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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wie einen Pfirsichgarten auf einer Seite der Einfahrt und dann eine Art ehemaliges Kutscherhäuschen, das wahrscheinlich bereits ein Dutzend Wagen verschluckt hatte. Nissa setzte sie an der Vordertreppe ab, unter den prächtigen weißen Säulen, die die schöne Veranda zierten.
    Beeindruckendes Haus, dachte Kelly.
    Sie gingen hinein.
    In der riesigen, sanft beleuchteten Eingangshalle stand ein Mädchen in dunkler Uniform, das ihnen die Mäntel abnahm. Außerdem stand Brett in der Halle. Als er Iliana sah, stürzte er sich auf sie.
    »Blondie! Ich dachte schon, du würdest es nicht schaffen!«
    »Du hast doch gewusst, dass ich mir das nicht entgehen lassen würde«, erwiderte Iliana freundlich. Aber Kelly fiel auf, dass ihr Interesse an Brett viel geringer zu sein schien als beim letzten Mal, als sie mit ihm gesprochen hatte.
    Sie hat eine Menge gelernt, schoss es Kelly durch den Kopf. Und natürlich sieht sie jetzt im Vergleich zu Galen, was Brett für ein Loser ist.
    Brett musterte die anderen mit einem abschätzenden Blick. »Also, welche dieser hübschen Damen ist deine Cousine? Ich hatte bisher noch gar keine Chance, danach zu fragen.«
    »Oh ... das ist die hier.« Iliana zeigte mit einem Finger in eine willkürliche Richtung.
    »Du?« Brett taxierte Kellys Größe und ihr blauschwarzes Haar. »Das hätte ich ja nie gedacht.«
    »Wir sind so etwas wie ... Ziehcousinen«, erwiderte Kelly.
    Sie mochte Brett nicht. Das war nichts Neues, aber heute Abend mochte sie ihn wirklich nicht. Die Art, wie er die Mädchen anstarrte, hatte beinahe etwas Unheimliches. Und als er Iliana ansah, kam es Kelly so vor, als beobachte sie, wie eine Schnecke über eine Pfirsichblüte kroch.
    »Na dann nichts wie rein ins Vergnügen«, sagte er mit einer weit ausholenden Geste und ließ sein Lächeln aufblitzen.
    Kelly hätte fast gefragt: »Wo?«, aber im nächsten Moment begriff sie, dass es sinnlos war. Von wegen Westflügel_ die Party hätte vielmehr überall im Haus stattfinden können.
    Schon die Eingangshalle war groß genug, um darin eine Party zu veranstalten. Von dort führte eine breite, geschwungene Treppe, genau wie in einem richtigen Südstaaten-Herrenhaus, nach oben. Im ersten Stock wandelte Kelly in einem mit Portraits und Statuen gesäumten Flur.
    Brett führte sie durch einen Raum nach dem anderen und jeder einzelne war beeindruckend. Bei einigen schien es sich um richtige Wohnzimmer zu handeln; andere sahen einfach aus wie Ausstellungsräume eines Museums. Schließlich traten sie durch einen letzten offenen Bogengang in einen Ballsaal.
    Vertäfelte Wände. Bemalte Decke. Kronleuchter. Ein Ozean von einer Tanzfläche. Und am anderen Ende des Raumes die Collegeband, die definitiv moderne Musik spielte. Einige Paare bewegten sich ganz in der Nähe der Band in einem langsamen Rhythmus.
    »Es ist wunderschön.«
    Brett machte ein zufriedenes Gesicht. »Dort drüben auf dem Sideboard steht etwas zu essen. Aber der größte Teil des Essens ist unten im Hobbyraum. Willst du es sehen?«
    »Ich will Jaimie sehen«, sagte Iliana.
    »Sie ist da unten.«
    Auch der Hobbyraum war umwerfend ausgestattet - nicht nur mit Billardtischen und Darts, sondern auch mit Videospielen, altmodischen Flippern, einem Basketballkorb und mit eigentlich so ziemlich allem, was man sich nur wünschen konnte.
    Sobald sie eintraten, hielt ein Mann in schwarzen Hosen, weißem Hemd und schwarzer Weste ihnen ein Tablett mit winzigen Quiches und Minipizzen vor die Nase. Ein Lieferant, befand Kelly, niemand vom gewöhnlichen Hauspersonal.
    Sie lehnte dankend ab und sah sich weiter um, wobei sie ihre Sinne schärfte, sodass sie alles gleichzeitig wahrnehmen konnte.
    Dies war das erste Mal seit dem letzten Montag in der Schule, dass sich Iliana in der Öffentlichkeit aufhielt. Und es war nervenaufreibend. Im Hobbyraum war es viel voller als im Ballsaal und alle lachten und redeten gleichzeitig. Außerdem kam erschwerend hinzu, dass dieses alte Herrenhaus teilweise sehr modern umgebaut war, sodass die Musik der Band in die anderen Räume übertragen wurde.
    »Jaimie!«, rief Iliana, als sich eine Gestalt aus dem Gedränge löste.
    Jaimie sah gut aus. Ihr Gesicht hatte eine gesunde Farbe und ihre dunkelblauen Augen blickten groß und leuchtend. Ihr braunes Haar war leicht antoupiert und sie trug ein sehr hübsches blaues Kleid.
    »Iliana.« Sie drückte Iliana fest an sich und sprach mit ihrer tonlosen, aber seltsam angenehmen Stimme. »Es kommt mir wie eine

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