Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
wetten, dass sie innerhalb der nächsten sechs Wochen zurück in Warschau wäre, um Paulinas Vertrauen zurückzugewinnen. Sie würde wieder allein leben, allein schlafen und das Haus des Lichts und die Krieger wären nur noch eine bittersüße Erinnerung.
»Hatte mich schon gefragt, wo du wohl bist.«
Hawke schaute von seinem Teller auf, als Wulfe ins Esszimmer geschlendert kam, dann wandte er sich wieder den dicken, saftigen Steaks zu, die Pink ihm gerade eben gebracht hatte.
Wulfe setzte sich neben ihn und schenkte sich aus einer Karaffe eisgekühltes Wasser in ein Glas. »Du hast was verpasst beim Abendessen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Er scheint sich für den neuen General zu halten, der geschickt wurde, um die Truppen anzuführen. Er kotzt mich an.«
»Willkommen im Klub.« Zumindest fühlten seine Brüder genau wie er. Es wäre alles viel schwerer, wenn Maxim ein netter Kerl wäre, den alle anderen mochten.
Hawke sah Wulfe an. »Faith?«
Wulfe musterte ihn einen Moment lang schweigend und Mitgefühl trat in seinen Blick. »Du bist vernarrt in sie«, stellte er leise fest. »Ich habe bemerkt, wie du sie bei der Feier angesehen hast.«
Hawke stach seine Gabel ins nächste Fleischstück. »Keiner benutzt heute noch das Wort vernarrt .«
»Das ändert nichts an der Tatsache.«
Verdammt. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Nein, eigentlich weiß ich es doch. Ich bin eine beschissene Katastrophe.«
Wulfes Hand, die so groß wie eine Schaufel war, legte sich leicht auf Hawkes Schulter. »Es tut mir leid, Kumpel. Du bist ein viel zu guter Kerl, um dich mit so viel Mist herumschlagen zu müssen. Wenn ich dir irgendetwas abnehmen könnte, würde ich das tun.«
Hawke sah seinen Freund an und nickte. »Ich weiß.«
Einen Moment später kamen Lyon und Kara herein. »Da bist du ja«, sagte Kara leise.
»Wenn gerade mal keiner weiß, wo ich bin«, brummte Hawke, »nehmen alle an, ich hätte mich aus dem Staub gemacht.«
»Ich hatte den Eindruck, du wolltest ein weiteres Zusammentreffen vermeiden.« Lyon rückte einen Stuhl für Kara zurecht, dann setzte er sich selber. »Das war klug.«
Hawke nickte und nahm noch einen Bissen. Verdammt, mit Klugheit hatte das nichts zu tun. Er hatte immer noch den erschrockenen Gesichtsausdruck von Faith vor Augen, als er wild geworden war. Und auch die wilde Eifersucht, die ihm jedes Mal zusetzte, wenn er Maxims Arm auf ihrer Schulter sah, konnte er nicht vergessen. Er hatte sich nur deshalb klugerweise vom Abendessen ferngehalten, weil seine Selbstbeherrschung an einem seidenen Faden gehangen hatte. Er hatte befürchtet, sie vollständig zu verlieren und dem Mistkerl den Kopf abzureißen. Keiner der Krieger hätte es ihm übel genommen, da war er sich sicher. Aber dann hätte Faith ihn wirklich voller Entsetzen angesehen und das könnte er nicht ertragen.
Ein Blitz schoss durch seinen Kopf und dürre Krallen bohrten sich von innen in seinen Schädel, während der wütende Schrei des Bussards ertönte.
Verdammt. Es reicht! Ich tue dir nicht mit Absicht weh!
»Geht’s dir gut?«, fragte Lyon und sah ihn besorgt an.
Als die Krallen wieder von ihm abließen, nickte Hawke. »Ja, alles in Ordnung.«
Lyon sah ihn mehrere Sekunden lang durchdringend an und beschloss dann offensichtlich, nicht weiter in ihn zu dringen. »Ich halte es für das Beste, wenn du Maxim aus dem Weg gehst, bis wir ihn in sein Tier gebracht haben. Hoffentlich wird er dann erträglicher.«
»Meinst du wirklich, dass das passiert?«, brummte Wulfe.
»Heilige Göttin, das hoffe ich.«
»Wo ist er jetzt?«, fragte Hawke, um sich dann gleich dafür zu verwünschen. Das Letzte, was er jetzt hören wollte, war, dass der Mann mit Faith im Bett lag. Er hatte kein Recht, so zu empfinden! Sie war mit Maxim hergekommen. Sie gehörte zu Maxim. Doch innerlich widersprach ihm seine wilde Seite ungestüm. Mein .
»Er ist im Fernsehzimmer«, erwiderte Wulfe. »Lyon ist es gelungen, Maxim nach dem Abendessen zu entwischen, deshalb hat er sich an Paenther rangemacht.«
»Die arme Faith«, murmelte Kara. »Es ist ihr so peinlich, wie er sich aufführt.«
»Wir verbinden ihn morgen früh mit seinem Tier.« Lyon seufzte. »Dann kann ich ihn zumindest zur nächtlichen Drader-Jagd abbeordern. Vielleicht stutzen die Drader ja sein aufgeblasenes Ego zurecht … ehe wir es aus ihm herausprügeln müssen.«
Hawke lächelte gefährlich. »Wenn es die Drader nicht schaffen, bin ich als Erster
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