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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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erleichtert ein, dann unterbrach er sich: »Oh, ich meine natürlich … äh … tut mir leid, das mit dem Finger.«
    Logen lachte. Es war das erste Mal, seit er sich aus dem Fluss herausgezogen hatte. Eigentlich war es ja nicht besonders witzig, aber er lachte trotzdem laut. Ein gutes Gefühl. Der junge Mann lächelte und ließ sich dann mit schmerzerfülltem Gesicht aus dem Sattel gleiten. »Ich bin Malacus Quai.«
    »Malacus wie?«
    »Quai«, sagte der Junge und ging auf das Feuer zu.
    »Was ist das denn für ein Name?«
    »Ich komme aus dem Alten Kaiserreich.«
    Von einem solchen Land hatte Logen noch nie etwas gehört. »Ein Kaiserreich, aha.«
    »Na ja, es war mal eins. Die mächtigste Nation im ganzen Weltenrund.« Er ließ sich steifbeinig am Feuer nieder. »Aber der Ruhm der Vergangenheit ist lange schon verblasst. Heute ist es nicht viel mehr als ein einziges großes Schlachtfeld.« Logen nickte. Wie so etwas aussah, wusste er. »Es liegt weit entfernt. Im Westen der Welt.« Der Zauberlehrling machte eine vage Handbewegung.
    Logen lachte wieder. »Da ist Osten.«
    Quai lächelte traurig. »Ich bin ein Seher, wenngleich offenbar kein besonders guter. Meister Bayaz hat mich ausgesandt, Euch zu finden, aber die Sterne waren mir nicht wohlgesonnen, und ich kam in dem schlechten Wetter vom Weg ab.« Er schob sich das Haar aus den Augen und breitete die Hände aus. »Ich hatte ein Packpferd mit Nahrungsmitteln und Ausrüstung sowie noch ein weiteres Tier für Euch, aber ich habe sie im Sturm verloren. Es tut mir leid, ich bin in der Wildnis nicht sehr erfahren.«
    »Sieht so aus, ja.«
    Quai zog eine Feldflasche aus seiner Tasche und beugte sich damit vor. Logen nahm sie ihm aus der Hand, öffnete sie und trank einen Zug. Die scharfe Flüssigkeit rann seine Kehle hinunter und wärmte ihn bis in die Haarwurzeln. »Nun, Malacus Quai, Ihr habt zwar Euer Essen verloren, aber gut auf das geachtet, worauf es wirklich ankommt. Es ist nicht leicht in diesen Tagen, mich zum Lächeln zu bringen. Ihr seid mir an meinem Feuer willkommen.«
    »Ich danke Euch.« Der Zauberlehrling hielt seine Handflächen näher an die mageren Flammen. »Ich habe seit zwei Tagen nichts gegessen.« Er schüttelte den Kopf, dass das Haar hin und her flog. »Es war … eine schwierige Zeit.« Er leckte sich über die Lippen, und sein Blick wanderte zu dem Topf.
    Logen reichte ihm den Löffel. Malacus Quai sah ihn mit großen runden Augen an. »Habt Ihr schon gegessen?«
    Logen nickte. Das stimmte zwar nicht, aber der elende Zauberlehrling sah völlig verhungert aus, und die Brühe reichte knapp für einen. Er nahm einen neuen Schluck aus der Feldflasche. Das würde ihm genügen, jedenfalls für den Augenblick. Quai fiel mit gutem Appetit über die Brühe her. Als er aufgegessen hatte, kratzte er den Topf aus, leckte den Löffel ab und fuhr mit der Zunge auch noch über den Topfrand. Dann lehnte er sich gegen einen großen Stein. »Ich stehe auf ewig in Eurer Schuld, Neunfinger-Logen, Ihr habt mir das Leben gerettet. Ich wagte kaum zu hoffen, auf einen so großzügigen Gastgeber zu treffen.«
    »Ihr seid auch nicht gerade das, was ich erwartet hatte, wenn ich ehrlich bin.« Logen setzte die Flasche wieder an den Mund und leckte sich die Lippen. »Wer ist dieser Bayaz?«
    »Der Erste der Magi, erfahren in den Hohen Künsten und kundig der tiefsten Weisheit. Ich fürchte, er wird mit mir ausgesprochen unzufrieden sein.«
    »Man muss ihn also fürchten?«
    »Nun«, gab der Lehrling schwach zurück, »er ist von etwas aufbrausender Natur.«
    Logen nahm einen neuen Schluck. Die Wärme breitete sich jetzt in seinem ganzen Körper aus, und zum ersten Mal seit Wochen war ihm wirklich warm. Beide schwiegen ein Weilchen. »Was will er von mir, Quai?«, fragte Logen schließlich.
    Es kam keine Antwort. Stattdessen klang ein sanftes Schnarchen von der anderen Seite des Feuers herüber. Logen lächelte und legte sich, in seinen Mantel gewickelt, ebenfalls schlafen.
     
    Der Zauberlehrling erwachte mit einem plötzlichen Hustenanfall. Es war früh am Morgen, und die schmuddelige Welt um sie herum war noch mit dichtem Nebel verhangen. Vielleicht war es auch besser so. Um sie herum gab es auf Meilen nichts zu sehen außer Schlamm, Felsbrocken und mickrigen braunen Ginster. Alles war mit kaltem Tau überzogen, aber Logen hatte es geschafft, ein paar kleine Feuerzungen in Gang zu bekommen. Quais Haar klebte an seinem bleichen Gesicht. Er rollte sich auf die Seite

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