Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)
Explosionen erfolgt waren, stürmten besorgte Männer aus der Höhle. Die wenigsten waren bewaffnet oder trugen eine Rüstung. Mit einem Brüllen, das die Steine um ihn herum erzittern ließ, stürzte sich Rock gleichzeitig auf drei Banditen und riss sie zu Boden. Sein schieres Gewicht und der Schwung reichten aus, um zwei von ihnen durch den Aufprall zu betäuben. Den Dritten erledigte er, indem er ihm seinen Fuß ins Gesicht stieß. Knochen splitterten. Rock bemerkte eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes und warf sich herum. Eine rostige Klinge grub sich in das Fleisch des bereits tot am Boden liegenden Mannes. Der massige Krieger zögerte nicht und nutzte das Missgeschick seines neuen Gegners gnadenlos aus. Während er selbst aufstand, packte er diesen am Unterarm und riss ihn von den Füßen. Der Schwertträger wirbelte durch die Luft. Doch ehe er am Boden landen konnte, holte Rock ihn mit seiner rechten Hand herunter und schmetterte ihn auf den Grund. Er machte sich nicht die Mühe, den Tod seines Gegners festzustellen, sondern eilte weiter. Er zog seinen Zweihänder und mähte zwei Banditen nieder, die in seinem Weg standen. Der eine war bewaffnet gewesen, doch Furcht im Angesicht dieses überlegenen Feindes ließ ihn wie gelähmt erstarren. Rock stürmte weiter und enthauptete im Laufen einen weiteren Mann. Als er in das Innere der Höhle gelangte, lag bereits ein wahrer Leichenberg vor dem Eingang.
Ivy benutzte ihr Blasrohr aus einiger Entfernung und schoss damit panisch herumlaufende Kinder und Frauen nieder. Ihre Bewegungen wirkten mechanisch und sie hielt nie in ihrer Tätigkeit inne. Sie blies, lud nach, zielte, blies, lud nach. Reihenweise fielen die Menschen, von ihren dünnen Pfeilen getroffen. Jahrhundertlange Übung hatte ihre Treffsicherheit beinahe unfehlbar gemacht. Die Getroffenen starben nicht gleich, doch sie verloren, an der richtigen Stelle erwischt, sofort ihr Bewusstsein und dann hatte das Gift, mit dem die Pfeile getränkt waren, Zeit, um zu wirken.
Rost hörte die Stimme seines Anführers in seinem Kopf und überwand die kurze Distanz, die zwischen ihm und seinem Opfer lag. Er war waffenlos, was ihn jedoch nicht ungefährlicher als seine kämpfenden Gefährten machte. Der Bandit bemerkte offenbar die Bewegung in seinem Augenwinkel und war im Begriff, sich umzuwenden, als er von Rost angesprungen wurde. Der glatzköpfige Mann war nicht unbedingt ein Leichtgewicht und so reichte seine Masse aus, um sein Opfer am Boden zu halten. Der Mann strampelte wie verrückt, doch Rost machte kurzen Prozess mit ihm. Er umklammerte den Hals des anderen und drückte zu. Dieser fing an zu würgen und strampelte noch heftiger, weil er keine Luft mehr bekam. Doch es geschah noch etwas anderes mit ihm. Rosts Kraft, sein Talent, dessentwegen er zu den Tempelbewohnern gehörte, begann seine Wirkung zu entfalten. Die Haut seines Opfers verging förmlich unter der Berührung seiner Hände. Fleisch, Blut- und Lymphgefäße, Knorpel und Knochen zerfielen zu bräunlichem Dreck. Der Prozess dauerte nur einige Sekunden und dann war das Haupt des Mannes vom Rumpf getrennt. Blut floss keines, obwohl gerade an dieser Stelle eine wahre Blutfontäne hätte hervorsprudeln müssen. Grund für das Ausbleiben dieses Blutbades war Rosts Fähigkeit, alles, was er berührte, zum Verrotten zu bringen. Die Enden der Blutgefäße, die aus dem Halsstumpf ragten, waren derart zerstört, dass für das Blut kein Durchkommen mehr möglich war. Ruhig stand der Krieger auf, um sein nächstes Opfer zu suchen.
Shade begann zu laufen und ließ sich von den Schatten überschwemmen.
Es muss einfach klappen. Bitte, Göttin, lass es klappen!
„Wir gehen nur auf Banditen los, kleine Freunde. Also gut, ihr könnt übernehmen!“
Es war, als würde er die Augen schließen. Schwärze hüllte ihn ein und er verlor jegliches Gefühl für seinen Körper.
Flex, der hinter Rock den Hang zu den Höhlen hinaufgestürmt war, stutzte und blieb stehen. Ihm war bewusst, dass er nicht nur sich selbst, sondern auch das ganze Unterfangen gefährdete, indem er stehenblieb und so eine einfache Beute für jeden Banditen abgab. Aber für einen kurzen Augenblick vergaß er alles um sich herum und starrte mit offenem Mund zu Shade, mit dem etwas Unerklärliches geschah. Er war vollkommen von einer schwarzen, sich windenden Masse umhüllt. Dann glättete sich diese zu einer Rüstung, finster wie die dichtesten Schatten selbst. Shade stand da, in voller
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