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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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heraus, holte aus und schlug auch ihm den Kopf ab.
    Nachdem sie den kopflosen Reiter vom Pferd gestoßen hatte, blieb sie auf dem Rücken des Tieres stehen und betrachtete die auf dem Boden um sie herum sterbenden Zauberer. Vor ihrem geistigen Auge waren sie keine Zauberer, sondern Ilinas. Nicht tot, noch nicht, aber sie krümmten sich halb wahnsinnig vor Schmerzen durch das Gift, das ihnen der Giftmeister heimlich verabreicht hatte.
    So viele tot.
    Schreie hallten in ihrem Kopf wider und entflohen den Tiefen ihres Verstandes, in denen sie sie unter Verschluss gehalten hatte. Ihr Körper erstarrte zu Eis.
    Neunundsechzig tote Ilinas.
    Castins Schuld. Das war alles Castins Schuld. Er musste sterben. Sie musste das in Ordnung bringen.
    Halb stürzte, halb sprang Melisande vom Pferd. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Fox ihr etwas zurief, konnte jedoch nicht verstehen, was er sagte. Sie hörte nur noch das Echo der Schreie von damals.
    Es fing an zu regnen. Na toll, dachte Grizz, als er über den weiten Berghang stapfte. In den Rocky Mountains eine Einsiedlerin zu finden war schlimmer als die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.
    Nach ihrem Gespräch mit Brinlin am Vorabend hatten er und Lepard sich ein Motelzimmer gemietet und waren früh am nächsten Morgen wieder aufgebrochen. Sie hatten den Postkasten ziemlich leicht gefunden. Wie Brinlin gesagt hatte, befand er sich mitten im Wald, am Ende der Welt. Von dort führten keinerlei Pfade irgendwohin, weder Straßen noch kleine Wege in irgendeine Richtung. Zumindest hatten sie keine finden können. Sie hatten sich sogar in ihre Tiere verwandelt und versucht, eine Fährte aufzuspüren, obwohl keiner von beiden nennenswerte Erfahrung darin besaß. Ohne Erfolg. Aber wenn Sabine tatsächlich nur einmal im Monat hierherkam – und das letzte Mal lag nun schon fast vier Wochen zurück –, dann würden sie wahrscheinlich ohnehin keine Wege, Fährten oder Ähnliches finden.
    Schließlich hatten sie beschlossen, sich zu trennen, da sie fürchteten, andernfalls noch tagelang hier herumzuirren. Die Frau konnte überall stecken.
    Grizz erklomm gerade die nächste Anhöhe, als ein Bärenjunges keine zehn Meter zu seiner Rechten seine Aufmerksamkeit erregte. Süßes Kerlchen und ein Grizzly dazu, wenn er sich nicht irrte. Der Anblick eines echten Grizzlys war auch für ihn unglaublich faszinierend, und zugleich war ihm bewusst, dass er sich dabei in akuter Gefahr befand. Denn wo ein Bärenjunges auftauchte, war die Mutter mit ziemlicher Sicherheit nicht weit.
    Ein kurzer Blick nach links bestätigte seine Vermutung. Die Mutter, alles klar. Und nach ihren Ohren zu urteilen, die flach am Kopf anlagen, war sie äußerst schlechter Laune.
    Verdammt! Das konnte er momentan wirklich nicht gebrauchen. Er zögerte zwei Sekunden, bevor er seinen Rucksack zu Boden schleuderte und sich die Stiefel von den Füßen riss. Doch als er die Hose auszog, stürmte das Muttertier bereits auf ihn los, und ihm blieb keine Zeit mehr für Hemd, Jacke oder Unterhose. Die würde er jetzt nie mehr wiedersehen. Er gehörte nicht zu den Glücklichen, die ihre Kleidung bei der Gestaltwandlung anbehalten konnten.
    Er beschwor den ihm jetzt innewohnenden Zauber des Grizzly herauf, der in dem goldenen Armband um seinen Oberarm gebündelt wurde, und verwandelte sich in einem bunten Lichterregen in sein Tier.
    Mama Grizzly machte eine Vollbremsung. Doch ihre Verwirrung hielt nicht lange an, denn schließlich hatte sich an der Situation für sie nicht viel geändert. Er stand weiterhin zwischen ihr und ihrem Jungen, und das war das Einzige, was zählte.
    Grizz war zwar erheblich größer als sie, aber er hatte keine Ambitionen, sie zu verletzen, also rannte er los, galoppierte schwerfällig über die offene Fläche und versuchte schleunigst, Abstand zwischen sich und den Kleinen zu bringen. Schließlich warf er einen Blick zurück und sah, dass sie sich zu ihrem Jungen umdrehte. Doch in dem Moment, als er langsamer wurde, wandte sie sich ihm wieder zu, knurrte, stampfte auf den Boden auf und machte ihm klar, dass er noch nicht weit genug weg war.
    Ich geh ja schon, ich geh ja schon , dachte er bei sich. Doch, verdammt, jetzt würde er warten müssen, bis die beiden verschwunden waren, ehe er in einem großen Bogen zurücklaufen und seine Jeans, Stiefel und den Rucksack holen konnte. Verfluchter Mist!
    Ein Geruch stieg in seine feine Bärennase. Ein süßer Duft. Der eines Menschen? Nach einem Blick

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