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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Käfer entdeckt hat. »Sie gibt nicht auf, nicht wahr, Schwester?«
    »Sie ist so wild! Der Prophet wird begeistert von ihr sein!«
    Der Mann schnupperte an Ferro und rümpfte die Nase. »Iih. Man sollte sie aber besser vorher waschen.«
    In diesem Augenblick rammte sie ihm die Stirn ins Gesicht. Sein Kopf kippte nach hinten, aber er kicherte nur. Dann packte er sie mit der freien Hand bei der Kehle und hielt sie auf Armeslänge von sich. Verzweifelt versuchte sie, mit den Nägeln sein Gesicht zu zerkratzen, aber sein Arm war zu lang, sie kam nicht heran. Gemächlich löste er ihre Finger vom Messer. Sein Griff um ihren Hals war hart wie Eisen. Sie bekam keine Luft mehr. Verzweifelt zeigte sie ihre Zähne, kämpfte, fauchte, trat. Umsonst.
    »Lebend, Bruder! Wir wollen sie lebend!«
    »Lebend«, wiederholte der Mann, »aber nicht unversehrt.«
    Die Frau lachte leise. Ferros Füße verließen den Boden und zuckten in der Luft. Sie fühlte, wie einer ihrer Finger knackte, und das Messer fiel zu Boden. Die Hand verstärkte ihren Griff um ihre Kehle, und sie kratzte mit abgebrochenen Fingernägeln wild auf sie ein. Umsonst. Die helle Welt begann sich zu verdunkeln.
    Ferro hörte die Frau lachen, weit weg. Ein Gesicht schwamm aus der Dunkelheit auf sie zu, eine Hand strich über Ferros Wange. Die Finger waren weich, warm, sanft.
    »Sei ruhig, Kind«, flüsterte die Frau. Ihre Augen waren dunkel und tief. Ferro fühlte ihren Atem, der heiß und süß über ihr Gesicht strich. »Du bist verletzt, du musst dich ausruhen. Sei jetzt ruhig … schlaf.« Ferros Beine waren bleischwer. Sie trat schwach um sich, ein letztes Mal, dann wurde ihr Körper schlaff. Ihr Herz schlug langsam.
    »Ruh dich aus.« Ferros Augen fielen langsam zu, das schöne Gesicht der Frau begann zu verschwimmen.
    »Schlaf.« Ferro biss sich heftig auf die Zunge, und in ihrem Mund breitete sich ein salziger Geschmack aus.
    »Sei ruhig.« Unvermittelt spuckte Ferro Blut in das Gesicht der Frau.
    »Hah!«, schrie diese angeekelt auf und wischte sich den roten Saft aus den Augen. »Sie kämpft gegen mich!«
    »Eine wie die kämpft gegen alles«, ertönte die Stimme des Mannes gleich hinter Ferros Ohr.
    »Jetzt hör mir mal zu, du Hure!«, zischte die Frau, packte Ferros Kinn mit stahlharten Fingern und schleuderte ihr Gesicht mit Ruck nach links und rechts. »Du kommst mit uns! Mit uns! So oder auf andere Weise! Hast du verstanden?«
    »Sie geht nirgendwo hin.« Eine andere Stimme, tief und weich. Sie klang vertraut. Ferro blinzelte und schüttelte ermattet den Kopf. Die Frau hatte sich umgedreht und sah zu einem alten Mann hinüber, der in der Nähe stand. Yulwei. Seine Armreifen klimperten, als er sanften Schrittes über das Gras ging. »Bist du am Leben, Ferro?«
    »Guh«, krächzte sie.
    Die Frau sah Yulwei abfällig an. »Wer bist du denn, du alter Drecksack?«
    Yulwei seufzte. »Ich bin ein alter Drecksack.«
    »Verschwinde, du Hund!«, brüllte der Mann. »Uns hat der Prophet geschickt. Wir kommen direkt von Khalul!«
    »Und sie kommt mit uns.«
    Yulwei machte ein trauriges Gesicht. »Und ich kann euch nicht umstimmen?«
    Sie lachten beide. »Du Narr!«, rief der Mann. »Wir ändern unsere Meinung nie!« Er ließ einen von Ferros Armen los, trat einen vorsichtigen Schritt nach vorn und zog sie dabei mit sich.
    »Wie schade«, sagte Yulwei und schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich hätte euch Grüße aufgetragen, die ihr Khalul hättet bestellen können.«
    »Unser Prophet spricht nicht mit Leuten wie dir, du Bettler!«
    »Ich würde euch vielleicht überraschen. Wir kannten uns einst sehr gut, vor langer Zeit.«
    »Dann will ich unserem Meister deine Grüße bestellen«, höhnte die Frau, »und ihm gleichzeitig von deinem Tod berichten!« Ferro drehte ihr Handgelenk und fühlte das Messer in ihre Handfläche rutschen.
    »Oh, diese Nachricht würde Khalul gefallen, aber er wird sie noch nicht erhalten. Ihr beide habt euch selbst verflucht. Ihr habt das zweite Gebot gebrochen. Ihr habt das Fleisch von Menschen verzehrt, und für diese Schuld müsst ihr bezahlen.«
    »Alter Narr«, warf ihm die Frau verächtlich zu, »deine Gesetze haben für uns keine Bedeutung!«
    Langsam schüttelte Yulwei den Kopf. »Das Wort von Euz herrscht über alles. Es gibt keine Ausnahmen. Keiner von euch wird diesen Ort lebend verlassen.« Die Luft um den alten Mann begann zu flimmern, kräuselte sich, verschwamm. Die Frau stieß ein gurgelndes Geräusch aus und ging plötzlich

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