Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
hier raus finden, und zwar schnell.
Olivia würde ihm nicht wegsterben. Sie würde nicht sterben.
Doch dann fuhr wieder ein stechender Schmerz über seinen Rücken, und er fragte sich, ob ihr aller Lebensende jetzt gekommen war.
Olivias Haut kräuselte sich förmlich, während sie beobachtete, wie ein Dämon das zweite Mal in ebenso vielen Tagen auf sie zukam, und es war nicht weniger entsetzlich … nicht weniger erschreckend als das erste Mal. Denn obwohl sie herausgefunden hatte, wie sie sich gegen den Dämon wehren konnte, stand ihr diese Möglichkeit nicht zur Verfügung, ohne dabei ihren Freunden Schaden zuzufügen.
Hat dieses Mistvieh Jag verletzt? Ihn getötet?
Die Vorstellung ließ ihren Atem stocken, als hätte ihr jemand einen Fausthieb in den Unterleib verpasst. Sie wollte nicht, dass Jag tot war. Bitte, nur das nicht .
»Was meinst du, an welcher Stelle meine Schüsse am meisten Wirkung haben werden?«, fragte Delaney neben ihr mit ruhiger Stimme. »In den Kopf oder ins Herz?«
»Ziel auf den Kopf. Ich bin mir nicht sicher, ob er ein Herz hat.«
Das Peitschen von Schüssen erschütterte die Stille des Tages. Der Lärm würde bestimmt dafür sorgen, dass Menschen, die sich in der Nähe befanden, angerannt kamen, wodurch alles nur noch schlimmer werden würde; doch sie mussten dieses Wesen aufhalten, um überhaupt eine Chance zu haben, zu den Kriegern des Lichts zu gelangen.
Delaney gab mehrere Schüsse ab und traf jedes Mal – zweimal zwischen die Augen, einmal in den Hals und einmal in die Brust, wo eigentlich das Herz sein sollte, aber der Dämon kam unaufhaltsam näher. Er schien die Kugeln gar nicht zu bemerken.
»Tja, das ist echt scheiße«, murmelte Delaney. Sie schob die Pistole ins Holster zurück und zog das Jagdmesser, das sie am Gürtel trug.
Olivia nickte anerkennend, während sie die Frau beobachtete. Nicht viele Menschen schafften es, angesichts eines solchen Monsters Ruhe zu bewahren. Tighe hatte eine gute Wahl getroffen.
Die vier standen Schulter an Schulter nebeneinander, Olivia und Delaney in der Mitte mit Niall und Ewan zu beiden Seiten. Der Dämon zögerte, als sein Blick auf Olivia fiel. Erkannte er sie wieder? Sie war sich nicht sicher, aber er sah aus wie der, der sie letzte Nacht angegriffen hatte.
Olivia schlug das Herz bis zum Hals, und das pure Entsetzen ließ ihre Haut am ganzen Körper kribbeln. Sie musste versuchen, ihn auszusaugen, ohne dabei die anderen zu verletzen. Und das bedeutete, dass sie ihn entweder von den anderen weglocken oder seinen Angriff auf sie provozieren musste.
Doch als sie einen Schritt nach vorn machte, legte sich Nialls Hand schwer auf ihre Schulter. »Olivia, nein.«
»Lass mich los, Niall, und bleib, wo du bist. Ihr alle, bleibt, wo ihr seid. Ich bin diesem Wesen schon einmal entgegengetreten und habe es überlebt.« Und es war derselbe gewesen, da war sie sich fast sicher.
Niall nahm seine Hand weg. Aber als sie vortrat, wich der Dämon zurück. Interessant. Ahnte er ihren Plan? Erinnerte er sich auch? Vielleicht würde er einfach weiter zurückweichen, von ihnen allen weg.
Ohne zurückzuschauen schätzte sie, dass der Abstand zwischen ihr und ihren Gefährten jetzt ungefähr drei Meter betrug. Nicht ganz die Entfernung, die sie gern gehabt hätte, aber der Abstand zwischen ihr und dem Dämon war jetzt geringer als zwischen ihr und ihren Freunden. Vielleicht konnte sie die Energie des Dämons aufsaugen, ohne dabei die anderen zu gefährden.
Die Hintertür des Hauses öffnete sich, und eine Frau kam heraus. Es war dieselbe Frau, die sie auf dem Parkplatz von Wal-Mart gesehen hatte. Mystery war sie genannt worden. Sie begegnete Olivias Blick und hielt ihn fest, als wäre Olivia die einzige wichtige Person, der einzige Grund, warum die Zaubererin sich überhaupt die Mühe gemacht hatte herauszukommen.
»Komm her, Therianerin.«
Olivia schnaubte spöttisch. »Warum zum Teufel sollte ich das tun?«
»Angriff von hinten!« Nialls Ruf ließ sie herumwirbeln. Der Anblick, der sich ihr dort bot, entsetzte sie genauso wie das, was sich vor ihr abspielte. Während ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Dämon gerichtet gewesen war, hatten sich vier Wächter von hinten angeschlichen. Verdammt, ich hätte mich nicht so überrumpeln lassen dürfen.
Nialls Ruf hatte sie alle gewarnt, doch zu spät. Noch während Olivia wieder zurückrannte, beobachtete sie, wie Ewan von zwei Wächtern von hinten angegriffen wurde.
Während sich die beiden
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