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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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zu legen!« Ferros Haut brannte dort, wo seine Hände ihr Fleisch berührten. Ihre andere Hand tastete nach ihrem Messer.
    »Leider«, fiel Yulwei schnell ein, »ist mein Sohn seit seiner Geburt von einfachem Gemüt. Er spricht fast nie.«
    »Ah. Eine Schande. Es mag eine Zeit kommen, wo wir jeden Mann brauchen werden. Sie mögen unzivilisierte Wilde sein, aber diese Rosigs können kämpfen.« Der Offizier wandte sich ab, und Ferro sah ihm mit zusammengebissenen Zähnen nach. »Schön, Ihr mögt gehen!« Er winkte sie durch. Die Augen seiner Soldaten, die im Schatten der Palmen neben der Straße lagerten, folgten ihnen, als sie vorübergingen, jedoch ohne besonderes Interesse.
    Ferro hielt den Mund, bis das Lager hinter ihnen in der Entfernung verschwamm, dann stellte sie Yulwei zur Rede. »Dagoska?«
    »Zunächst, ja«, sagte der Alte und sah über die karg bewachsene Ebene. »Und dann weiter nach Norden.«
    »Norden?«
    »Über das Meeresrund nach Adua.«
    Übers Meer? Sie baute sich vor ihm auf. »Verdammte Scheiße, da geh ich nicht hin!«
    »Musst du alles immer so schwierig machen, Ferro? Bist du hier in Gurkhul so glücklich?«
    »Diese Nordländer sind verrückt, das weiß doch jeder! Rosigs, Union oder was auch immer. Verrückt! Gottlos!«
    Yulwei hob eine Augenbraue. »Ich wusste nicht, dass dir Gott so wichtig ist, Ferro.«
    »Wenigstens weiß ich, dass es einen gibt!«, rief sie und deutete in den Himmel. »Diese Rosigs, die denken nicht wie wir, wie richtige Menschen! Wir haben mit denen nichts gemein! Da bleibe ich lieber bei den Gurkhisen! Außerdem habe ich hier noch ein paar Rechnungen offen.«
    »Was für Rechnungen? Uthman zu töten?«
    Sie verzog das Gesicht. »Vielleicht tue ich das.«
    »Ah.« Yulwei wandte sich wieder um und schritt die Straße entlang. »Sie suchen nach dir, Ferro, falls du das noch nicht bemerkt hast. Du würdest ohne meine Hilfe keine zehn Schritte weit kommen. Da wartet immer noch dieser Käfig auf dich, schon vergessen? Der vor dem Palast. Den wollen sie unbedingt füllen.« Ferro knirschte mit den Zähnen. »Uthman ist nun der Imperator. Ul-Dosht nennen sie ihn. Den Mächtigen. Den Gnadenlosen! Der größte Imperator seit hundert Jahren, heißt es bereits. Den Imperator töten!« Yulwei kicherte in sich hinein. »Du bist wirklich eine Marke. Eine echte Marke.«
    Ferro verzog das Gesicht, während sie dem alten Mann den Hügel hinauf folgte. Sie fand es nicht lustig, eine Marke zu sein. Yulwei konnte die Soldaten dazu bringen, dass sie zu sehen glaubten, was immer er wollte, und das war ein schlauer Trick, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie nach Norden gehen würde. Was hatte sie mit diesen gottlosen Rosigs zu tun?
    Yulwei kicherte noch immer vor sich hin, als sie ihn eingeholt hatte. »Den Imperator töten.« Er schüttelte den Kopf. »Er wird einfach warten müssen, bis du wiederkommst. Du schuldest mir noch etwas, erinnerst du dich?«
    Ferro hielt ihn an seinem sehnigen Arm fest. »Ich kann mich nicht erinnern, dass du irgendwas von einer Reise übers Meer gesagt hättest!«
    »Ich erinnere mich nicht, dass du gefragt hättest, Maljinn, und du solltest froh sein, dass du es nicht getan hast.« Sanft löste er ihre Finger. »Dein Leichnam würde vielleicht schon in der Wüste verdorren, anstatt mir bei bester Gesundheit ins Ohr zu maulen – denk mal eine Weile darüber nach.«
    Das ließ sie kurzzeitig verstummen. Schweigend schritt sie dahin, den finsteren Blick auf die Ebene mit ihren wenigen krüppligen Büschen gerichtet, und ihre Sandalen knirschten auf dem trockenen Straßenstaub. Sie warf einen Seitenblick auf den alten Mann. Mit seinen Tricks hatte er ihr das Leben gerettet, das war nicht zu leugnen.
    Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie nach Norden ginge.
     
    Die Festung lag verborgen in einer felsigen Bucht, aber von dort, wo sie standen, hoch oben auf dem Steilufer mit der brennenden Sonne im Rücken, konnte Ferro ihre Umrisse recht gut erkennen. Eine hohe Mauer umschloss einige geordnet angelegte Reihen von Gebäuden, genug für eine kleine Stadt. Daran schlossen sich lange Kais an, die ins Wasser hineingebaut worden waren. An den Kais lagen Schiffe.
    Riesige Schiffe.
    Burgen aus Holz, schwimmende Festungen. Ferro hatte noch nie Schiffe gesehen, die auch nur halb so groß waren. Ihre Masten erhoben sich wie ein dunkler Wald gegen das glitzernde Wasser dahinter. Zehn Schiffe lagen unter ihnen im Hafen, und weiter draußen in der Bucht glitten zwei

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