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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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es.«
    Comyn beugte sich vor. »Worauf willst du hinaus?«
    »Wir wissen jetzt, dass Robert Bruce die Engländer hintergeht. Wenn Edward herausfindet, was er plant, dann verwette ich meine Grafschaft darauf, dass Bruce den Rest seines Lebens im Tower von London verbringt.«
    Comyn schüttelte erneut den Kopf. »Ein guter Vorschlag, aber keiner, der sich so einfach in die Tat umsetzen lässt. König Edward vertraut Bruce weit mehr als einem von uns. Mein Hass auf den Mann ist allgemein bekannt. Edward ist kein Narr. Er würde es als Versuch meinerseits ansehen, Bruce in Misskredit zu bringen, um mir Vorteile zu verschaffen. Ich könnte sogar meine Position als Ratsmitglied verlieren. Wenn ich außer meinem Wort keine hieb- und stichfesten Beweise für Bruce’ Verrat erbringen kann, wird der König mir nicht glauben.«
    »Wozu brauchen wir echte Beweise, wenn wir sie uns unseren Bedürfnissen entsprechend zurechtschmieden können?«
    Gräfin Isabel of Buchan lag mit offenen Augen auf ihrem Bett. Ein Wandbehang an der Wand neben ihr zeigte einen Mann in wallenden Gewändern mit einem weißen Heiligenschein, der am Bug eines Schiffes stand. Im Hintergrund war eine Insel mit einem Kreuz darüber zu sehen, das in einem vom Himmel herabfallenden Lichtstrahl glühte. Der heilige Columba auf dem Weg nach Iona, nahm sie an. Der Gobelin bewegte sich in dem durch das Fenster wehenden Luftzug, sodass es aussah, als würde das gewebte Meer kleine Wellen schlagen. Seit ihr Mann gegangen war, war das Feuer im Kamin heruntergebrannt und der Raum so kalt geworden wie ein Grab. Isabel fröstelte, machte aber keine Anstalten, unter die Bettdecke zu kriechen oder ihre Zofen aus dem Nebenraum herbeizurufen, damit sie das Feuer schürten. Stattdessen schloss sie die Augen und probte die Worte noch ein Mal. Ihre Lippen bewegten sich stumm.
    Einige Zeit später erklangen draußen im Gang schwere Schritte. Die Gräfin stützte sich auf die Hände, schwang sich herum und glitt von der Bettkante. Einen Moment lang geriet sie in Panik, wusste nicht, wo sie sich am besten hinstellen sollte. In den Burgen ihres Mannes oder in ihren eigenen Herrenhäusern kannte sie sich aus. Hier in John Comyns nördlicher Festung war sie ein Gast, und der unvertraute Raum machte sie unruhig. Sie trat zum Fenster, nahm auf der gepolsterten Sitzbank Platz und rückte das Netz zurecht, das ihr Haar hielt. Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet.
    Isabel rang sich ein Lächeln ab, als ihr Mann eintrat. Bei seinem Anblick gefror es ihr auf den Lippen. Sie kannte seinen Gesichtsausdruck – die angespannten Kiefermuskeln, die Furchen auf der Stirn. Er verhieß nichts Gutes. Sie sah zu, wie er die Brosche löste, die seinen schwarzen Umhang zusammenhielt, und das Kleidungsstück von seinen breiten Schultern streifte.
    »Warum ist das Feuer heruntergebrannt?«, knurrte er und sah sie zum ersten Mal an.
    »Radulf wird sich gleich darum kümmern«, versprach Isabel, als ihr Mann den Umhang auf das Bett warf. Sie stand auf und strich ihr Gewand glatt. »Ist die Verhandlung so verlaufen, wie du gehofft hast?«
    Der Earl grunzte etwas, was sie nicht verstand, und ging zu dem Haken, an dem sein Reitumhang hing. »Sag den Zofen, sie sollen packen«, wies er sie an, den Umhang über seinen Überwurf ziehend. »Die Träger werden die Truhen in einer Stunde abholen.«
    »Wir reisen ab?«
    »Ich muss mich um einige dringende Anglegenheiten kümmern.«
    Die Worte, die Isabel einstudiert hatte, drängten über ihre Lippen. Sie versuchte, sie auszusprechen, aber es gelang ihr nicht. »Und der neue Rat des Königs?«, fragte sie stattdessen. »Hat Sir Robert dich aufgefordert, Mitglied zu werden?«
    Der Earl drehte sich abrupt um. Die Furche auf seiner Stirn vertiefte sich, er lachte sardonisch auf, dann trat er zu ihr. »Immer so korrekt.« Er schloss eine Hand um ihr Gesicht. » Sir Robert hat einen unerwarteten Zug gemacht. Das Spiel hat sich geändert. Wir Comyns müssen jetzt unsere Figuren neu aufstellen. Aber ja, König Edward will mich in dem Rat haben.«
    Isabel schloss die Augen, als sie die Schwielen auf seinen Handflächen an ihrer Wange spürte. Der jahrelange Umgang mit dem Schwert hatte seine Haut verhärtet. Die seltene zärtliche Geste ermutigte sie. »Das ist gut.« Sie legte ihre Hand über die seine. »Ich habe mir gedacht, dass wir den König jetzt, wo der Krieg zu Ende ist, bitten könnten, meinen Neffen freizulassen?« Isabel sprudelte die Worte förmlich

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