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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Malachias auf die Knie und widerstand dem überwältigenden Drang, danach zu greifen; das in den Händen zu halten, was Jesus Christus einst berührt hatte. Nachdem er die vorgeschriebenen Gebete gesprochen hatte, erhob er sich und wickelte den Gegenstand behutsam aus. Aus den Falten des Tuchs zog er einen Stab, einen Krummstab in einer kostbaren, kunstvoll gearbeiteten, mit Edelsteinen besetzten goldenen Hülle. Alles Kerzenlicht sowie die Morgensonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, schienen sich darin zu fangen, sodass er in seinen Händen wie eine Flamme glühte.
    Der Stab hatte dem heiligen Patrick gehört, der vor siebenhundert Jahren das Wort Gottes nach Irland gebracht hatte. Es hieß, der Heilige hätte ihn von einem Eremiten bekommen, der ihn seinerseits von Jesus erhalten hatte, obgleich einige Heiden behaupteten, Patrick habe ihn den Druiden gestohlen. Er war die heiligste Reliquie Irlands. Die Menschen schworen ihre feierlichsten Eide darauf; Eide, die, wenn sie gebrochen wurden, schreckliche Plagen über das Land hereinbrechen lassen würden. Es war der Stab des Königs der Könige, ein Symbol von Rechtschaffenheit und höchster geistlicher Autorität.
    Es zählte nicht, dass Malachias zu Cellachs Nachfolger ernannt oder dass er in Rom zum Priester geweiht worden war. Bevor sich diese Reliquie nicht in seinem Besitz befand, würde das Volk von Irland seine Ernennung nicht akzeptieren. Nur deswegen war er auf Niall mac Edans Forderung nach Bezahlung eingegangen, denn wer auch immer den Stab Jesu sein Eigen nannte, konnte nicht nur darauf bestehen, der einzige rechtmäßige Erzbischof von Armagh, sondern auch der Nachfolger des heiligen Patrick sowie der geistliche Herrscher von ganz Irland zu sein.

ERSTER TEIL

    A.D. 1299 – 1301
    »Er war eine Zeit lang unschlüssig, ob er den Krieg fortführen sollte oder nicht, entschied sich aber schließlich dafür, zu seinen Schiffen zurückzukehren, während der größte Teil seiner Gefolgsleute noch in Sicherheit und bislang siegreich war, und sich auf die Suche nach der Insel zu begeben, von der ihm die Göttin berichtet hatte.«
    Geoffrey of Monmouth,
»Die Geschichte der Könige Britanniens«

1
    Armagh, Irland, A.D. 1299 (164 Jahre später)
    Der schwache Schein einer einzelnen Kerze tanzte über die Wände der Krypta und warf monströse Schatten auf die Seiten der achteckigen Pfeiler und das Gebälk der gewölbten Decke. Der Träger der Kerze verlangsamte seine Schritte und schützte die Flamme mit einer Hand, als sie zu erlöschen drohte. Die Stimmen der anderen ringsum waren nur Atemzüge im Dunkel.
    » Beeilt euch. «
    » Da, Bruder Murtough. Die Truhe. «
    » Ich sehe sie. Bring das Licht, Donnell. «
    Als Donnell auf die flüsternden Männer zutrat, fiel der Lichtschein auf eine Reihe von auf dem Boden aufgestapelten Truhen und Kisten. Viele dieser Behältnisse lagerten in dieser sechzig Fuß langen Gruft – Körbe mit Tuch, Säcke mit Korn und Fässer mit eingesalzenem Fleisch. Die Kathedrale und die Stadt, über der sie aufragte, hatten im Lauf des Jahrhunderts viel Gewalt erfahren, von zerstörerischen Raubüberfällen benachbarter irischer Häuptlinge und plündernden Wikingern zu der entschlossenen, in Wellen erfolgenden Expansion ihres Herrschaftsgebietes durch die Engländer. Als Erzbischof O’Scanlon vor dreißig Jahren befohlen hatte, an Stelle des ursprünglichen, stark beschädigten Gebäudes ein neues, prächtiges Bauwerk zu errichten, hatte die unterirdische Kammer die Basis des neuen Altarraums gebildet und bot nun der Kathedrale und den Bewohnern von Armagh ein sicheres Versteck für ihre Schätze.
    Donnell blieb neben seinen vier Gefährten stehen. Der Kerzenschein züngelte über ihre Gesichter. Die hier aufbewahrten Truhen waren kunstvoll geschnitzt und mit biblischen Szenen bemalt. Sie gehörten eindeutig der Kathedrale und enthielten zweifellos ihre zusammengetragenen Reichtümer – Kelche, Platten, bestickte Roben, Juwelen und Münzen. Die Truhe, auf die Murtough und die anderen gestoßen waren, war größer als der Rest, mit unter einer Staubschicht kaum sichtbaren lateinischen Inschriften versehen und konnte als Einzige das beherbergen, weswegen sie gekommen waren.
    Murtough steuerte darauf zu. Die Schatten betonten die Narbe, die über die linke Seite seines Gesichts verlief, die Oberlippe spaltete und sich scharf von der blassen, unversehrten Haut abhob, die sie umgab. Er streckte eine Hand aus, um den Deckel

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