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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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zu bröckeln, und in dem Moment, als er nach hinten blickte, sah er, wie sie wie ein Ei aufbrach. Sonnenschein und kühle Luft ergossen sich in einer Wolke aus Staub und Trümmerteilen ins Innere.
    »Auf den Felsen!« Er wusste jetzt, auf welche Eingebung er hören musste, doch die Erkenntnis kam zu spät. Der Boden unter seinen Füßen gab langsam nach. »Spring, Mel!«
    Doch sie waren nicht nah genug. Sie stürzten ab.

16
    Ein stechender Schmerz in der Seite ließ Fox aufkeuchen, als er sich aus den Trümmern hochrappelte. Hatte er sich eine Rippe gebrochen? »Mel!«
    »Hier. Mir geht’s gut. Ich habe nur meinen Stiefel verloren.«
    Vor Erleichterung wurde ihm ganz schwummrig. Zwar konnte er wegen der Staubwolke, die durch den Einsturz der Höhle aufgewirbelt worden war, nur wenig sehen. Doch schon bald musste er feststellen, dass sich zu allen Seiten steinerne Wände erhoben. Sie waren in eine Art Loch gestürzt. Es war zwar sehr groß – so viel stand fest –, doch es war immer noch ein Loch. Soweit er es trotz des Dunstschleiers beurteilen konnte, lag ihr Fluchtweg aus dieser Grube in gut sechs Metern Höhe.
    Das verflixte Labyrinth hatte sie am Ende doch geschnappt.
    Als sich der Schleier legte, erblickte er einen Mann, der sich auf der anderen Seite des gewaltigen Loches an die obere Kante klammerte. Mit viel Mühe fand der Mann mit seinem Stiefel einen Halt an der Felswand, stemmte sich nach oben und aus der Grube heraus. Es war also noch jemand dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Oder der Falle. Allerdings hatte derjenige das große Glück gehabt, nicht ganz abzustürzen.
    Als sich der Mann umdrehte, konnte Fox sein Gesicht erkennen. Castin. Seine dunklen Haare waren kürzer, als Fox in Erinnerung hatte – ein Militärhaarschnitt. Und ebenso wie Fox trug er einen Dreitagebart. Trotzdem hätte Fox ihn überall wiedererkannt. Brennender Hass fraß sich durch seine Eingeweide, als er den Mann sah, der Melisande verraten hatte. Tief in seinem Innern knurrte sein Fuchs. Sie waren derselben Meinung und alle beide bereit, dem Mistkerl das Herz rauszureißen.
    Als Castin ihn erblickte, blitzte Überraschung in seinen dunklen Augen auf, da er ihn wiedererkannte. Fox ließ sich seine eigenen Gefühle nicht anmerken und hoffte, dass Castin Melisande nicht erkannt hatte. Er sah hinter sich, wo Melisande gerade ihren verlorenen Stiefel zurückholte, der lange blonde Zopf hing ihr vor dem Gesicht. Er kam zu dem Schluss, dass Castin nicht wusste, wer sie war. Ohne ein Wort der Begrüßung ging Castin um die Grube herum, löste ein Seil, das er sich an den Gürtel gebunden hatte und ließ es gegenüber der Stelle, wo Fox stand, herunter. Castin war schon immer recht wortkarg gewesen.
    Fox drehte sich zu Melisande um, packte sie an der Schulter und verzog das Gesicht vor Schmerz, der ihm beim Heben des Armes in die Seite schoss. »Rühr dich nicht.«
    Sie erstarrte, während ihr Blick kampfbereit zu ihm hochschnellte.
    »Wir sind gleich hier raus … wenn er dich nicht erkennt.«
    Er sah, wie sie eins und eins zusammenzählte. Zornig zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Castin.«
    »Ich gehe zuerst rauf. Halte den Kopf gesenkt, Mel. Ich flehe dich an. Wir müssen heil aus dieser Grube herauskommen.« Denn wer wusste schon, wie Castin reagieren würde, wenn er sie wiedererkannte.
    »In Ordnung.« Die Worte waren nur ein leises Knurren.
    Fox kletterte vorsichtig über das Geröll bis zu der Stelle, wo das Seil hing. Doch als er danach greifen wollte, spürte er, wie sein Körper zur Verwandlung ansetzte, als hätte er sein Tier angerufen. Was zum Teufel sollte das? Er wehrte sich gegen die Wandlung und drängte sie mit aller Macht zurück. Ein Fuchs wäre wohl kaum in der Lage, an einem Seil aus dieser Grube zu klettern.
    Er erkannte, dass genau das sicherlich der Plan war. Das Böse in seinem Tiergeist wollte, dass er an Ort und Stelle blieb. Er sollte weiter hilflos in der Falle sitzen, in der er ganz bestimmt Besuch von den Wächtern der Zauberer bekäme.
    Der Zauber drohte ihn ein weiteres Mal zu verwandeln, und wieder kämpfte er ihn mit wachsender Verzweiflung nieder. Er biss die Zähne krampfhaft zusammen. Wenn die Verwandlung einsetzte, sobald er den längsten Teil des Seils hinter sich gebracht hatte, würde er abstürzen und als verletztes Füchschen liegen bleiben. Nachdem er unter höllischen Schmerzen tief Luft geholt hatte, packte er das Seil und fing an, sich mit schnellen, kräftigen

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