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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Suppe.«
    Conrad setzte sich auf. Zumindest roch die Suppe gut. Nun wurde ihm so richtig bewußt, wie hungrig er war.
    Jane Ustinov lächelte. »Jetzt sind Sie wieder vernünftig, Sir. Leutnant Smith trug mir auf, Ihnen zu sagen, daß Sie Ihre Revanche nur in Applecross bekommen können. Was bedeutet das? Oder ist es etwas Privates?«
    »Es ist etwas Privates, Ustinov. Und Sie wissen sehr wohl, daß dieses Weibsstück alles mithört.«
    Indiras Stimme kam aus dem Sprechgerät. »Conrad, wegen Insubordination wird Ihnen eine Schnapsration abgezogen.«
    Er wollte lachen, aber das wäre schlecht für sein Gesicht. Er wollte sagen: ich liebe dich. Aber Ustinov würde es mithören. Und außerdem war es weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.
    Also sagte er nur: »Ich ersuche um Erlaubnis, mit Mr. Kwango sprechen zu dürfen, Commander.«
    »Genehmigt, Conrad – wenn Sie Ihre Suppe aufgegessen haben und nachdem ich Sie untersucht habe, und wenn Mr. Kwango Zeit hat.«
    »Vielen Dank, Commander«, antwortete er ironisch. »Die Zinsen und Zinseszinsen, die Sie in Applecross zu bezahlen haben, werden hoch sein.«
     

 
21.
     
    Eine ganze Stunde verging, ehe Leutnant Smith kam, um Conrad zu untersuchen. Er bemühte sich, seine Ungeduld zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. Doch zumindest brauste er nicht auf und beleidigte sie nicht. Und das war schon ein Fortschritt.
    »Darf ich jetzt endlich raus aus dem verdammten Bett?« fragte er, als sie die Untersuchung beendet hatte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, der Puls ist noch etwas schwach und die Temperatur ein wenig zu hoch. Sie haben sich zu viel abverlangt. Sie müssen sich noch ein bißchen ausruhen. Aber wenn Sie brav sind, dürfen Sie zum Abendessen aufstehen.«
    »Wann bin ich wieder einsatzbereit?«
    »Wenn Sie die Nacht gut durchschlafen und Ihre Temperatur wieder normal ist, kann ich verantworten, daß Sie eine leichte Tätigkeit übernehmen.«
    »Das bedeutet, daß ich das Kommando wieder übernehmen kann?«
    Indira lächelte. »Das nicht. Es bedeutet, daß Sie die Arbeit einteilen und überwachen können, wenn Sie möchten, aber daß Sie die Santa Maria nicht verlassen dürfen und Sie bestimmte Ruhepausen einhalten müssen, bis ich Sie mit gutem Gewissen wieder voll einsatzfähig erklären kann. Der Rest des Teams steht voll auf meiner Seite, also bilden Sie sich nicht ein, daß Sie es mit divide et impera versuchen können. Und sollte Ihr Zustand sich verschlechtern, geht’s gleich zurück in die Krankenstation mit Ihnen!«
    »Ihre Besorgnis ist rührend, Commander«, sagte er beißend. »Darf ich nun mit Kwango sprechen?«
    »Ich werde ihn rufen. In einer Stunde komme ich wieder. Und glauben Sie nicht, daß Sie ihn zu etwas Unüberlegtem verleiten können. Auch er weiß, was er zu tun hat.«
    »Eines Tages könntest du vielleicht einen recht guten Commander abgeben«, sagte er, und ausnahmsweise vergaß er einmal die Förmlichkeit.
    Leutnant Smith beugte sich über ihn und küßte ihn sanft auf die Stirn. »Das bezweifle ich, James. Es liegt mir mehr, die Scherben aufzuklauben und wieder zusammenzuflicken, als Entscheidungen zu treffen.«
    »Gerade das ist ein unschätzbares Talent. Ohne dich wäre ich schon mehrmals dem Tod ausgeliefert gewesen. Du wirst also nicht um ein eigenes Kommando einreichen?«
    Sie fuhr mit den Fingern durch ihr bezauberndes weißes Seidenhaar. »James Conrad, ein guter Frauenkenner bist du nicht.«
    Kwango kam ein paar Minuten, nachdem Indira gegangen war.
    »Boß, du siehst wie Frankensteins Sohn an einem schlimmen Tag aus. Wie fühlst du dich?«
    »Wie Frankensteins Sohn an einem schlimmen Tag. Was gibt es Neues, Kurt?«
    »Es wird dir nicht sonderlich gefallen, Boß. Ich habe mich eingehend mit den Burschen unterhalten, die Scolopen uns daließ. Mein Zelosisch wird immer besser. Diese Einladung nach Rossvallin war im Grund genommen eine Einladung zu den Spielen.«
    »Na und?«
    »Zur Teilnahme, Boß«, erklärte Kwango. »Da es zu keinem fairen Kampf zwischen uns gekommen ist und wir ein paar seiner Leute in die Ewigkeit schickten, will Scolopen, daß es diesmal auf seine Weise zu einer Austragung kommt. Es hat was mit Prestige, Status, Image, Gesichtsverlust, oder wie du es eben nennen willst, zu tun. Jedenfalls scheint Scolopen an Ansehen verloren zu haben, weil er uns nicht in Grund und Boden stampfte, wie er gedroht hatte. Die einzige Möglichkeit, sein Gesicht zurückzugewinnen, ist, den Zelosern zu beweisen,

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