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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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noch Hand angelegt, um die Säcke mit Salzkristallen hinauf zu schleppen. Sie hatten es beinahe geschafft, als der Boden plötzlich bebte. Ein entferntes Grollen setzte ein und schwoll drohend an. Erneut ging ein Stoß durch den Untergrund. Fels und Salz rieselten von den Wänden. Der Zug der Minenarbeiter blieb abrupt stehen. Aufgeregt schnatterten sie durcheinander. Angst hatte sich auf ihren Gesichtern breitgemacht. Nur eine Person schien von den Geschehnissen gänzlich unbekümmert zu sein: der Alte, der die Reichssprache verstand.
    Allmählich lösten sich immer größere Felsbrocken von den Wänden. Ash musste ihr ganzes Stimmvolumen einsetzen, um den aufkommenden Lärm zu übertönen. Einige Minenarbeiter wollten davonlaufen, doch die Frau mit den dunkelbraunen Rastas streckte sie mit einem Feuerstoß aus ihrer Hand nieder.
    „Rock! Was passiert hier?“, schrie sie über die Leute hinweg.
    „Die Miene stürzt ein. Los, lauf! Bring mit Cam zusammen so viel wie möglich von dem Salz hier heraus!“, brüllte Rock zurück.
    „Was hast du vor?“
    „Ich komme gleich nach! Geh, geh!“, befahl das Ringmitglied. Er musste jedoch keine weitere Überzeugungsarbeit leisten, denn in diesem Moment stürzte ein großer Teil der Tunneldecke hinter den Arbeitern ein. Ash gab Fersengeld und scheuchte die Männer und Jungen vor sich her wie ein Hund, der seine Schafe trieb.
    „Nicht so schnell!“, herrschte Rock den Alten an, der ebenfalls davonschleichen wollte, und schnappte ihn sich im letzten Moment.
    Unsanft drückte er ihn an die Wand und zischte: „Du wusstest, dass das hier passieren würde.“
    Der Alte lächelte ihn selig an. Eine frische Platzwunde hatte die welke Haut an der Stirn aufgerissen und zeichnete nasse, sich in den Falten verästelnde Muster auf dessen Gesicht.
    „Was geschieht hier? “
    Rock verstärkte seinen Druck.
    Der Alte hustete keuchend. Die Luft wurde immer dicker. Staub wirbelte um die beiden Männer herum. „Ihr habt zu viel an einer Stelle abgebaut. Ihr habt nicht auf die Stimme des Berges gehört. Die Götter bestrafen dich und die deinen nun.“ Er grinste, was ihn wie ein Wahnsinniger erscheinen ließ.
    „Die Götter, uns bestrafen? Das hättest du wohl gern. Nein. Ich werde hier wieder herauskommen und wir werden weitere Minen plündern. Aber nun weiß ich, was wir das nächste Mal vermeiden sollten!“
    „Irrer! Du kommst niemals hier hinaus! Bereits jetzt ist der Eingang zugeschüttet.“
    Rock ließ den Alten los, der sofort zu Boden sackte.
    „Sieh, ich bin selbst so etwas wie ein Gott, Stein und Fels machen mir nichts aus.“ Und mit diesen Worten machte Rock auf dem Absatz kehrt und ging geradewegs durch die solide Steinwand. Er benutzte Mythos Geist als Orientierungspunkt wie bei einem Kompass und erreichte schon bald darauf die frische Luft. Zufrieden bemerkte er, dass es über die Hälfte der Arbeiter sowie Ash und Cam geschafft hatten.
    Er strich sich über die Glatze und meinte, während er zu seinen Freunden schlenderte, in lässigem Tonfall: „Wir könnten da unsere Vorgehensweise noch optimieren.“

13. Machtprobe
    Julian, der älteste – nun, zweitälteste, wenn man seinen missgebildeten Bruder Malik wirklich mitzählen konnte – Sohn des Hochkönigs und Kronprinz des größten Reiches aller Zeiten stand vor dem mannshohen Spiegel in einem seiner Ankleidezimmer. Soeben hatten die Diener, die ihm beim Anziehen der prachtvollen Paradeuniform geholfen hatten, ihre Arbeit beendet und waren respektvoll zurückgetreten, damit er sich ausgiebig betrachten und bewundern konnte. Das polierte Silber stand ihm gut und ließ seine grünen Augen wie zwei geschliffene Smaragde erstrahlen. Der schwarze, goldgesäumte Umhang war mit zwei riesigen Broschen auf seinem Brustharnisch befestigt worden. Darauf war das Wappen Karmas mit goldenen Fäden gestickt worden. Ein Symbol, das für Fortschritt, Hoffnung und Sicherheit stand. Julians beinahe schwarzes Haar glänzte kraftvoll und hing ihm in weichen Locken bis zu den Schultern. Er war großgewachsen und besaß durch jahrelanges Training in den Kasernen die kräftige Statur eines Kriegers. Er hatte nicht nur Emeralds Augen geerbt, sondern auch ihre aristokratischen Züge. Seine Nase war fein und spitz, die Lippen schmal und die Wangenknochen markant. Für diesen Tag hatte er sich rasiert, doch der dunkle Schatten des Bartes schimmerte durch die elfenbeinfarbene Haut. Auf seinem Kopf ruhte ein silbernes Diadem, das in seiner

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