Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
buchstäblich in den Wolken schwebte. Andererseits hatte sie die letzten tausend Jahre unter Menschen verbracht, weil sie sich nicht in Nebel hatte verwandeln können. Als Kougar sie endlich wiedergefunden hatte, arbeitete sie als Krankenschwester in einer Klinik in der Innenstadt von Baltimore.
»Hi, Hawke. Wie geht es dir?«
Abgesehen von der Tatsache, dass mein Vogel sich gegen mich gewandt hat, und die Frau, die ich liebe, gerade zur Kriegerin unserer Rasse gezeichnet worden ist, obwohl sie über keinerlei Fähigkeiten verfügt, die sie im Kampf vor dem sicheren Tod bewahren würden?
»Es geht mir gut, danke, Ariana. Und wie geht es dir?«
Sie lächelte strahlend und sah Kougar an. »Es ist mir nie besser gegangen. Ich freue mich, dass du wieder unter den Lebenden bist. Und bei Bewusstsein.«
»Dafür habe ich dir zu danken.«
»Ich bin froh, dass ich helfen konnte.«
Hawke legte die Hand auf Faith’ Schulter. »Das ist Faith.«
Ariana schüttelte Faith die Hand, dann drehte sie sich zu Fox um. »Du bist einer der neuen Krieger?«
Fox nickte. »Das stimmt. Faith und ich sind beide neue Krieger des Lichts.«
Arianas Augenbrauen zuckten nach oben und sie bedachte Faith mit einem erfreuten und herzlichen Lächeln. »Das wurde aber auch Zeit. Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt?« Sie wandte sich wieder an Kougar. »Wo ist der Schamane? Soweit ich weiß, haben wir einiges zu erledigen.«
Als sie zu ihrem Mann und ihrer Stellvertreterin zurückging, begleitete Fox sie und blieb vor der Blonden stehen. »Melisande, nicht wahr?«, fragte er. Sein irischer Akzent war plötzlich viel deutlicher zu hören. »Ein schöner Name für eine schöne Frau.«
Melisande starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren, aber ihr stieg eine leichte Röte in die Wangen. Interessant.
Fox streckte ihr die Hand entgegen. »Ich heiße Fox, Melisande. Es ist mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen.«
Melisande zog die Augenbrauen zusammen und ihre Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Wenn du meinst.«
»Mel«, sagte Ariana in einem teils flehenden, teils warnenden Tonfall. Doch auch wenn er nur wenig über Melisande wusste und sie gerade erst kennengelernt hatte, so war ihm sofort klar, dass die blonde Ilina sich ganz gewiss nichts vorschreiben lassen würde.
Wie um das zu beweisen, schien sie etwas in Fox’ Richtung zu schleudern. Wahrscheinlich war es ein Energieblitz, der selbst einen Krieger des Lichts vor Schmerzen in die Knie zwingen konnte, wie es hieß. Aber der Laut, den Fox von sich gab, war kein Schmerzensschrei, eher ein Laut reinen, unverfälschten Entzückens, den ein Mann von sich gab, wenn er den Höhepunkt erreichte. Er lehnte sich zurück, warf den Kopf in den Nacken und öffnete den Mund. Als er sich wieder so weit erholt hatte, dass er den Mund schließen und Melisande ansehen konnte, lag auf seinem Gesicht das Grinsen eines Jägers, der gerade die Beute erblickt hatte, nach der er schon sehr lange suchte.
Vor Schreck riss Melisande den Mund auf und im Bruchteil einer Sekunde verwandelte sie sich in Nebel und verschwand.
Fox lachte los wie jemand, der gerade das Geheimnis des Universums entschlüsselt hatte, und Ariana und Kougar sahen ihn beide erstaunt an.
»Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte Kougar und ehrliches Erstaunen schwang in seiner Stimme mit.
Fox schüttelte den Kopf und das goldene Haar strich über seine Schultern. »Ich habe keinen blassen Schimmer.«
»Sei nur vorsichtig«, warnte Ariana ihn freundlich. »Melisande hat ein gutes Herz, aber einen gewaltigen und begründeten Hass auf Therianer. Sie hat sich zwar verpflichtet, mein Bündnis mit den Kriegern des Lichts zu respektieren, aber gleichzeitig ist sie unberechenbar. Sie wird nicht versuchen, dich umzubringen, aber viel mehr kann ich auch nicht garantieren. Und wenn du ihr wehtust, kann ich nicht einmal mehr dafür bürgen.«
»Verstanden.« Doch das verschmitzte Lächeln auf Fox’ Gesicht ließ Hawke vermuten, dass es wohl eher Melisande sein würde, die auf sich aufpassen musste … und auf ihr Herz.
»Hallo, Ariana.« Kara kam die Treppe herunter. Sie sah müde aus.
Hawke griff nach Faith’ Hand und hielt es für den passenden Moment, einen schnellen Abgang zu machen. Er ging Kara jetzt schon seit Tagen aus dem Weg, weil er nicht wollte, dass Lyon merkte, wie schlecht es wirklich um ihn stand. Doch gerade als er sich abwenden wollte, um zu gehen, hielt Lyon ihn auf.
»Hawke, du hast seit
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