Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
Versehen. Da die alten Krieger keine Möglichkeit haben, zweifelsfrei festzustellen, wer was ist, haben sie beschlossen, uns alle einzusperren. Sobald sie alle siebzehn von uns zusammenhaben, werden sie uns töten und von vorne anfangen.«
Schweigen. » Verdammt !«
»Unsere Nachfolger müssten dann frei von böser Magie sein. Theoretisch. Es müsste sich bei allen um die Besten der Linie handeln.«
»Also machen wir uns einfach aus dem Staub?«
Grizz bewunderte die Empörung, die er in Lepards Stimme hörte. »Hast du eine bessere Idee?«
Der Schneeleopard-Wandler fuhr sich mit der Hand durch das kurze schneeweiße Haar. »Es muss doch einen Weg geben, es herauszufinden.«
»Da stimme ich dir zu.«
Lepard musterte ihn durchdringend aus schmalen Augen. »Du hast einen Plan. Wir hauen nicht einfach nur ab.«
»Nein, das tun wir nicht. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man es einen Plan nennen kann.«
Lepard ließ sich in den Sitz zurückfallen. »Immerhin etwas. Natürlich wird die Tatsache, dass wir uns davongemacht haben, bei den Kriegern nicht gerade gut ankommen.«
»Wenn wir erst in ihrem Gefängnis stecken, bringt das auch keinem mehr was.«
»Also, wohin fahren wir?«
»Amarillo.«
»Texas?«
»Ich muss mit jemandem reden. Wenn überhaupt irgendwer einen Weg kennt, um uns aus der Patsche zu helfen, dann er.«
»Hättest du ihn nicht einfach anrufen können?«
Grizz antwortete nicht. Es war sinnlos, seine Beziehung zu dem Indianer zu erklären, den er unbedingt sprechen musste.
Nach einigen Minuten sagte Lepard: »Du vertraust mir. Immerhin hältst du mich offensichtlich nicht für den Schlimmsten meiner Linie. Warum?«
»Ist nur so ein Gefühl. Ich habe deine Augen gesehen, als du im Bann des Bösen standest. Du hast dich dagegen gewehrt und dich von den Kriegern gefangen nehmen lassen.«
»Stimmt. Du auch.« Lepard runzelte die Stirn. »Aber ich habe gehört, wie Rikkert dich des Mordes bezichtigt hat.«
»Ja, das hat er.« Rikkert. Er fragte sich, welches Tier diesen Mann wohl gezeichnet hatte und ob sie es je erfahren würden.
»Was steckt dahinter?«, hakte Lepard nach.
Der alte Schmerz erfüllte ihn wieder. »Ich habe seine Tochter auf dem Gewissen. Und seinen Enkel.«
Schweigen. Lepard musterte ihn mit scharfem Blick. »Du sagst das so beiläufig. Aber deine Hände sind kurz davor, das Lenkrad auseinanderzunehmen. Es war also keine Absicht.«
Absicht? Seine Seele würde er verkaufen, wenn es sie zurückbringen würde. »Nein. Der Junge war mein Sohn. Doch das ändert nichts daran, dass beide tot sind.«
Fox folgte Jag. Er spitzte seine Tierohren, um verdächtige Geräusche oder Magier sofort zu erkennen, und blieb mit der Nase dicht am Boden und auf der Fährte. Sein menschlicher Verstand jedoch war ganz und gar bei Melisande. Er sehnte sich danach, ihr diese hübsche kleine Nebelkriegerinnenuniform auszuziehen und ihren festen blonden Zopf zu lösen. Vor seinem geistigen Auge sah er sie inmitten eines Meeres aus seidigem Haar im Gras liegen, die grazilen Gliedmaßen entspannt ausgestreckt, während er sie von Kopf bis Fuß ableckte.
Er sehnte sich danach, sie zu berühren, sie zu küssen, sie hemmungslos zu lieben. Und danach? Bei den meisten weiblichen Wesen gab es kein »danach«. Sie wollten ihn aufgrund seines guten Aussehens und wegen seines tollen Körpers, der gleiche Grund, aus dem auch er sie begehrte. Das war’s. Und Ende der Geschichte. Doch bei Melisande wollte er mehr. Irgendwie ging sie ihm nicht aus dem Kopf, und das verstand er nicht. Er wollte … mit ihr reden, sie kennenlernen, sie verstehen, sie zum Lächeln bringen.
Und er hatte immer noch dieses Bedürfnis, sie zu beschützen, denn irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Er spürte nun ihre Verletzlichkeit, die ihm bei ihrer ersten Begegnung nicht aufgefallen war. Eine … tiefe Wunde.
Es war eine seltsame Erkenntnis bei einer Frau, die so energisch und scharfzüngig war, dass jedes ihrer Worte, jeder ihrer Blicke ins Schwarze traf. Doch er hatte Verwirrung und ein Aufflackern von Angst in ihrem Blick gesehen, und das gefiel ihm nicht, überhaupt nicht.
Er wollte es begreifen, vor allem wenn er aus irgendeinem Grund die Schuld daran trug. Und wenn das der Fall war, dann wollte er es wiedergutmachen. Beinahe im selben Atemzug faszinierte und verwirrte, verärgerte und erregte sie ihn. Er wollte sie küssen, bis sie ihn mit feuchten, geschwollenen Lippen anlächelte und mit einem Blick voller Leidenschaft
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