dienern heute Morgen erlaubt, ihn anzukleiden, und das Ergebnis wies fast keine Knitterfalten auf. Sein Anzug stand ihm gut, alle Knöpfe waren geschlossen, und seine Weste war von angemessener dunkelblauer Farbe. Sogar seine Haare waren gekämmt; die kurzen braunen Locken lagen fest am Kopf an.
    Normalerweise begann Elant die Versammlung damit, dass er anderen Rednern den Vortritt ließ – irgendwelchen Ratsherren, die stundenlang über Themen wie Steuersätze oder Stadtentwässerung schwadronierten. Doch heute gab es Wichtigeres zu besprechen.
    »Meine Herren«, sagte Elant, »Ich bitte Euch, im Lichte der augenblicklichen Lage unserer Stadt heute Nachmittag von Eurer üblichen Tagesordnung abzuweichen.«
    Die Gruppe der vierundzwanzig Ratsherren nickte, und einige flüsterten sich etwas zu. Elant beachtete sie nicht. Er fühlte sich wohl vor einer großen Menschenmenge – wohler, als es bei Vin je der Fall sein würde. Als er seinen Redetext entrollte, beobachtete Vin mit einem Auge die Menge und suchte nach Reaktionen oder aufkommenden Schwierigkeiten.
    »Die ernste Lage, in der wir uns befinden, sollte allen ziemlich klar sein«, sagte Elant und begann damit seine vorbereitete Rede. »Wir stehen einer Gefahr gegenüber, wie sie diese Stadt nie zuvor gekannt hat. Wir werden von einem fremden Tyrannen belagert und mit Invasion bedroht.
    Wir sind eine neue Nation, ein Königreich, das auf Grundsätzen basiert, die in den Tagen des Obersten Herrschers unbekannt waren. Doch schon jetzt sind wir ein Königreich mit Traditionen: Freiheit für die Skaa, Herrschaft nach unserer eigenen Wahl und Vorstellung, und Adlige, die nicht mehr vor den Obligatoren und Inquisitoren des Obersten Herrschers kuschen müssen.

    Meine Herren, ein Jahr ist nicht genug. Wir haben von der Freiheit gekostet, und wir brauchen Zeit, sie richtig zu genießen. Während des letzten Monats haben wir regelmäßig darüber diskutiert und gestritten, was wir tun sollen, wenn sie einmal bedroht sein würde. Offensichtlich gibt es viele verschiedene Meinungen zu dieser Sache. Deswegen bitte ich um eine solidarische Abstimmung. Wir sollten uns selbst und unserem Volk versprechen, dass wir diese Stadt nicht einer feindlichen Macht ausliefern, ohne uns dies vorher genau überlegt zu haben. Wir sollten beschließen, weitere Informationen einzuholen, nach anderen Auswegen zu suchen und auch zu kämpfen, falls es notwendig sein sollte.«
    Die Rede ging weiter, doch Vin hatte sie schon ein Dutzend Mal gehört, als Elant sie geübt hatte. Während er sprach, beäugte sie die Menge. Sie machte sich große Sorgen über die Obligatoren, die in der hinteren Reihe saßen. Sie zeigten wenig Reaktion auf das schlechte Licht, in das Elants Bemerkungen sie gerückt hatten.
    Sie hatte nie verstanden, warum Elant dem Stahlministerium die Verbreitung seiner Lehren weiterhin gestattete. Es war der letzte Überrest, der von der Macht des Obersten Herrschers geblieben war. Die meisten Obligatoren weigerten sich hartnäckig, Elants Regierung ihr Wissen über Bürokratie und Verwaltung zur Verfügung zu stellen, und sie behandelten die Skaa noch immer mit Verachtung.
    Dennoch hatte Elant ihnen erlaubt zu bleiben. Dabei hatte er ihnen strengstens untersagt, in der Stadt Rebellion und Gewalt zu entfachen. Aber er hatte sie nicht aus der Stadt ausgewiesen, wie Vin vorgeschlagen hatte. Wenn sie hätte entscheiden können, dann hätte sie wohl alle hinrichten lassen.
    Schließlich kam Elants Rede zum Ende, und Vin wandte ihm ihre Aufmerksamkeit wieder zu. »Meine Herren«, sagte er gerade, »ich mache diesen Vorschlag in bestem Glauben, und ich mache ihn im Namen derer, die wir repräsentieren. Ich bitte um Zeit. Ich schlage vor,

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