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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sich entfernt hatte, um sein eigenes Tier aus der Box zu holen, war zurückgekehrt. An den Zügeln führte er einen flachsfarbigen Hengst, der eine schwarze Mähne hatte. Im Gegensatz zu Taurus trug er keine Schleifchen im Haar, doch der schwarzgoldene Überwurf aus kostbarer Seide ließ auch ihn nicht schlecht aussehen.
    „Die Parade wird beim nächsten Glockenschlag beginnen. Wir werden uns hinter den Platz begeben und dort unseren Einsatz abwarten.“
    Julian nickte und eine leichte Röte überzog seine Wangen. Das Spektakel konnte beginnen.
    Die Glocken des Totentempels dröhnten durch die Stadt und überall fingen die Menschen an zu jubeln. Wer sich nicht bereits an der Paradenstraße eingefunden hatte, nahm spätestens jetzt die Beine in die Hand. Es herrschte ein unbeschreibliches Gedränge. Doch nicht nur die Straßen waren voll. Die Bewohner der Häuser, die das Glück hatten, direkt an der Route zu wohnen, machten ein kleines Vermögen damit, Entgelt für einen Platz auf ihrem Balkon oder an ihren Fenstern zu verlangen. Gespannt wartete die Menge, bis der erste Soldat um die nächste Straßenbiegung kam. Doch noch musste man in der Stadt natürlich ein wenig warten. Akrobaten nutzten die Gunst der Stunde, huschten an den Soldaten, welche die Straße sicherten, vorbei und unterhielten die Leute mit ihren Kunststücken. Oft genug wurden sie unter Androhungen von Gefängnisstrafen davongejagt. Aber manche Wachhabende ließen sie auch gewähren, weil sie einsahen, dass so die Menge bei Laune gehalten und weniger Unsinn angestellt wurde.
    Die Route war klug gewählt. Sie führte vom Palast weg zuerst durch das Viertel der Adeligen und Königsresidenzen, dann durch die Tempelbezirke, vorbei am mächtigen Totentempel, dessen Glocken die ganze Zeit über schlagen würden. Dann weiter durch die Kaufmannsviertel, die Handwerksbezirke und schließlich wieder hoch zur Universität, die weit oben auf den Klippen gebaut war und eine riesige Terrasse besaß. Dort befanden sich die Sitzplätze der Könige und der anderen Würdenträger – und natürlich waren auch der Hochkönig und seine Familie anwesend. Von der Universität ging es dann vorbei an den weitläufigen akademischen Parks zu den Vergnügungsvierteln und dann zurück zum Palast. Die ganze Strecke alleine abzulaufen, dauerte beinahe einen ganzen Nachmittag.
    Crystal hatte es sich auf dem Balkon einer prunkvollen Villa bequem gemacht. Sie saß in einen dicken Bärenpelz gehüllt auf einem gepolsterten Stuhl. Neben ihr standen diverse Kohlebecken, die eine angenehme Wärme verstrahlten. Auf einem Tischchen neben dem Stuhl befand sich ein dampfender Becher Glühwein, der sie zusätzlich warmhalten sollte. Die Villa gehörte nicht ihr. Stattdessen war sie im Besitz eines jungen Burschen namens Fabio Hervé. Ein Neureicher, der ein erfolgreiches Unternehmen gegründet hatte, das mit Waffen handelte. Crystal interessierte sich nicht dafür, doch sie war beeindruckt von diesem jungen Mann. Es gab wenige, die von sich behaupten konnten, in so jungen Jahren ein solches Haus aus eigener Tasche finanzieren zu können. Hätte sie nicht Algier, wäre sie versucht gewesen, sich näher mit Fabio zu beschäftigen. Aber den General ließ man nicht abblitzen. Bei ihm ging es ihr zu gut, sodass sie ihr neues Leben in Luxus lieber nicht mit einer Affäre aufs Spiel setzen wollte.
    Fabio hatte natürlich noch andere Gäste eingeladen, die sich ähnlich wie sie gegen die Kälte schützten und unter Pelzen und Decken verkrochen hatten. Crystal nickte hier und dort jemandem zu. Sie war froh, dass ihre Tage als Hure vorbei waren. Mit Geld und einem eigenen Dach über dem Kopf ließ es sich um so einiges besser leben. Auch den Aufstieg in der noblen Gesellschaft von Karma hatte sie gut gemeistert. Vor allem die Männer waren von ihr angetan. Die karmatischen Frauen verhielten sich ihr gegenüber oft eher distanziert, aber das war eine Tatsache, die sie nicht weiter störte.
    „Lady Crystal.“ Fabio trat neben sie. Er war in einen maßgeschneiderten Seidenanzug gekleidet, über dem er einen dicken Mantel trug. Seine Hände waren in edle Lederhandschuhe verpackt, welche er nun jedoch abstreifte, ihre Linke nahm und einen Kuss darauf hauchte.
    „Fabio Hervé. Vielen Dank für Eure Einladung“, meinte Crystal mit einem breiten Lächeln und beeilte sich, aufzustehen.
    „Bitte, Ihr müsst Euch nicht bedanken. Ihr beehrt uns mit Eurer Anwesenheit.“ Fabios braune Augen blitzen

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