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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dass wir auf alle Abstimmungen verzichten,
welche die Zukunft der Stadt betreffen, bis einer königlichen Delegation erlaubt wurde, sich mit der Armee vor den Toren zu treffen, und diese Delegation herausgefunden hat, ob es Möglichkeiten für eine Verhandlung gibt.«
    Er senkte das Blatt, hob den Blick und wartete auf Kommentare.
    »Damit bittet Ihr uns also, Euch die Entscheidungsbefugnis über das Schicksal der Stadt zu übertragen«, sagte Philen, einer der Kaufleute unter den Ratsherren. Wegen der Selbstverständlichkeit, mit der er seinen teuren Anzug trug, wäre ein beiläufiger Beobachter niemals auf den Gedanken gekommen, dass er dieses Kleidungsstück erst seit etwa einem Jahr besaß.
    »Wie bitte?«, fragte Elant. »Ich habe nichts dergleichen gesagt. Ich bitte nur um mehr Zeit, damit wir uns mit Straff treffen können.«
    »Er hat all unsere früheren Botschaften ignoriert«, sagte ein anderer Ratsherr. »Wieso glaubt Ihr, dass er uns jetzt zuhören wird?«
    »Wir gehen diese Sache von der falschen Seite an!«, warf ein Repräsentant des Adels ein. »Wir sollten beschließen, Straff Wager anzuflehen, uns nicht anzugreifen, und nicht, uns mit ihm auf ein Schwätzchen zu treffen. Wir müssen rasch klarmachen, dass wir bereit sind, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ihr alle habt doch die Armee gesehen. Er hat vor, uns zu vernichten!«
    »Bitte«, sagte Elant und hob die Hand. »Wir sollten beim Thema bleiben!«
    Ein anderer Ratsherr – einer der Skaa – ergriff das Wort, als hätte er Elant nicht gehört. »Das sagt Ihr nur, weil Ihr adlig seid«, meinte er und deutete auf den Aristokraten, den Elant unterbrochen hatte. »Für Euch ist es leicht, über eine Zusammenarbeit mit Straff zu reden, denn Ihr habt nur sehr wenig zu verlieren!«
    »Nur sehr wenig zu verlieren?«, meinte der Adlige. »Ich und alle Mitglieder meines Hauses könnten hingerichtet werden, weil wir Elant gegen seinen Vater unterstützt haben.«

    »Pah«, sagte einer der Kaufleute. »Das ist doch alles sinnlos. Wir hätten schon vor Monaten Söldner anheuern sollen, wie ich es vorgeschlagen habe.«
    »Und woher hätten wir das Geld dafür nehmen sollen?«, fragte Graf Penrod, der Älteste der adligen Ratsherren.
    »Von den Steuern«, sagte der Kaufmann und machte eine abweisende Geste.
    »Meine Herren!«, rief Elant, und noch lauter: »Meine Herren! «
    Das verschaffte ihm wenigstens ein geringes Maß an Aufmerksamkeit.
    »Wir müssen zu einer Entscheidung kommen«, fuhr er fort. »Bleibt bitte beim Thema. Was ist mit meinem Vorschlag?«
    »Er ist sinnlos«, sagte Philen, der Kaufmann. »Warum sollten wir warten? Wir laden Straff in die Stadt ein, und die Sache ist erledigt. Er wird sie sowieso überrennen.«
    Vin lehnte sich zurück, während die Männer erneut stritten. Die Schwierigkeit lag darin, dass der Kaufmann Philen – so wenig sie ihn auch mochte – nicht ganz Unrecht hatte. Die Aussicht auf einen Kampf wirkte sehr wenig anziehend. Straffs Armee war so ungeheuer groß. Würde ein Hinhaltemanöver tatsächlich etwas bewirken?
    »Straff ist mein Vater«, sagte Elant in dem erneuten Versuch, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, aber er hatte wiederum nur geringen Erfolg. »Vielleicht könnte ich mit ihm reden. Ihn zum Zuhören bewegen. Luthadel ist für viele Jahre seine Heimatstadt gewesen. Womöglich kann ich ihn überreden, sie nicht anzugreifen.«
    »Wartet einmal«, sagte einer der Skaa-Abgeordneten. »Was ist mit der Nahrungsfrage? Habt Ihr gesehen, welche Preise die Kaufleute für Getreide verlangen? Bevor wir uns über diese Armee Gedanken machen, sollten wir erst darüber reden, wie die Preise gesenkt werden können.«
    »Immer sind wir an allem schuld«, meinte einer der Kaufleute aus dem Rat. Und wieder begann der Streit. Elant sackte leicht
hinter dem Rednerpult zusammen. Vin schüttelte den Kopf und bedauerte Elant, als die Diskussion abermals abschweifte. Das geschah oft bei solchen Sitzungen; sie hatte den Eindruck, dass die Ratsherren Elant einfach nicht die Achtung entgegenbrachten, die ihm gebührte. Vielleicht war das seine eigene Schuld, weil er sie fast zu seinesgleichen erhoben hatte.
    Schließlich erstarb der Streit, und Elant holte ein Blatt Papier hervor. Offenbar hatte er vor, die Stimmen für und gegen seinen Vorschlag zu notieren. Er wirkte nicht sehr optimistisch.
    »In Ordnung«, meinte er. »Jetzt sollten wir abstimmen. Bitte denkt daran, dass wir ihm nicht in die Hand spielen, wenn Ihr mir mehr Zeit gebt.

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