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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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verlieren, an einen Rückzug hatte er nie gedacht.
    Er erreichte den zweiten Stock und somit seine Räumlichkeiten. Es war früher Nachmittag, doch bereits jetzt waren seine Glieder schwer vor Müdigkeit. Sein Kopf hämmerte und die kleinste Anstrengung brachte ihn außer Atem. Er hasste seinen Körper dafür, doch er musste sich in sein Himmelbett legen und ein wenig ausruhen, bevor er sich seinem persönlichen Studium der Magie widmen konnte.
    Er war eingedöst und schreckte plötzlich hoch.
    Fluchend realisierte er, dass er beinahe den ganzen Nachmittag verschlafen hatte. Er rollte sich vom Himmelbett und ging zu einem Klingelzug, der an der Wand befestigt war. Er läutete zweimal. Dann setzte er sich an sein Pult, das vor den hohen, schmalen Fenstern stand. Die Oberfläche der dunklen Holzplatte war mit handschriftlichen Notizen und Skizzen übersät.
    Nachdem er es sich bequem gemacht hatte, begann er die Blätter hervorzuziehen, die ihn interessierten. Seine Forschung hatte er in den Anfängen seiner Rekruteneinziehung zurückstellen müssen, weil er verpflichtet gewesen war, den neuen Männern und Frauen die Kunst der Magie beizubringen. Zuerst hatten diese gelernt, was Magie war - keine Spielerei, sondern gebündelte Energie. Der Geist beherrschte die Materie. Wer dies begriffen hatte, war bereit, die Grundlagen zu erlernen. Mittlerweile konnte er einen Teil des Unterrichts den Spitzenreitern der allerersten Novizengeneration überlassen. So hatten diese die Chance, selbst zu üben und konnten die Neulinge unterstützen. Viele Neulinge gab es nicht mehr. Fünf Novizengenerationen lebten zurzeit in der Festung. Endlich waren es hundert. Endlich konnte er sich vermehrt seinem eigenen Studium widmen. Dass es noch viel zu entdecken gab, dessen war sich Paeon sicher. Ob sein Körper der wachsenden Belastung jedoch standhalten würde, wusste er nicht. Er starrte auf die Skizze mit den Schildformen, die er versuchen wollte, zu konstruieren. Schilde, die vor feindlichem Pfeilhagel und anderen Gefahren aus der Luft schützen sollten.
    Schwungvoll ging die Tür zu seinem Gemach auf und Myranda trat mit einem gefüllten Tablett, das sie auf ihren zierlichen Händen balancierte, herein. Paeon warf naserümpfend einen Blick auf das dampfende Kartoffelpüree und den Braten. Die Rotwein-Pfeffer-Sauce sah appetitanregend aus und ließ Paeons Magen sich vor Verlangen zusammenziehen: ein weiterer Grund, weswegen der Prior Magus seinen Körper hasste. Früher hatte er diesen gut ignorieren und bis an die Grenzen treiben können. Doch seit er Mythos’ Geist eingefangen hatte, forderte sein Körper viel stärker die Erfüllung seiner Bedürfnisse ein. Er brauchte regelmäßig Nahrung, genügend Schlaf und wenn er seinen Geist - meistens geschah das vor dem Einschlafen - treiben ließ, dann sehnte sich sein Körper nach der Nähe einer anderen Person. Oft war Myrandas Bild in seinem Kopf herumgegeistert.
    „Ihr müsst essen“, ertönte ihre volle Stimme, der es nicht an Schärfe und Selbstsicherheit mangelte. Paeon, der den Befehlston durchaus bemerkt hatte, knurrte leise, doch davon ließ sich die Brünette mit den Korkenzieherlocken nicht einschüchtern.
    Sie würde bleiben, bis er den ersten Löffel heruntergewürgt hatte, das wusste er. Paeon seufzte. Myranda war ein weiterer Grund, weswegen er in letzter Zeit so viel zu seufzen hatte. Die Frau war hartnäckig. Widerwillig hatte er sich eingestanden, dass er sie gar nicht so abstoßend fand. Sie war kein Püppchen der karmatischen Oberschicht. Vielmehr war sie eine Frau, die ihre weiblichen Reize gekonnt einzusetzen vermochte, um bei den Männern zu bekommen, was sie wollte. Sie wirkte unschuldig, aber nicht naiv, war klug und trotzdem nicht arrogant.
    Paeon griff nach dem Besteck und häufte sich eine Ladung Kartoffelpüree auf die Gabel. Die Köchin, die er eingestellt hatte, war gut. Daran lag es nicht, dass er das Gefühl hatte, Asche im Mund zu haben. Alles, was er im Mund hatte, wurde zu Asche. Seine Geschmacksnerven mussten in seinen ungesunden Tüftelstunden Schaden gelitten haben.
    Myranda wartete einen zweiten Bissen ab und ging dann mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck. Paeon würgte noch einen Bissen Braten hinunter, der sich in seinem Mund zu einem weichen Stück Leder verwandelte. Die Rotwein-Pfeffer-Sauce gab dem Ganzen eine glitschige Konsistenz. Hastig stürzte Paeon ein Glas Wasser herunter. Wenigstens das war von Natur aus geschmacklos und so

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