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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Zimmerleuten, die an der Tribüne für das Turnier arbeiten. Einen Schreiber auf dem Weg der Könige. In der Nähe der Universität hat er dann eine Weile mit einer jungen Frau geredet.«
    »Mit einer jungen Frau?«
    Severards Augen grinsten. »Ganz genau, mit einer ziemlich hübschen sogar. Wie hieß sie noch gleich?« Er schnippte mit den Fingern. »Ich habe mich gleich bemüht, das herauszufinden. Ihr Bruder ist bei den Königstreuen … West, irgendwas mit West …«
    »Ardee.«
    »Jawohl, so heißt sie. Kennen Sie sie?«
    »Hmm.« Glokta leckte sich über das leere Zahnfleisch.
Sie hat mich gefragt, wie es mir geht. Ich erinnere mich.
»Was hatten sie miteinander zu bereden?«
    Der Praktikal hob die Augenbrauen. »Vermutlich gar nichts. Sie ist allerdings aus Angland und noch nicht allzu lange in der Stadt. Vielleicht gibt es da eine Verbindung. Wollen Sie, dass ich sie herbringe? Wir könnten das ja schnell rausfinden.«
    »Nein«, erwiderte Glokta scharf. »Nein. Das ist nicht nötig. Ihr Bruder war früher einmal ein Freund von mir.«
    »Früher mal.«
    »Niemand rührt sie an, verstanden, Severard?«
    Der Praktikal zuckte die Schultern. »Wenn Sie das sagen, Herr Inquisitor, wenn Sie das sagen.«
    »Das tue ich.«
    Es entstand eine Pause. »Mit den Tuchhändlern sind wir dann also fertig, oder?« Severard klang beinahe bedauernd.
    »Es sieht wohl so aus. Sie sind erledigt. Jetzt muss nur noch ein bisschen aufgeräumt werden.«
    »Das könnte ein lohnendes Geschäft sein, das Aufräumen.«
    »Vermute ich auch«, brummte Glokta bitter. »Aber Seine Eminenz ist der Ansicht, dass unsere Talente anderswo besser zum Einsatz kommen.«
Zum Beispiel bei der Bewachung falscher Zauberer.
»Ich hoffe, Sie haben mit Ihrem Grundbesitz da unten am Hafen keinen Verlust gemacht.«
    Severard machte eine achtlose Kopfbewegung. »Es würde mich nicht wundern, wenn Sie irgendwann mal wieder einen Ort abseits neugieriger Augen brauchten, vielleicht schon bald. Dann wird das Haus noch da sein. Zu einem guten Preis. Es ist bloß irgendwie eine Schande, eine Arbeit halb angefangen liegen zu lassen.«
    Wie wahr.
Glokta schwieg eine Weile und überlegte.
Es
ist gefährlich. Der Erzlektor sagte, keine weiteren Schritte. Sehr gefährlich, ihm nicht zu gehorchen, aber ich wittere hier irgendetwas. Es nagt an mir, diese Angelegenheit nicht abzuschließen, ganz gleich, was Seine Eminenz sagen mag.
»Vielleicht gibt es noch eine kleine Sache.«
    »Wirklich?«
    »Ja, aber gehen Sie ganz vorsichtig vor. Wissen Sie etwas über Banken?«
    »Große Gebäude. Sie leihen den Leuten Geld.«
    Glokta lächelte dünn. »Ich wusste gar nicht, dass Sie ein solcher Experte sind. Es gibt da eine ganz bestimmte, die mich interessiert. Unter dem Namen Valint und Balk.«
    »Noch nie davon gehört, doch ich kann mal rumfragen.«
    »Aber tun Sie das bitte äußerst diskret, Severard, haben Sie mich verstanden? Niemand darf etwas davon erfahren. Damit ist es mir ernst.«
    »Diskretion ist geradezu meine zweite Natur, Herr Inquisitor, da können Sie fragen, wen Sie wollen. Diskret. Das bin ich. Dafür bin ich bekannt.«
    »Das möchte ich hoffen, Severard. Das sollten Sie unbedingt sein.«
Sonst könnte es uns beiden den Kopf kosten.
     
    Glokta saß in eine Schießscharte gezwängt da, den Rücken gegen die Steine gelehnt und das linke Bein ausgestreckt – ein brennender, pulsierender Glutofen des Schmerzes. Natürlich hatte er mit Schmerzen gerechnet, das tat er jeden Tag und jeden Augenblick.
Aber das hier ist nun doch von ganz besonderer Qualität.
    Jeder Atemzug fuhr mit einem rasselnden Stöhnen zwischen den zusammengepressten Kiefern hervor. Selbst die kleinste Bewegung stellte eine riesige Aufgabe dar. Er erinnerte sich daran, wie Marschall Varuz ihn diese Treppen hatte rauf und runter laufen lassen, als er für das Turnier trainiert hatte, damals, vor all den Jahren.
Ich habe drei Stufen auf einmal genommen und bin ohne darüber nachzudenken hier rauf und runter gerannt. Und jetzt sitze ich hier. Wer hätte gedacht, dass es einmal dazu kommen würde?
    Sein zitternder Körper war schweißgebadet, die brennenden Augen schwammen in Tränen, aus seiner Nase lief wässriger Rotz.
Da fließt dieses ganze Wasser aus mir hinaus, und dabei bin ich so unglaublich durstig. Was hat das für einen Sinn?
Was für ein Sinn lag überhaupt in allem?
Was, wenn jemand vorbeikommt und mich so sieht? Die Furcht einflößende Geißel der Inquisition, wie sie hier in einer

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