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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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offen, Kleidungsstücke und Bücher quollen heraus. Einer der Bettpfosten sah aus, als hätte jemand mit einer Klinge darauf eingedroschen, tiefe Kerben klafften in dem Holz. In der Kammer befanden sich vier Männer – Robert Clifford, Ralph de Monthermer und zwei von Humphreys Rittern – und beobachteten wachsam einen fünften in der Mitte. Es dauerte einen Moment, bis Robert seinen Freund erkannte.
    Humphrey de Bohun schwankte, das braune Haar lag dort, wo der Helm gesessen hatte, flach am Kopf an, sein Hemd war mit Erbrochenem besudelt. Sein Gesicht glühte fiebrig, die Augen waren zu blutunterlaufenen Schlitzen verengt. Mit einer Hand umklammerte er einen Weinschlauch, mit der anderen sein Schwert. Die mit Filigranarbeit verzierte Scheide der Waffe – ein Geschenk von Bess – lag vor seinen Füßen auf dem Boden. Er brüllte die umstehenden Männer an und befahl ihnen immer wieder, sein Pferd zu holen.
    Ralph de Monthermer sprach auf ihn ein, versuchte, ihn zu beruhigen, doch Humphrey hörte nicht auf ihn. Ralph drehte sich überrascht um, als Robert sich an ihm vorbeidrängte. Ohne auf die Warnung des Ritters zu achten, trat Robert über die Gegenstände auf dem Boden hinweg und ging zu Humphrey hinüber. Humphrey konzentrierte sich mit sichtlicher Mühe auf ihn und holte mit seinem Schwert aus. Der Hieb war langsam und ungeschickt geführt, Robert konnte ihm mühelos ausweichen. Er packte Humphreys Schwertarm am Handgelenk und fasste ihn gleichzeitig bei der Schulter. »Humphrey.« Er sah den Earl eindringlich an. »Lass los.«
    Humphrey fixierte ihn. In seinen stumpfen Blick kam Leben. »Robert?«, krächzte er.
    »Lass das Schwert los, Humphrey.«
    Der Griff des Earls lockerte sich, die Waffe entglitt seinen Fingern und landete klirrend auf dem Boden. Ralph beeilte sich, sie an sich zu nehmen. Als Humphreys Widerstand erlahmte und er auf die Knie sank, tat Robert es ihm nach, ohne seine Schultern loszulassen. Der Weinschlauch fiel aus Humphreys anderer Hand. Rotwein ergoss sich dunkel über einen Läufer, als der vom Schicksal Geschlagene kraftlos gegen Robert sackte.
    Während er in der verwüsteten Kammer kauerte und Humphrey die Finger in seine Arme krallte, vergaß Robert alle seine Pläne und Sorgen. Das zwanghafte Verlangen nach Schottlands Thron, das ihn antrieb, als werde ihm eine Spore in die Seite gestoßen, ließ nach. Mit ihm schwanden seine Befürchtungen bezüglich John Comyns Antwort auf seinen Vorschlag und der Gedanke an den schweren Kampf, der vor ihm lag, wenn sein Feind einwilligte, seinen Anspruch zu unterstützen. In diesem Moment war er nur ein Mann und spendete einem Freund Trost, der im Meer seines Kummers zu ertrinken drohte.

    Skipness, Schottland, A.D. 1305
    »Mylord, Ihr habt Besuch.«
    John of Menteith richtete sich auf und wandte sich von dem Tisch ab, über den er sich gebeugt hatte. Sein Haushofmeister stand in der Tür. »Arbeite weiter«, wies er seinen Buchhalter an und tippte dabei auf die Schriftrollen, die offen auf dem Tisch lagen. »Wer ist es denn?« Stirnrunzelnd ging er zur Tür hinüber, spähte an dem Haushofmeister vorbei in die hinter seiner Kammer liegende Halle und sah dort eine hochgewachsene Gestalt in einem weißen Überwurf an der Spitze einer Gruppe von Männern stehen.
    Menteith spürte, wie sich sein Magen vor Unbehagen zusammenkrampfte. »Hauptmann MacDouall«, grüßte er, räusperte sich und rang sich ein gepresstes Lächeln ab, als er die Halle betrat. »Mit Euch hatte ich nicht gerechnet.«
    Dungal MacDouall hatte seine behandschuhte Hand an den Griff seines Breitschwerts gelegt. »Warum nicht?« Seine Stimme klang tonlos und kalt. »Der Earl of Buchan hat Euch doch gesagt, dass ich kommen würde.«
    »Das schon«, erwiderte Menteith mit einem gezwungenen Lachen. »Aber da die Hälfte der Barone Schottlands Wallace erfolglos gejagt haben, bin ich davon ausgegangen, dass das Ganze etwas länger dauern wird.« Er brach abrupt ab, als er eine Gestalt in der Gruppe hinter dem Hauptmann bemerkte, die von zwei Männern festgehalten wurde. Ihr wild hin und her zuckender Kopf wurde von einer Kapuze verdeckt. »Wer ist das?«
    MacDouall wandte den Blick nicht von Menteith. »Reist Ihr immer noch regelmäßig nach Glasgow?«
    Menteith errötete, wohl wissend, dass der Zustand seiner Burg dem Hauptmann die Frage beantworten musste. Er krümmte sich innerlich, als sein Blick auf die weiß getünchten Wände fiel. Die helleren Rechtecke verrieten deutlich,

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