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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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in die Richtung drehte, aus der der Schlag gekommen war, versetzte ihm Dow auf der anderen Seite einen neuerlichen Hieb. Sein Kopf flog nach links und wieder nach rechts, bis er so mürbe war, dass er reden wollte.
    »Was ist das hier für eine Fehde?«
    »Das ist keine Fehde!«, gurgelte der Sumpf hinter seinen ausgeschlagenen Zähnen hervor. »Ihr seid so gut wie tot, ihr Arschlöcher! Ihr habt gar keine Ahnung, was passiert ist, oder?« Hundsmann runzelte die Stirn. Das gefiel ihm nicht. Es hörte sich so an, als ob sich einiges getan hatte, während sie weggewesen waren, und er hatte bisher noch nie erlebt, dass sich etwas zum Guten wandelte.
    »Ich stelle hier die Fragen«, sagte Dreibaum. »Du solltest dein Erbsenhirn dazu benutzen, sie zu beantworten. Wer kämpft jetzt noch? Wer kniet noch nicht vor Bethod?«
    Der Sumpf lachte, trotz seiner gebundenen Glieder. »Da ist niemand mehr übrig! Die Fehden sind vorbei! Bethod ist jetzt König, König des ganzen Nordens! Jeder kniet vor ihm …«
    »Wir nicht«, grollte Tul Duru, der sich zum Sumpf hinunterbeugte. »Was ist mit Yawl dem Alten?«
    »Ist tot!«
    »Und Sything oder Rasselkopf?«
    »Tot und tot, ihr blöden Säue! Gekämpft wird jetzt nur noch unten im Süden! Bethod hat der Union den Krieg erklärt! Jawohl! Und wir werden ihnen eine richtige Tracht Prügel verpassen!«
    Der Hundsmann wusste nicht recht, ob er das glauben sollte. König? Im Norden hatte es noch nie einen König gegeben. Das war nie nötig gewesen, und Bethod wäre darüber hinaus der Letzte gewesen, den er gewählt hätte. Und Krieg gegen die Union zu führen? Das war ein närrisches Unterfangen, soviel war klar. Für jeden toten Südländer rückten stets endlos viele nach.
    »Wenn es hier keine Fehde mehr gibt«, fragte der Hundsmann, »wieso bringt ihr hier die Leute um?«
    »Fick dich ins Knie!«
    Tul schlug ihn ins Gesicht, hart, und er fiel nach hinten. Dow trat selbst noch einmal zu, dann richtete er den Sumpf wieder auf.
    »Weswegen bringt ihr sie um?«, hakte Tul nach.
    »Steuern!«, brüllte der Sumpf, dem Blut aus der Nase lief.
    »Steuern?«, wiederholte der Hundsmann. Ein komisches Wort, alles, was recht war; er wusste kaum, was es bedeutete.
    »Sie wollten nicht bezahlen!«
    »Steuern für wen?«, fragte Dow.
    »Für Bethod, für wen dachtet ihr denn? Er hat das ganze Land erobert, die Clans zerschlagen und es für sich selbst beansprucht! Die Leute hier schulden ihm was! Und wir treiben die Steuer für ihn ein!«
    »Steuern, so! Das ist eine beschissene Südländer-Mode, das steht mal fest! Und wenn sie nicht bezahlen können?«, fragte der Hundsmann, dem richtig übel wurde. »Dann hängt ihr sie auf, oder was?«
    »Wenn sie nicht bezahlen, dann können wir mit ihnen tun, was uns gefällt!«
    »Was euch gefällt?« Tul legte ihm die Hände um den Hals und drückte mit seinen großen Pranken zu, bis dem Sumpf die Augen aus den Höhlen quollen. »Was euch gefällt? Und euch gefällt es, sie zu hängen, ja?«
    »Schon gut, Donnerkopf«, sagte Dow und löste Tuls breite Finger, bevor er den Krieger sanft zurückschob. »Schon gut, Großer, das ist nicht deine Art, einen gebundenen Mann zu töten.« Er klopfte ihm auf die Brust und zog seine Axt. »Für solche Arbeit habt ihr einen Mann wie mich dabei.«
    Der Sumpf hatte sich so einigermaßen von Tuls Würgegriff erholt. »Donnerkopf?«, keuchte er und blickte in die Runde. »Dann ist wohl die ganze Rotte da, was? Du bist Dreibaum, und Grimm, und das da ist der Schwächste! ihr kniet also nicht vor Bethod, was? Wie schön für euch Arschlöcher! Wo ist Neunfinger? Hä?«, spottete der Sumpf. »Wo ist der Blutige Neuner?«
    Dow wandte sich um und prüfte mit dem Daumen die Schneide seiner Axt. »Wieder zu Schlamm geworden, und du gehst gleich hinterher. Wir haben genug gehört.«
    »Binde mich los, du Sau!«, brüllte der Sumpf und zerrte an seinen Fesseln. »Du bist nicht besser als ich, Schwarzer Dow! Du hast mehr Leute umgebracht als die Pest! Bind mich los und gib mir eine Waffe! Na los! Hast du Angst vor mir, du Feigling? Angst, mir einen Kampf zu gewähren, was?«
    »Du nennst mich einen Feigling, ja?«, knurrte Dow. »Du, der Kinder umgebracht hat, einfach so, weil es ihm gefiel? Du hattest eine Waffe, und die hast du fallen lassen. Das war deine Gelegenheit, die hättest du ergreifen sollen. Solche wie du verdienen keine zweite. Wenn du irgendwas zu sagen hast, was des Hörens wert ist, dann sag es jetzt.«
    »Scheiß

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