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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Arm und zog sie auf die Füße. »Ich bin Polaris«, sagte er kalt. »Inir ist mein Meister, bis Satanan sich erhebt. Bis der Erzdämon über uns alle herrscht.«
    Mit schmerzhaft festem Griff führte er sie aus dem Gefängnistrakt durch die langen Gänge und über die Treppe zum Hauptgebäude der Burg hinauf. Inirs Festung selbst war schlicht, strahlte jedoch Reichtum aus, besaß hohe Decken, Holzvertäfelungen und eine Fülle von Möbeln aus Leder und dunklem Holz. Unzählige Diener hasteten durch die Burg, als fürchteten sie um ihr Leben, während Wachen mit der kaltblütigen Ruhe der Seelenlosen umhergingen.
    Ein Stück weiter stand Inir bei einem halben Dutzend Soldaten, und seine Stimme tönte laut und klar durch die große Halle. »Vier weitere haben den Abwehrbann durchbrochen. Bringt sie zu mir, sobald sie gefasst sind.«
    Karas Puls beschleunigte sich. Neue Krieger? Oder ihre Krieger? Sie hoffte zwar inständig, es möge sich um Letztere handeln, doch gleichzeitig jagte ihr der Gedanke auch Angst ein. Je mehr neue Krieger sie in ihre Tiere brachte, desto schlechter standen die Chancen der neun, Inir und seine teuflische Armee zu besiegen. Wie sollte sie nur mit dem Wissen leben, mitschuldig am Schicksal derer zu sein, die sie liebte? Wie sollte sie je ohne Lyon weiterleben?
    Inir sah auf und erblickte sie. Dann drehte er sich um und hielt auf die Hintertür zu. Polaris schob sie hinter ihm her. Gemeinsam folgten sie Inir nach unten zu dem großen Stein, wo sie die letzte Wiedergeburt vollzogen hatte. Dort warteten fünf Männer: Croc, Witt und Lynks sowie der Vielfraß und ein Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Er besaß das dunkle, gute Aussehen eines Spaniers.
    Das Stöhnen eines Kindes lenkte Karas Blick zu einer etwas abseits gelegenen Felsplatte, wo sie voller Entsetzen das kleine Mädchen wiedersah, das Inir schon vorher gequält hatte. Das Kind lag auf dem Felsen und hatte nichts weiter als seinen Schlüpfer am Leib. Der Bauch war mit Hunderten von kleinen Wunden übersät. Das Mädchen beobachtete sie voller Angst mit dunklen, schmerzerfüllten Augen.
    Kara taumelte und blieb nur dank Polaris’ übertrieben hartem Griff auf den Beinen.
    »Weigere dich noch einmal, Strahlende, und ich schneide ihr die Ohren ab, eines nach dem anderen, dann ihre Nase und danach die Lippen.«
    In panischer Todesangst brach die Kleine in lautes Schluchzen aus.
    Kara zitterte vor Entsetzen und riss sich aus Polaris’ Umklammerung los. »Ich werde mich nicht weigern.« Lyon, vergib mir! Er würde es verstehen.
    Als sie erstrahlte, sagte Polaris zu dem Mann: »Bleib zurück, Estevan.« Wenige Minuten nachdem das Ritual vollzogen war, stand Estevan als Schwarzbär auf dem Felsen.
    Kara wurde von einer Welle heftigen Schmerzes überrollt. Sie zitterte und schwankte, ihr war auf einmal eiskalt, und sie fühlte sich angeschlagen. Ihre Knie gaben nach, und ihr wurde schwarz vor Augen. Dann brach sie zusammen.
    Ein wenig später – vielleicht war eine Stunde vergangen – fing Fox zu frösteln an. Das Vorspiel einer falschen Eingebung. Er wartete gespannt. Argwöhnisch. Kurz darauf verriet ihm sein »Bauchgefühl«, dass draußen Besuch auf sie wartete. Sie sollten in ihrem Versteck bleiben.
    Das bedeutete also ganz im Gegenteil, dass dort niemand war und es das Beste für sie wäre, die Höhle zu verlassen. Und zwar jetzt.
    »Melisande«, rief er leise. Beim Klang ihres Namens war sie sofort hellwach und drei Sekunden später – die Hand am Heft ihres Schwertes – auf den Beinen. Ihr Blick war klar und kaum von Müdigkeit und Verwirrung getrübt.
    »Sind sie da?«
    »Nein. Ich glaube nicht. Wir gehen, solange wir noch die Möglichkeit dazu haben.«
    »Bist du sicher, dass …?« Sie wurde jäh unterbrochen, als die Erde plötzlich heftig zu beben begann. Ein großes Felsstück krachte direkt vor dem Höhleneingang zu Boden und blockierte ihren Fluchtweg.
    Zur selben Zeit, da er fröstelte, bekam er auch eine Gänsehaut auf den Armen. Und dann schrie seine innere Stimme ihn an: Lauf! Klettere auf den Felsbrocken. Nein! Lauf zum hinteren Teil der Höhle!
    Verdammte Scheiße! Was denn jetzt?
    Lose Steine und Felsbrocken regneten von der Decke auf sie herab. Er drückte Melisande eng an sich und schützte sie vor dem Trümmerschauer, während er sich zum Eingang vorkämpfte. Er war wild entschlossen, den Fels vor der Höhle wegzuschieben.
    Ein Stein traf ihn an der Schulter, ein anderer am Fuß. Hinter ihm fing die Wand an

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