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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Zauberer keinen Weg fanden, um noch mehr von ihnen zu befreien, doch das musste sie ja nicht wissen. »Haben Sie Hunger?«
    Wieder kehrte dieses Lächeln auf ihr Gesicht zurück und erfreute ihn mehr, als gut für ihn war. »Und wie.«
    Wulfe holte sein Handy heraus und rief Kara über die Kurzwahl an. »Ich habe einen ausgehungerten Gast hier unten. Lyon meinte, du hättest vielleicht etwas für Natalie?«
    »Schon unterwegs.« Karas fröhliche Stimme drang an sein Ohr. »Ich bin gleich da, Wulfe.«
    Ein paar Minuten später erschien Kara mit einem Tablett, auf dem sich ein vollständiges Drei-Gänge-Menü befand – Salat, Schinken, Kartoffeln und eine süß duftende Kirschpastete. Kara ging, und Natalie machte sich über den Salat her, als wäre sie tatsächlich kurz vorm Verhungern.
    Am liebsten hätte er sie nach dem Essen für eine Weile aus ihrer Zelle herausgelassen. Sie musste es so unendlich satthaben, eingesperrt zu sein. Ihm kam ein Spaziergang durch den Wald in den Sinn, doch es war helllichter Tag, und er hatte nicht gescherzt, als er ihr erzählte, dass sie die Nachrichten beherrschten. Die Gesetzeshüter der Menschen hatten die drei Leichen von Natalies Freunden an der Stelle gefunden, wo die Krieger des Lichts sie abgelegt hatten … über eine Meile von der Stelle entfernt, wo sie eigentlich gestorben waren. Die Körper der Zauberer hatten sie auf dem Schlachtfeld liegen lassen und das Gebiet für die wenigen Tage, die es dauerte, bis die Erde sie zurückforderte, gegen die menschlichen Sinne abgeschirmt. Die Körper von Unsterblichen konnten zwar jahrhundertelang leben, doch nach ihrem Tod zerfielen sie schnell zu Staub.
    »Können Sie sich in alles verwandeln, was Sie wollen?«, fragte Natalie, als sie ihren größten Hunger gestillt hatte.
    »Nein.« Er ging nicht näher darauf ein.
    Ihr hübscher Mund zuckte. »Je weniger ich weiß, desto besser, stimmt’s? Fällt mir nicht leicht, keine Fragen zu stellen, wo ich doch so viel wissen möchte.« Ihr Blick wanderte über sein Gesicht, als untersuchte sie seine Narben. »Sie faszinieren mich«, gab sie leise zu.
    Er wandte sich ab und hatte das Gefühl, gerade unter ein Mikroskop geschoben worden zu sein. »Essen Sie auf«, sagte er schroff.
    Als sie fertig war, nahm er ihr das Tablett ab und bat sie aufzustehen. Für eine Frau war sie groß, wahrscheinlich knapp einen Meter achtzig, auch wenn er sie immer noch locker um einen Kopf überragte. Sie war schlank, doch nicht dürr wie ein Model. Die Frau besaß Kurven. Seinem Männerblick fiel das zwar auf, doch sein Körper schenkte dem wenig Beachtung. Seine Gefährtin Beatrice, die vorherige Strahlende der Krieger des Lichts, war erst seit wenigen Monaten tot. Und obwohl ihre Verbindung nie das gewesen war, was er sich erhofft hatte, hatte er sie doch geliebt. Und die Auflösung ihrer Paarbindung hatte ihn auf so manche Art und Weise zerstört, die er immer noch zu begreifen versuchte.
    Selbst wenn er noch unversehrt und normal gewesen wäre, was hätte es für einen Unterschied gemacht? Die Frau vor ihm trug den Ring eines anderen Mannes. Das Zeichen eines anderen.
    »Lassen Sie es uns noch mal versuchen.«
    Ruhige graue Augen begegneten seinem Blick. »Meine Erinnerungen zu löschen?«
    »Ja.« Er hob die Hand an ihr Gesicht, doch sie berührte seine Hand.
    »Moment. Falls das hier funktioniert, wollte ich Ihnen nur schnell danken. Ihnen und Ihren Freunden. Ich weiß, dass Sie genauso guten Grund hatten, diese Dinger tot zu sehen, wie wir, doch ich habe Ihr Gespräch da draußen zufällig mitbekommen. Ich weiß, dass wir Dinge gesehen haben, die wir nicht hätten sehen dürfen, und dass unser Leben für eine Weile auf Messers Schneide stand. Danke, dass Sie uns gerettet haben.«
    Er nickte, erwiderte ihren Blick und fühlte sich auf seltsame Weise gehemmt fortzufahren. Sobald er ihre Erinnerungen entnommen hatte, würde er sie betäuben und zurückbringen müssen, und er hatte schließlich gerade erst die Gelegenheit bekommen, wieder mit ihr zu sprechen. Was auch immer der Grund war, warum sie sich durch sein Aussehen nicht aus der Ruhe bringen ließ – es war eine ganz neue Erfahrung für ihn, die er nach Möglichkeit noch nicht beenden wollte.
    Sein Blick fiel auf die verheerende Wunde an ihrer Wange, und er hob den Daumen, um sanft darüberzustreichen.
    Natalie zuckte zusammen.
    Wulfe riss den Daumen zurück. »Es tut immer noch weh.«
    »Nicht besonders.«
    Was offensichtlich eine Lüge

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