Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)
sich seinem potenziellen Gegner gegenüberzustellen, doch Mythos befahl ihm, zu warten. Der Mann war alt und waffenlos.
„Das wäre ich “, sagte er mit einem starken Dialekt.
„Wunderbar. Wir brauchen so viel Salz wie möglich von eurer Mine. Wenn ihr uns gebt, was wir verlangen, verschonen wir euer Leben.“ Die Minenarbeiter im Hintergrund begannen zu murmeln und böse Blicke in ihre Richtung zu werfen. Ash ließ eine Feuerzunge auf ihrer rechten Handfläche erscheinen.
Dieser Anblick reichte und aller Widerstand der Männer brach zusammen. Sieben ihrer Kameraden lagen schon tot auf der Erde, offenbar schienen auch sie langsam zu begreifen, dass die Situation ausweglos war. Sie drangen auf den Alten ein, mit Worten, die überhaupt nicht nach der Reichsprache klangen.
„Wir werden tun, wie ihr befehlt, Fremde“, murmelte der Alte.
Rock nickte zufrieden und schnallte sich die Axt ohne Schutz wieder auf den Rücken. Cam, Ash und er folgten dem Mann und den Arbeitern in die Mine hinein. Wie Rock schon vermutet hatte, wurde es wärmer, je weiter sie in die herausgeschlagenen Gänge vordrangen. Darum waren auch alle Arbeiter nur mit schmutzigen Hosen bekleidet, obwohl es draußen eigentlich bitterkalt war. Rock ging mit dem alten Mann voran. Immer wieder trafen sie auf Männer, die vom Tumult noch nichts mitbekommen hatten. Rock schlug jeden nieder, der das Gefühl hatte, er könne mit einer Spitzhacke oder einer Schaufel auf ihn losgehen. Diejenigen Männer, die merkten, dass sie gegen den starken Mann keine Chance hatten, schlossen sich dem grimmig schweigenden Zug an, der in der Mitte von Cam und am Schluss von Ash kontrolliert wurde. Nach einiger Zeit erreichten sie schließlich eine Höhle, deren Wände in einem geisterhaften Blau schimmerten.
„Hier bauen wir ab“, murmelte der Alte.
„Und das werdet ihr auch jetzt tun! Los! Ich nehme an, ihr kennt euer Handwerk!“, brüllte Rock und trat vom Eingang weg in die Höhle hinein, um die Arbeiter hindurchzulassen. Cam trat an seine Seite und wisperte: „Ich erkunde die Höhle nach weiteren Ausgängen.“ Rock nickte und konzentrierte sich darauf, den Überblick über alle Arbeiter zu behalten. Ash mischte sich unter die Kumpel und fügte jedem, der nicht mit genügend Eifer bei der Sache war, mit ausgestrecktem Zeigefinger eine Verbrennung zweiten Grades zu.
Unter Tage war es schwierig, die Zeit abzuschätzen, doch Rock nahm an, dass der Abend näher rückte, als die ersten Säcke mit dem Salz gefüllt werden konnten. Er begleitete die erste Ladung hinauf an die Oberfläche, wo er auf Mythos traf und kurz mit diesem über ihre Lage sprach.
„Es verläuft alles nach Plan. Meinen Schätzungen zufolge sind wir im Morgengrauen abflugbereit.“
Mythos schien mit diesen Neuigkeiten zufrieden zu sein und ging zu einem der heraufgebrachten Säcke hinüber.
„Ich frage mich, wofür sie das verwenden wollen“, überlegte er laut und klaubte einen faustgroßen Kristall aus dem Sack. Er wendete ihn einige Male in der Hand und roch an ihm, schien jedoch abgesehen vom bläulichen Schimmer nichts Besonderes daran zu finden.
„Habt ihr euch um die Siedlung in der Nähe gekümmert?“, wollte Rock wissen, der sich nicht sonderlich für das Salz interessierte. Wenn er jedes Mal nach Sinn und Zweck gefragt hätte, wenn sie auf eine Mission geschickt wurden, dann hätte er sich wohl den Mund fusselig geredet.
„Natürlich. Sie stellt kein Problem mehr dar. Ich habe Queen ein bisschen Auslauf gegönnt“, meinte Mythos, wobei seine Stimme leicht ungeduldig klang, so als fände er es unnötig, dass Rock sich danach erkundigte.
Der kräftige Mann zog seine Augenbrauen weit in die Stirn, als er diese Neuigkeiten vernahm. Tief im Innern war er froh, dass die Hüttenansammlung nicht in Sichtweite war.
„Dann gehe ich wieder hinunter.“
Mythos entließ ihn mit einem Wink und studierte erneut den Kristall.
Der Abbau des Salzes erfolgte gemäß Zeitplan, obwohl die Arbeiter immer müder wurden. Schiere Angst spornte sie jedoch dazu an, trotz grenzenloser Erschöpfung immer weiter zu hacken und zu schleppen. Rock begleitete die Transporte noch viele Male hinauf an die Oberfläche. Mittlerweile klebte ihm das Hemd an der nassen Brust. Dreimal brachte er Frischwasser mit hinunter, an dem sich zuerst er, Ash und Cam gütlich taten, ehe sie den Rest den Arbeitern überließen.
Die drei Ringmitglieder waren auf dem letzten Marsch zur Oberfläche und hatten sogar selbst
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