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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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von Wange und Schulter, seine Brust und der Bart waren blutbesudelt. Aber in seinem Blick fand sie lediglich die Sorge um sie.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte er und hockte sich neben ihr hin.
    »Ja. Und du?« Sie streckte die Hand aus und legte sie an seine blutende Brust, direkt über sein Herz. »Das Gift … ?« Welche Auswirkungen hatte dieser erneute Überfall, das Fließen weiteren Gifts, wohl auf ihn?
    Er bedeckte ihre Hand und drückte sie zärtlich. »Der Schmerz in meiner Brust ist nicht schlimmer als vorher. Wenn überhaupt, dann sogar geringer.«
    »Wieso?« Der Schmerz müsste doch größer sein, oder etwa nicht? Ein Mehr an Gift müsste sein Herz doch eigentlich noch schneller zerfressen. Es sei denn … »Es hat sich verändert. Vielleicht ist es nicht mehr dasselbe Gift, das er zu Anfang benutzt hat.«
    »Da könntest du recht haben. Vielleicht greift es diesmal auf andere Weise an. Oder unauffälliger.« Er musterte sie, helle Augen verweilten auf ihrem Mund, sein Daumen fuhr über ihre Unterlippe, und sie fragte sich, ob er einen Blutspritzer wegwischte. »Wie auch immer – das ursprüngliche Gift ist noch da und zerfrisst mein Herz. Ich kann es spüren.«
    »Es hat sich nichts verändert.«
    »Zumindest nicht zum Guten, nein.« Er strich ihr noch einmal über die Wange, ehe er aufstand und die andere Spitzhacke ergriff.
    Die drei riesigen Männer brachen so lange Teile des Bodens weg, bis Lyon Melisande schließlich aus den Trümmern heben konnte, auch wenn ihre Füße immer noch in einer festen Masse aus Stein, Kristall und Juwelen steckten. Er stellte sie auf den Boden und hielt sie am Arm fest, damit sie nicht umfiel. Dann wandte er sich an Getrill.
    »Bist du die Einzige, mit der wir von hier wieder wegkommen?«
    »Ich hole noch jemanden.«
    Kurz darauf erschien Brielle neben ihr. Brielle musterte besorgt Arianas Erscheinung, die blutigen Wunden, die erst noch heilen mussten.
    »Es geht mir gut, Brielle. Ich habe zwar die Bestrafung ertragen, doch es sind nur wenige Erinnerungen zurückgekehrt. Ich muss noch mal nach unten, damit ich auch die restlichen bekomme.«
    » Wir müssen noch mal hinunter«, verbesserte Kougar.
    Ihre Blicke trafen sich. » Wir müssen.« Er wollte sie in dieser Situation nicht alleinlassen, aber hätte sie das wirklich gewollt? Ehrlich gesagt, nein. Sie wandte sich wieder an Brielle. »Ich gebe dir Bescheid, wenn es geschafft ist.«
    Lyon knurrte. »Wenn du Beistand brauchst, egal welcher Art, steht dir die ganze Macht der Krieger des Lichts zur Verfügung, Königin. Nichts ist im Moment wichtiger, als dir zu helfen, unsere Krieger zu retten.«
    »Ich verstehe.«
    Melisande sah Kougar herausfordernd an. »Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird … «
    »Das werde ich nicht zulassen.«
    Lyon hob Melisande hoch und legte sie sich über die Schulter, womit die Diskussion beendet war.
    Getrill griff nach Lyons Arm, während Brielle zu Jag ging und seinen nahm.
    Jag verzog das Gesicht. »Mir bleibt auch gar nichts erspart.«
    Im nächsten Moment waren die fünf verschwunden. Wieder drangen in der plötzlichen Stille schwache Geräusche durch die frisch versiegelte Tür. Ein dumpfes Hämmern. Ein gedämpfter Ruf. Die in der Tür gefangene Hand hing leblos herunter. Entweder war sie durch Arianas Magie abgetrennt worden oder durch das Schwert ihres Besitzers. Einen Moment lang tat es ihr leid, dem Mann solche Qualen zugefügt zu haben. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an. Nicht nur weil die Hände von Unsterblichen nachwuchsen, sondern auch weil der Zauberer, ohne zu zögern, einen von ihnen getötet hätte.
    Kougar drehte sich zu ihr um. Seine Wunden waren fast verheilt, obwohl er noch voller Blut war. Sorge und Entschlossenheit lagen in seinem Blick.
    »Bist du bereit, um nach unten zurückzugehen?« Er bückte sich nach seinem Hemd und warf es sich über die Schulter.
    »Ja.« Doch als sie sich aufrichten wollte, schwankte sie vor Schwäche.
    Wortlos hob Kougar sie auf seine Arme, wogegen sie nichts einzuwenden hatte. Die Schmerzen anderer hatten zwar den Hunger des Gifts gestillt, doch nichts zu ihrer eigenen Stärkung beigetragen. Dazu musste sie Freude oder körperliche Befriedigung verspüren, sei es die eigene oder die eines anderen. Wäre sie in der Welt der Menschen, würde sie jetzt in die Träume von Männern hineinspazieren, sich für sie ausziehen und die Hände über ihren eigenen Körper gleiten lassen, sodass deren Hormonspiegel in die Höhe schoss

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