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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wahrscheinlich Fieber. Lange macht er’s nicht mehr, deshalb ist’s einerlei.“
    Sven öffnete seine verkrusteten Augen. Ihm war heiß und die Kleidung klebte ihm am schweißgebadeten Körper. Überrascht musste er feststellen, dass die Stimme recht hatte. Er hatte Fieber!
    „Nehmt ihn mit. Die Frau da auch!“, befahl die Stimme und entfernte sich langsam. Endlich kehrten die Lebensgeister in Svens Körper zurück.
    Nein, sie dürfen sie nicht mitnehmen!
    Er kämpfte darum, ein scharfes Bild zu bekommen, und begann sich schwach zu wehren. „Nein! Nicht sie! Bitte, nicht!“, rief er heiser.
    Der Soldat zog ihn an den Händen hoch und zerrte ihn ohne größere Mühen aus der Zelle. Die Frau, die neben dem zweiten Wächter stand, lächelte ihn vergebend an. „Ist schon gut. Es wird alles gut. Wir werden gerettet!“, beruhigte sie ihn mit glasigem Blick. Ihr blondes Haar war nur ein filziges Knäuel.
    Delia hat braunes Haar!?
    Er atmete erleichtert auf und ließ zu, dass man ihn den Gang abwärts bugsierte.
    Sie ist in Sicherheit.
    Der Gang, dem sie folgten, war nur grob behauen und Zellen mit verwahrlosten Insassen säumten ihn. Über den Stahlgittern waren jeweils Schilder angebracht, auf die krakelige Buchstaben und Zeichen geschrieben waren. Sven konnte als einfacher Bauer nicht lesen. Doch er war sich sicher, dass die Schilder nichts Gutes verhießen.
    Was wohl auf unserem gestanden hat? Delia hätte es gewusst. Sie konnte lesen. Ihre Mutter ist Dorfheilerin gewesen und hatte sie in der Kunst des Lesens unterwiesen.
    Der Soldat hinter ihm gab ihm einen Stoß in den Rücken. In Gedanken versunken hatte Sven seine Schritte verlangsamt. Nun stolperte er eilig weiter und konzentrierte sich auf den Rücken der blonden Frau. Ihm war immer noch zu heiß. Er brauchte dringend Wasser und etwas zu essen!
    Unvermittelt erreichten Sie das Ende des Ganges und traten ins Freie. Es war Abend und der Himmel beinahe schwarz. Er konnte das Grollen von Donner hören. Ein heftiger Wind fuhr ihm durch das fettige Haar. Bald würde es regnen.
    Die Männer trieben die Gefangenen über einen Kiesweg zu einer Hängebrücke, die über eine tiefe Rinne führte. Hier war er noch nie gewesen. Auf der anderen Seite türmte sich die Festung auf. Bei seiner Flucht war er in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, denn von hier kamen die Schreie.
    Die Schreie.
    Plötzlich überkam ihn eisige Kälte. Gänsehaut überzog seine Haut.
    Wir gehen dorthin, wo die Schreie herkommen!
    Er scherte aus und die Hängebrücke begann gefährlich zu schaukeln. Lieber würde er in den Tod springen, als dorthin zu gehen. Der Soldat in seinem Rücken packte seine Schultern und stieß ihn weiter. In seinem geschwächten Zustand hatte der Bauer keine Chance gegen den anderen. Als er die kalte Stahlspitze im Rücken spürte, war er doch nicht mutig genug, sich der Klinge zu übergeben. Schritt für Schritt näherte er sich der Festung, die düster und bedrohlich vor ihm aufragte. Stille herrschte. Noch waren keine Schreie zu hören. Würden seine die Nächsten sein?
    Sie verließen die Brücke und die Soldaten trieben die beiden Gefangenen wie Vieh hoch zum offenen Tor. Ein geräumiger Innenhof öffnete sich ihnen, auf dem nichts außer einer Katze, die an einem Stück Fleisch zerrte, zu sehen war. Mitten im Hof klaffte ein Loch, ähnlich einem Schlund in die Unterwelt. Eine breite Treppe führte hinunter. Fackeln erleuchteten den Weg. Ein leichter Windzug ließ sie Richtung Oberwelt züngeln.
    Sven begann heftig zu zittern. Der Wind brachte etwas Böses mit sich. Die Männer führten sie hinunter und dann konnten sie allmählich etwas hören. Gemurmel, das schnell zu einem Schnattern anschwoll. Als Erster kam ihnen ein junger Mann entgegen, der in eine einfache schwarze Robe gekleidet war. Er umklammerte einige Schriftrollen und murmelte etwas vor sich hin. Ohne die beiden Gefangenen zu beachten, stampfte er an ihnen vorbei. Sven jedoch machte große Augen. Dieser junge Mann sah gesund und nicht verwahrlost aus! Wie konnte das sein? Gehörte er zu denen, die für diese Hölle verantwortlich waren?
    Immer noch die Speerspitze im Rücken drangen sie tiefer in die Unterwelt ein und erreichten die Quelle des Lärms. Der breite Gang öffnete sich zu einer riesigen unterirdischen Halle. Es war eine gigantische Arena, auf deren Seiten Galerien mit Zuschauerrängen in den Fels gemeißelt waren. Zu beiden Seiten der Halle waren diese mit schwarz gewandeten Männern

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