Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
zwar kein König mehr, aber Ihr und unsere Armee würden die nächsten Monate überleben, und Luthadel würde nicht geplündert werden.«
Hamm, Weher und Docksohn saßen aufrecht da und sahen ihn mit festem Blick an. Elant schaute auf die Bücherstapel und dachte an seine Studien und Nachforschungen. Wertlos. Wie lange wusste die Mannschaft schon, dass es nur einen möglichen Weg gab?
Die Männer schienen sein Schweigen als Zustimmung anzusehen.
»Cett ist die beste Wahl, nicht wahr?«, fragte Docksohn. »Allerdings würde Straff vielleicht eher mit Elant zu einer Übereinkunft kommen. Schließlich gehört er zur Familie.«
O ja, er würde ein Abkommen mit mir schließen, dachte Elant. Und es in dem Augenblick brechen, wenn es ihm passend erscheint. Und was ist die Alternative? Die Stadt an Cett übergeben? Was wird mit diesem Land, mit diesem Volk geschehen, wenn er das Sagen hat?
»Ich glaube, Cett ist die bessere Wahl«, sagte Weher. »Er ist durchaus einverstanden, die anderen regieren zu lassen, solange er den Ruhm und das Geld einheimsen kann. Das Problem wird wohl das Atium sein. Cett glaubt, es sei hier, und wenn er es nicht findet …«
»Wir lassen ihn die Stadt durchsuchen«, schlug Hamm vor.
Weher nickte. »Ihr müsst ihn davon überzeugen, dass ich ihn in die Irre geführt habe, was das Atium angeht. Das sollte nicht zu schwierig sein, wenn man bedenkt, was er jetzt von mir hält. Aber da ist noch etwas. Er muss glauben, dass ihr mir den Prozess gemacht habt. Vielleicht würde er es schlucken, dass ich hingerichtet wurde, sobald Elant von der weiteren Armee erfahren hatte, die ich gegen ihn geführt habe.«
Die anderen nickten.
»Weher?«, fragte Elant. »Wie behandelt Cett die Skaa in seinem Land?«
Weher wandte den Blick ab. »Nicht gut, fürchte ich.«
»Wir müssen darüber nachdenken, wie wir unser Volk am besten schützen«, wandte Elant ein. »Wenn wir uns Cett vollständig ausliefern, können wir vielleicht meine Haut retten, aber möglicherweise auf Kosten der gesamten Skaa-Bevölkerung des Dominiums!«
Docksohn schüttelte den Kopf. »Elant, das ist kein Betrug. Nicht, wenn es der einzige Weg ist.«
»Das ist leicht gesagt«, meinte Elant. »Ich bin der Einzige hier, der dafür die moralische Verantwortung übernehmen muss. Damit will ich nicht sagen, dass wir deinen Vorschlag ablehnen sollen, aber ich habe da ein paar Ideen, über die ich gern mit euch reden will …«
Die anderen sahen sich an. Wie üblich blieben Keuler und Spuki während der Zusammenkunft stumm. Keuler sprach nur,
wenn er es als absolut notwendig ansah, und Spuki hielt sich bei solchen Gesprächen immer zurück. Schließlich sahen Weher, Hamm und Docksohn Elant eindringlich an.
»Es ist Euer Land, Majestät«, sagte Docksohn vorsichtig. »Wir sind nur hier, um Euch einen Rat zu geben.« Einen sehr guten Rat, besagte sein Tonfall.
»Ja, in Ordnung«, meinte Elant und zog rasch eines der Bücher hervor. In seiner Eile stieß er dabei gegen die Stapel. Die Bände verteilten sich auf dem Tisch, und einer landete in Wehers Schoß.
»Entschuldigung«, murmelte Elant, während Weher mit den Augen rollte und den Band zurück auf den Tisch legte. Elant schlug das Buch auf, das er an sich genommen hatte. »Dieses Werk hat einiges Interessante über die Bewegung und Aufstellung von Truppen zu sagen …«
»Wie bitte, El?«, fragte Hamm und runzelte die Stirn. »Das sieht mir eher wie ein Buch über den Versand von Getreide aus.«
»Ich weiß«, sagte Elant. »Es gab nicht viele Bücher über Kriegskunst in der Bibliothek. Das haben wir wohl den letzten tausend Jahren ohne Kriege zu verdanken. Doch dieses Buch hier erwähnt, wie viel Getreide man einlagern muss, um die einzelnen Garnisonen im Letzten Reich zu versorgen. Habt ihr eine Ahnung, wie viel Getreide eine Armee benötigt?«
»Du hast Recht«, stimmte Keuler ihm zu. »Für gewöhnlich ist es verdammt schwierig, die Soldaten zu ernähren. Wir hatten oft Versorgungsprobleme, wenn wir an der Grenze gekämpft haben, und wir waren nur kleine Gruppen, die ausgesandt wurden, um gelegentliche Rebellionen zu ersticken.«
Elant nickte. Keuler redete nur selten über seine Vergangenheit als Kämpfer für die Armee des Obersten Herrschers, und die Mannschaft fragte auch nicht oft danach.
»Jedenfalls wette ich, dass weder Cett noch mein Vater daran gewöhnt sind, große Menschenmengen zu bewegen«, fuhr Elant fort. »Sie werden Schwierigkeiten mit dem Nachschub
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