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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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einen Blick nach unten. Wenn sie eines aus früheren Erfahrungen gelernt hatte, dann nie dabei zuzuschauen, wie Gliedmaßen nachwuchsen. Der Schmerz verdoppelte sich, wenn sie zusah, wie die Knochen hervorkamen und vor ihren Augen wuchsen.
    Doch der Anblick, der sich ihr bot, erleichterte sie. Alle Knochen waren bereits da, und die Muskeln woben sich darum, während sie zusah. Noch ein, vielleicht zwei Wachstumsschübe, und sie hätte es überstanden.
    Der Hummer ruckelte. Ein Spielball von Mutter Natur, die wütend über den Tod von vier weiteren Zauberern war. Jag ließ Olivia nicht los.
    »Wirst du die Karre auf der Straße halten können?«, fragte Tighe von hinten.
    »Die Natur hat gerade einen kleinen Wutanfall«, murmelte Jag.
    Die Krieger hatten den Zauberern, die Olivia nicht getötet hatte, den endgültigen Garaus gemacht. Sowohl Ewan als auch Delaney waren immer noch bewusstlos, aber nur Ewan war gefesselt worden. Tighe hatte seinen Wagen in Harpers Ferry stehen lassen, um auf dem Rücksitz des Hummer mitzufahren, wo er Delaney im Arm und Ewan im Auge behalten konnte.
    Wieder zuckte brennender Schmerz durch ihr Handgelenk, und der Knochen pochte. Hinter ihren geschlossenen Lidern explodierten Lichter. Schweiß rann ihr über die Schläfen, und sie schnappte nach Luft.
    Jag drückte ihre gesunde Hand, doch es war Tighe, der versuchte, sie mit Worten zu trösten.
    »Halte durch, Olivia. Es sollte eigentlich nicht mehr lange dauern. In ein paar Minuten bist du wieder so gut wie neu.«
    »Ich … weiß.« Aber bei der heiligen Göttin … es tat so weh! Als sie wieder Luft holen konnte, glitt ihr Blick zu Jag, der so ruhig und ungerührt am Steuer saß. War er verletzt worden? War mehr passiert, als sie mitbekommen hatte? Oder machte er sich Gedanken, weil er sie mit nach Hause nahm? Um ehrlich zu sein, hatte sie nicht damit gerechnet, dass er sie überhaupt wieder ins Haus des Lichts mitnahm, nachdem er von ihrem Geheimnis erfahren hatte.
    Sie sah nach hinten zu Tighe, der die bewusstlose Delaney in den Armen hielt. »Geht es euch vier Kriegern des Lichts gut?«
    Er nickte mit ernster Miene. »Soweit ich weiß, ja. Wir sind in eine Art Falle getappt, die unsere Sinne betäubte und wo ein oder zwei Dämonen auf uns warteten. Wir konnten sie nicht sehen, aber ihre Klauen konnten wir sehr wohl spüren.«
    »Gift?«
    »Wir spüren alle immer noch die Nachwirkungen. Deshalb fahren wir auch zurück zum Haus des Lichts, statt Verstärkung herbeizurufen. Wir brauchen Strahlung. Ich habe bereits Lyon angerufen.«
    Olivia sah Jag an, doch er schaute nicht in ihre Richtung. Er hatte praktisch nichts gesagt, seitdem sie sich auf den Weg gemacht hatten, und sie hasste es, dass sie nicht wusste, was in seinem Kopf vor sich ging.
    Wieder ging ein stechender Schmerz durch ihre Hand, aber er war kurz und schwach im Vergleich zu den anderen Schüben, und aus Erfahrung wusste sie, dass es der letzte gewesen war. Langsam setzte sie sich auf und streckte ihre neue Hand aus, die völlig identisch war mit der, die sie verloren hatte. Genauso sollte es sein. Mit einem erschöpften Seufzer ließ sie den Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen, während sie spürte, wie die Trauer sie überwältigen wollte. Sie wehrte sich dagegen und ließ stattdessen die Wut wieder aufleben, in die sie voll eintauchte.
    »Was zum Teufel ist eigentlich los?«, ertönte Ewans Stimme benommen von hinten aus dem Wagen.
    Olivia drehte sich um und sah, dass Tighe ein gefährlich blitzendes Messer zog. »Wie geht es dir, Ewan?«, fragte der Gestaltwandler ruhig.
    »Was ist passiert?«
    »Woran erinnerst du dich?« Tighes Stimme klang weiterhin ruhig und gelassen.
    »Shit. Warum bin ich gefesselt?«
    »Das war nicht meine Frage.«
    Ewan brachte sich trotz der Fesseln in eine sitzende Position, während er ihren Blick suchte und fand. In seinen Augen sah sie Verwirrung, doch keine Verzauberung.
    »Mit ihm ist alles in Ordnung«, sagte sie zu Tighe.
    Es war zu sehen, dass Ewan endlich begriff. »Ich wurde von den Zauberern gepackt, nicht wahr? Und verzaubert.«
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte Tighe.
    »Was ist mit dem Dämon passiert?«
    »Er konnte entkommen. Ewan … « Olivia zögerte. »Niall … « Die Worte blieben ihr im Hals stecken, und sie musste kämpfen, um an ihrem Zorn festzuhalten. »Der Dämon hat ihn erwischt. Ich konnte es nicht verhindern.«
    Ewans gesamtes Gesicht zog sich zusammen, und sein Mund wurde ganz schmal. »Was sagst du

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