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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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unserer Regierung einrichtet! Aber er hat ein paar angegilbte Dokumente vorgezeigt, also ist es an
uns, ihn
zu diskreditieren! Können Sie sich das vorstellen?«
    Das konnte Glokta nicht. Aber er hütete sich, das zu sagen.
    »Ich habe um etwas Zeit für genauere Untersuchungen gebeten«, fuhr Sult fort, »aber der Geschlossene Rat kann nicht dauerhaft ausgesetzt werden. Wir haben nur ein oder zwei Wochen, um diesen Magus als den Betrüger zu entlarven, der er ist. In der Zwischenzeit richten er und seine Begleiter sich in einer opulenten Suite im Kettenturm ein, und wir können sie überhaupt nicht daran hindern, durch den Agriont zu streifen und allen möglichen Blödsinn anzustellen!«
Da könnten wir vielleicht doch etwas tun …
    »Der Kettenturm ist sehr hoch. Wenn jemand dort herunterfallen würde …«
    »Nein. Noch nicht. Wir haben uns schon so weit aus dem Fenster gelehnt, wie wir können, und sind in einigen Kreisen bereits aufgefallen. Im Augenblick zumindest müssen wir leise treten.«
    »Es besteht immer noch die Möglichkeit, sie zu befragen. Wenn wir sie festnähmen, könnte ich bald herausfinden, für wen sie arbeiten …«
    »Leise treten, habe ich gesagt! Ich möchte, dass Sie sich diesen Magus ansehen, Glokta, und seine Begleiter ebenfalls. Finden Sie heraus, wer sie sind, woher sie kommen, was sie wollen. Vor allem aber finden Sie heraus, wer hinter ihnen steckt – und warum. Wir müssen diesen Möchtegern-Bayaz enttarnen, bevor er Schaden anrichtet. Danach können Sie alle Mittel einsetzen, die Sie wollen.« Sult wandte sich ab und ging zum Fenster hinüber.
    Glokta erhob sich ungelenk von seinem Stuhl. »Womit soll ich anfangen?«
    »Folgen Sie ihnen!«, rief der Erzlektor ungeduldig. »Beobachten Sie sie! Passen Sie auf, mit wem sie sprechen, wie sie sich verhalten. Sie sind der Inquisitor, Glokta!«, zischte er, ohne sich auch nur umzudrehen. »Stellen Sie ein paar Fragen!«

BESSER ALS DER TOD
    »Wir suchen eine Frau«, sagte der Offizier und sah sie misstrauisch an. »Eine entlaufene Sklavin, eine Mörderin. Sehr gefährlich.«
    »Eine Frau, Herr?«, fragte Yulwei, der verwirrt die Stirn in Falten legte. »Gefährlich, Herr?«
    »Ja, eine Frau!« Der Offizier machte eine ungeduldige Handbewegung. »Groß, mit einer Narbe, kurz geschorenes Haar. Gut bewaffnet, wahrscheinlich mit einem Bogen.« Ferro stand da, groß, mit einer Narbe und kurz geschorenem Haar, den Bogen über ihrer Schulter, und sah auf die staubige Erde. »Sie wird von der Obrigkeit gesucht, von ganz oben! Eine Diebin und vielfache Mörderin!«
    Yulwei lächelte bescheiden und breitete die Hände aus. »Wir haben eine solche Person nicht gesehen, Herr, ich und mein Sohn, wir sind unbewaffnet, wie Ihr sehen könnt.« Ferro sah unbehaglich auf die gekrümmte Klinge des Säbels, der aus ihrem Gürtel ragte und im hellen Sonnenlicht funkelte. Dem Offizier schien sie jedoch nicht aufzufallen. Er schlug nach einer Fliege, während Yulwei weiter schwatzte. »Keiner von uns beiden weiß mit so etwas wie einem Bogen umzugehen, das kann ich versichern. Wir vertrauen auf Gott, dass er uns beschützt, Herr, und auf die unvergleichlichen Soldaten des Imperators.«
    Der Offizier schnaubte. »Ausgesprochen weise, alter Mann. Was habt Ihr hier zu schaffen?«
    »Ich bin ein Händler und auf dem Weg nach Dagoska, um Gewürze zu kaufen«, Yulwei verneigte sich kriecherisch, »mit Eurer freundlichen Erlaubnis.«
    »Ihr handelt mit den Rosigs, wie? Diese verdammte Union!« Der Offizier spuckte in den Staub. »Nun ja, aber irgendwie muss man ja sein Geld verdienen, selbst für ein so erbärmliches Leben! Handelt, so lange Ihr noch könnt, denn die Rosigs werden bald nicht mehr da sein, sondern wieder ins Meer gejagt!« Er reckte stolz die Brust vor. »Der Imperator, Uthman-ul-Dosht, hat es geschworen! Was haltet Ihr davon, alter Mann?«
    »Oh, es wird ein großer Tag sein, ein großer Tag«, sagte Yulwei und verbeugte sich wieder tief, »mag Gott ihn uns schon bald bringen, Herr!«
    Der Offizier sah an Ferro hinunter. »Euer Sohn macht einen kräftigen Eindruck. Vielleicht würde er einen guten Soldaten abgeben.« Er trat einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrem nackten Arm. »Das ist ein starker Arm. Der könnte einen Bogen handhaben, wenn man es ihm zeigen würde. Was sagst du dazu, Junge? Echte Männerarbeit, und du würdest für den Ruhm Gottes und für deinen Imperator kämpfen! Das ist doch besser, als sich für ein paar Münzen krumm

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