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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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nicht wie geplant.«
    MacDouall hielt sich an seiner Seite. »Bruce hat Euch keinen Sitz in dem neuen schottischen Rat angeboten?«
    »Doch. Aber das war nicht der einzige Grund für sein Kommen.«
    Der Türhüter stieß die mächtigen Türen auf, als er die Lords näher kommen sah.
    Die große Halle wurde von einem Podest beherrscht, hinter dem eine rote Standarte mit John Comyns Wappen die Wand bedeckte. Die anderen Wände waren mit Gobelins geschmückt, die die verschiedenen Oberhäupter zeigten, die der Familie im Lauf der Jahre vorgestanden hatten: Ein Comyn stand hinter einem König, der ein Dokument mit seinem Siegel versah, ein anderer verneigte sich vor dem Thron, als ihm weitere Ländereien zugesprochen wurden, und John Comyns Großvater kämpfte in der Schlacht von Lewes an der Seite von König Henry und einem jungen Edward. Feuer prasselten in den Kaminen, und die Halle roch nach Rauch und dem frischen Stroh, das an Stelle der Sommerbinsen für den Winter auf dem Boden verteilt worden war.
    Einige Diener waren eifrig damit beschäftigt, die Kelche und Platten abzuräumen, die während der Versammlung aufgetragen worden waren. Comyn schickte sie unwirsch fort und nahm am Kopfende eines Tisches Platz. Der Schwarze Comyn wuchtete seine breite, muskulöse Gestalt auf eine der Bänke, ehe er mit einer Hand Brotkrumen zu Boden fegte. Dungal MacDouall setzte sich ihm gegenüber und musterte die Überreste der Mahlzeit so finster, als suche er nach Beweisen für die Anwesenheit seines Erzfeindes.
    Comyn wartete, bis die Türen der Halle geschlossen worden waren, bevor er begann, MacDouall von der Versammlung und ihrem unerwarteten Ausgang zu berichten.
    Der Hauptmann saß, die rechte Hand auf der Tischplatte zur Faust geballt, einen langen Moment schweigend da. »Also beabsichtigt Bruce, König John zu stürzen?« Er sprach leise, aber so eindringlich, dass es einem Aufschrei gleichkam.
    »Er lechzt schon lange nach dem Thron, das ist keine große Neuigkeit«, grollte der Schwarze Comyn. »Dieser Ehrgeiz brennt seit drei Generationen in seiner Familie. Überraschend ist nur der Umstand, dass Bruce seinen englischen Herrn die ganze Zeit hintergangen hat und jetzt plant, Krieg gegen ihn zu führen.«
    »Ich finde das überhaupt nicht überraschend«, murmelte Comyn. »Der Hurensohn hat sich so oft mit dem Wind gedreht, dass niemand mehr weiß, in welche Richtung er gerade blickt.«
    »Und er glaubt wirklich, Ihr würdet ihm dabei helfen?«, erkundigte sich MacDouall ungläubig.
    »Der Großhofmeister und dieser ewige Einmischer Lamberton haben sich alle Mühe gegeben, mich davon zu überzeugen, dass ein solches Bündnis äußerst vorteilhaft für mich wäre. Wenn ich Bruce in seinem Kampf um den Thron unterstütze, gehen Annandale und die Grafschaft Carrick auf mich über.«
    »Nur wenn er auch wirklich König wird«, warnte der Schwarze Comyn. »Vergiss nicht, dass die Abmachung nichtig ist, wenn es ihm nicht gelingt, den Thron an sich zu reißen, John. Er verlangt von dir, dass du dich uneingeschränkt hinter ihn stellst – mit deinen Männern, den Vasallen deiner Verwandten und allen deinen Verbündeten.« Der Earl sah MacDouall an. »Und mit den Enteigneten.«
    MacDouall stieß ein schnarrendes Lachen aus und erhob sich von seinem Platz. »Bruce kann sich doch nicht ernsthaft einbilden, dass wir darauf eingehen!«
    Comyn hielt seinem vor Wut glühenden Blick stand. »Ich denke, sie halten ihr Angebot für so großzügig, dass ich nicht ablehnen kann.« Er dachte an die Versammlung zurück, an den Moment, wo James Stewart auf die Bedingungen zu sprechen gekommen war. Nachdem die erste Überraschung verflogen war, hatte er Robert Bruce einen verstohlenen Blick zugeworfen und aus dem unverhohlenen Groll in dessen Gesicht geschlossen, dass es nicht seine Idee gewesen war, ihm Land und Titel seiner Ahnen anzubieten. »Sie können ja nicht ahnen, dass ich fest entschlossen bin, den Thron selbst zu besteigen. Den König zu stürzen, wie Ihr es ausgedrückt habt«, fügte er trocken hinzu, dabei hob er eine Braue in Richtung des Hauptmanns.
    »Ich sehe lieber Euch auf dem Platz Eures Onkels sitzen als tausend Bruces«, erwiderte MacDouall. Er setzte sich wieder, zog mit seiner gesunden Hand einen der benutzten Kelche zu sich heran und goss sich Wein ein, doch seine Hand zitterte so stark, dass er etwas davon verschüttete.
    Der Schwarze Comyn musterte seinen Verwandten nachdenklich. »Mich wundert immer noch, dass

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