Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
irgendjemandem gestochen wurde. Sie wirkt fast lebendig.“
Tabith war abergläubisch und zweifelte die Zauberei aus der alten Welt nicht an, die angeblich lange vor den Sumariern auf Sumapask geherrscht hatte. Rasul ersparte sich einen Kommentar, denn zu oft lag Tabith richtig mit seinen Vermutungen und hatte ihnen mit seiner Gabe bereits mehrmals den Arsch gerettet. Er sah Ereignisse, ehe sie eintraten, hatte ein Gespür für Bedrohungen.
„Hältst du Fia für gefährlich?“
„Nein, aber sie ist in Gefahr.“ Tabith sagte es mit einer Vehemenz, die Rasul einen Schauder über den Rücken jagte.
Rasul zog das Laken herunter und betrachtete zuerst die verschnörkelte Eisrose, die in strahlendem Weiß ihren linken Oberschenkel zierte. Er kniff die Augen zusammen, weil er der Illusion erlag, sie hätte sich bewegt, als ob die Blütenblätter sich in einer leichten Brise wiegen würden. Das Keuchen von Tabith bewies, dass es keine optische Täuschung darstellte. Rasul führte den Scanner an Fias Haut entlang. Er sah seinem Freund an, dass es ihn nicht erstaunte, dass das Gerät kein Pigment anzeigte. Stattdessen prangte die Meldung auf dem Display: DNA unbekannter Herkunft.
„Wer bist du, Feuerblume?“ Rasul bedeckte sie und strich ihr die Haare aus der Stirn.
Tabith öffnete ihren Wetterrucksack, und zum Vorschein kamen Kletterseile mit Haken, ein altmodisches Set Türöffner und zwei Abbildungen. Die Kleine war eine Diebin, die sich allein auf Feindesland gewagt hatte. Rasul bezweifelte, dass sie sich freiwillig dieser Gefahr aussetzte. Nachdenklich betrachtete er die Fotos. Das erste zeigte einen paskanischen Kerl mit der typischen hellen Hautfarbe und den lavendelfarbenen Augen.
Ihr Gefährte? Ein völlig unerwarteter Stich Eifersucht durchfuhr ihn. Das Schnauben von Tabith verdeutlichte ihm, dass er es bemerkt hatte. Das zweite Bildnis entlockte ihnen beiden einen schnellen Atemzug, denn auf ihm prangte ein Pferd, das nicht nur die gleiche Fellfarbe wie Fias Haut besaß, sondern es hatte eine weiße Mähne, die ihrem Haarton entsprach. Seinen Kopf zierte eine Eisrose. Fia verfügte über ein Seelentier, etwas, das er bis jetzt für ein Gerücht gehalten hatte.
„Wer bist du?“
„Du solltest eher fragen: Was bist du?“ Aus der Mimik von Tabith wich jegliche Heiterkeit. „Hinter der Kleinen steckt mehr als eine gewöhnliche Diebin und Sklavin.“
Tabith fand noch eine Zeichnung und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. „Irgendeine Ahnung, was das darstellt?“
Rasul studierte die gemalte Schatulle, auf der eine Schlange eingeschnitzt war, die sich selbst in den Schwanz biss, ebenso ratlos wie Tabith.
Das Shuttle bockte, und Drugal fluchte, weil ein Blitz in die Hülle krachte. Rasul sicherte seine verführerische Sklavin mit Riemen, und es widerstrebte ihm, sie auch nur für eine Sekunde alleinzulassen. Doch Drugal knurrte ihm zu, dass er seinen Hintern gefälligst in den Sitz neben ihm bewegen sollte. Mit einem unterdrückten Seufzen schloss Rasul den Gurt und krampfte seine Hände um das Polster.
„Ein wenig ängstlich, mein Prinz?“ Aus dem Mund von Drugal hörte es sich beinahe obszön an.
Das hatte man davon, wenn man mit seinen Männern ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Die zynische Erwiderung erstarb ihm auf den Lippen, weil das Shuttle in ein Luftloch geriet und mehrere Meter nach unten sackte.
Beide Gataks brachen in Lachen aus.
Mistkerle!
Kapitel 3
Das Erste, was Fia bemerkte, war, dass der grauenvolle Schmerz in ihrem Hals fehlte. Die Pein war das Letzte, woran sie sich erinnerte. Noch mit geschlossenen Augen tastete sie über die Stelle, und starke Hände umfassten ihre Handgelenke. Ehe ihre Lider aufflogen, wusste sie, wer sie hielt.
Rasul!
Shitak, alles entsprach der Wahrheit. Die Sumarier hatten sie gefangen genommen, sie war eine Sklavin, und Suno lebte sehr wahrscheinlich nicht mehr; falls er Glück hatte.
„Der Sender! Habt ihr ihn zerstört?“
Sie versuchte sich aufzurichten, aber Rasul drückte sie mit einer beunruhigend erscheinenden Leichtigkeit zurück. Seine Handfläche brannte heiß auf ihrer Haut, direkt oberhalb ihrer Brüste. Er nahm sie nicht fort, stattdessen streichelte er mit dem Daumen an ihrem linken Schlüsselbein entlang. Wollte er sie beruhigen, bevor er zur Tat schritt? Er sah sie irgendwie … sanft an. Fia hätte es bevorzugt, dass er ihr Gewalt antat. Damit hätte sie umgehen können.
„Wir haben ihn nicht deaktiviert. Er
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