Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
Olivia?«
Ihr rotes Haar glänzte im Sonnenlicht, und auf einmal schimmerten Tränen in ihren Augen. »Kara. Ich mache mir so große Sorgen um sie.«
»Das tun wir alle.« Er drückte ihre Schulter. »Ihr seid enge Freundinnen geworden, stimmt’s?« Er kannte Olivia nun schon seit mehr als einem Jahrhundert und konnte sich daher gut in sie einfühlen.
»Mehr als Freundinnen. Die Kriegerfrauen …« Sie schüttelte den Kopf. »Wir sind wie Schwestern. Ich weiß, das klingt vielleicht blöd, aber es ist wahr. Ich liebe sie, Fox. Die dürfen ihr nichts tun. «
»Wir holen sie zurück.« Sie würden es schaffen. Wie alle anderen Krieger auch war er wild entschlossen.
Er blickte über die Schulter zu den beiden Ilinas, die dicht hinter ihnen gingen, und schaffte es nicht, Melisande zu ignorieren, selbst wenn er es gewollt hätte. Sie starrte ihn an, doch ihr Blick war nicht mehr derselbe. War es möglich, dass sie anfing, sich ihm gegenüber zu öffnen?
Olivia bemerkte Fox’ Blick. »Du hast dir wohl vorgenommen, diesen Tornado zu bändigen?«
»Ich bin nicht sicher, ob bändigen das richtige Wort ist. Um ehrlich zu sein, hab ich keine Ahnung, was ich da tue. Ich schaffe es nur irgendwie nicht, sie für längere Zeit zu ignorieren.«
»Du bist eben verknallt«, flüsterte Olivia.
»Nie im Leben«, flüsterte er zurück.
Mit einem Lächeln wandte sie sich kopfschüttelnd von ihm ab. Als sie zu Jag aufschloss, fuhr sie ihrem Gefährten mit der Hand über den gefleckten Schwanz und ließ die Finger durch sein Fell gleiten.
Während Fox sie beobachtete, überkam ihn aufs Neue der Wunsch, zu erfahren, wie es sich wohl anfühlte, wenn Melisande mit ihrer Hand über sein Fell strich. Er ging langsamer, bis die beiden Ilinas ihn eingeholt hatten und schließlich auf einer Höhe neben ihm herliefen.
»Und wie geht’s euch hübschen Damen so?«, fragte er, während sein Blick die Umgebung nach Spuren der Zauberer absuchte. Oder von Castin. Oder Kara. Sein Kriegerinstinkt war so geschärft, dass er dies nicht einmal bewusst tun musste. Er hatte immer ein Auge auf das Geschehen um sich herum. Immer. Ganz gleich, ob er sich in Gesellschaft einer Frau befand, mit der er unbedingt ins Bett steigen wollte, oder nicht.
Phylicia hakte sich bei ihm unter, sodass ihr langes schwarzes Haar seine Hüfte streifte. »Du hast keine Ahnung, wie wundervoll es ist, sich wieder frei auf der Erde bewegen zu können. Wir waren so lange im Kristallreich eingesperrt, mussten uns so lange verstecken, dass ich dachte, wir würden nie wieder rauskommen.«
»Du hast eine Menge nachzuholen.«
Sie bedachte ihn mit einem lüsternen Blick. »Das habe ich in der Tat.« Ihr Mund verzog sich verführerisch. »Wenn wir uns eine kurze Pause allein gönnen würden, könnte ich dich im Handumdrehen wieder zu den anderen bringen, sobald wir fertig wären.«
»Phylicia …«, ermahnte Mel sie.
Dachte sie allen Ernstes, er würde Jag alleine lassen? »Reizvolles Angebot, meine Hübsche.«
Phylicia strahlte ihn an.
»Aber ich habe hier Pflichten. Kara hat Vorrang.«
Sie lächelte ihn mit unverminderter Leidenschaft an. »Ich bin da, wann immer du Zeit hast, Krieger.«
»Wo wir gerade von Kara reden«, sagte Melisande mit kühler Stimme. »Sieh mal nach dem anderen Team, Phylicia. Ich möchte wissen, ob sie etwas entdeckt haben.«
Phylicia verdrehte die Augen und war im nächsten Moment verschwunden.
Fox warf Melisande einen ironischen Blick zu. »Eifersüchtig, Süße?«
Sie schnaubte vor Wut. »Wohl kaum. Sie lenkt dich ab, und Kara verdient deine volle Aufmerksamkeit.«
Da brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Ihm würde schon nichts entgehen. Doch er beugte sich zu ihr und flüsterte: »Du lenkst mich viel mehr ab. Du lenkst mich schon allein durch deine Anwesenheit ab.«
Fasziniert beobachtete er, wie sich ihre Wangen röteten. Nein, er war ihr nicht gleichgültig, überhaupt nicht, egal wie sehr sie ihn vom Gegenteil überzeugen wollte.
»Dann gehe ich lieber.«
Er packte sie am Arm. »Nein.« Als er ihre zarte Haut unter seinen Fingern fühlte, überwältigte ihn ihre Sinnlichkeit, und das Verlangen traf ihn mit voller Wucht.
Melisande stockte der Atem, und sie wich ängstlich zurück, entsetzt über ihre eigene Leidenschaft, die Augen weit aufgerissen.
Fox’ Hand zuckte zurück. »Es tut mir leid.«
Mit wieder kühlem Blick und fest zusammengebissenen Zähnen starrte sie ihn an. Doch zu seiner Erleichterung stapfte sie nicht
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