Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
Rücken angebracht waren.
Fia fasste nervös nach ihrer Schallpistole. Er gewährte sich ein paar Sekunden, um ihren Arsch zu bewundern. Sie bewegte sich vor ihm wie die personifizierte Weiblichkeit. Die Lautlosigkeit presste immer mehr auf ihn nieder, sodass Rasul glaubte, er müsse ersticken. Fia bog mehrmals ab, und es war ihm ein Rätsel, woher sie wusste, wohin sie das Schicksal führte. Sie zögerte nicht ein Mal.
Nach einer weiteren Abbiegung änderte sich schlagartig das Umfeld. Ein leises surrendes Geräusch lag in der Luft. Die Temperatur stieg an, und das blaue Licht verschwand. Vor ihnen lag ein Abgrund, der auf den ersten Blick ins Nichts führte.
Dann entdeckte Rasul eine schmale Leiter. Mit einem Lächeln auf den Lippen schwang sich Fia in die Tiefe und kletterte elegant hinunter, als ob sie niemals etwas anderes getan hätte. Mit einem Seufzen steckte Rasul die Schwerter in die Halfter. Er brauchte beide Hände, um sich an dem schwankenden Gebilde festzuhalten. Fia erreichte lange vor ihm den Boden. Sie zog die Pistole und betrachtete aufmerksam die Umgebung.
Schlaues kleines Ding!
Die Leiter schwankte und vibrierte unter seinem Gewicht. Falls sie nicht hielt, wären sie hier auf immer gefangen. Kaum berührte sein Fuß den festgetretenen Lehmboden, schon waren sie umzingelt von Schatten, die durch die Luft schwirrten, dermaßen schnell, dass Rasul es nicht schaffte, sie mit den Augen zu erfassen, geschweige denn sie mit einem Schwert zu treffen.
„Sie sind friedlich. Die Geister der verlorenen Heiligen hätten uns sofort getötet, wenn sie uns nicht in der Tempelanlage dulden würden.“ Fia sank auf die Knie und drehte ihre Handflächen nach oben.
Die Schemen erstarrten. Das Flimmern ihrer Gestalten nahm ab, sodass ihre Körper beinahe fest wirkten. Eines der Schattenbilder schwebte auf Fia zu und verharrte vor ihr. Die Gesichtszüge waren festgefroren in großem Leid. Rasul vermochte nicht zu erkennen, ob dieses Ding männlichen oder weiblichen Ursprungs war.
„Fia, Rasuls Gefährtin, entstanden aus purer Liebe, die allen Gefahren trotzte. Wir warten seit Ewigkeiten auf dich, die Sternentochter, seitdem wir den Frevel gegen Sumapask begangen haben und eure Welt mit den falschen Göttern unterdrücken wollten.“ Selbst die Stimme war geschlechtslos, nicht mehr als ein melodiöses Wispern, das von überall gleichzeitig zu kommen schien.
Die Gestalt wandte ihre Aufmerksamkeit auf Rasul. „Du hast sie akzeptiert, sie als deine Gefährtin in dein Herz geschlossen, Rasul von den Sumariern, Prinz der Nebelberge. Knie nieder.“
Rasul dachte nicht daran.
„Tu es bitte, Sire.“
Rasul sank neben Fia und nahm ihre Haltung ein. Er bezweifelte, dass es bei ihm annähernd so graziös wirkte wie bei seiner anmutigen Sklavin. Das Wesen streckte seine Hände aus, die Arme verlängerten sich, bis es die Seelentattoos berührte. Gleißende Agonie rammte in Rasul. Fia schrie markerschütternd. Wieder einmal verschluckte Schwärze Rasul.
Fia fühlte sich seltsam, driftete zwischen Realität und einem Traum hin und her, den sie nicht zu fassen bekam.
„Modhair, wach auf.“ Die autoritäre Stimme bezwang ihren umnebelten Verstand.
Sie lag halb auf dem Boden. Rasul saß neben ihr und hielt sie in den Armen. Sie erinnerte sich urplötzlich an alles, auch an Gedanken, die nicht ihre waren. Sie stammte direkt von den Hexen der alten Welt ab. Ihre Eltern waren in ihrer Geburtsnacht ermordet worden. Zorgan, ihr Mentor, hatte sie gerettet, war dann aber auf Sumapask in die Hände von Piraten geraten, die Fia vor ein Waisenhaus gelegt hatten. Erst Sonnendämmerungen später war es Zorgan gelungen zu fliehen und Fia ausfindig zu machen. Bevor er sie über ihr Schicksal aufklären konnte, war er aus dem Weg geräumt worden. Da war aber noch mehr gewesen. Plätschern drang an ihre Ohren. Es war eine Erleichterung nach dieser erstickenden unnatürlichen Stille.
Rasul reichte ihr den Wasserbehälter, und sie trank so gierig, dass sie sich verschluckte.
„Was ist passiert?“
„Hast du nicht geträumt?“
„Ich entsinne mich, dass das Wesen nach uns gefasst hat, und dann war nur noch Wärme nach der Pein.“ Sie erzählte ihm von den fremden Erinnerungen.
Rasul rieb sich über die Schläfen. „Mein Schädel brummt. Solltest du erfolgreich sein, kleine Sklavin, erhalten die verlorenen Heiligen endlich ihren Frieden. Sie können ihr Vergehen ausmerzen.“
„Und wenn ich keinen Erfolg habe?“
„In
Weitere Kostenlose Bücher