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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zu der Entscheidung veranlaßt, so stark die Zähne zu zeigen? Zusammengehörigkeit? Man konnte bei ihnen schon durch einen Blick ein Duell heraufbeschwören - obwohl sie allmählich lernten, daß es nur eine langsamere Art war, die Kehle durchgeschnitten zu bekommen, wenn man einen Gardisten herausforderte. Aber er hatte Adlige dieser sogenannten Nation erlebt, die einander und ihre Königin für die bloße Zusicherung verkaufen wollten, daß ihre eigenen Ländereien verschont und ihnen zudem diejenigen ihrer Nachbarn einverleibt würden.
    Nadoc, ein großer Mann mit einem trügerisch sanften Gesicht, wandte sich im Sattel um und beobachtete den Raken. »Ich marschiere nicht gern blind«, murrte er. »Nicht, wenn es den Altaranern gelungen ist, vierzigtausend Mann hier herauf zu bringen. Mindestens vierzigtausend.«
    Jadranka schnaubte so laut, daß sein großer weißer Wallach scheute. Der älteste der drei Hauptmänner hinter Karede diente schon ebenso lange wie Karede selbst, ein kleiner dünner Mann mit auffälliger Nase und einer untadeligen Haltung. Sein Pferd war ebenfalls auffällig. »Vierzigtausend oder einhundert, Nadoc, sie sind von hier bis zum Ende der Berge verstreut, zu weit voneinander entfernt, um sich gegenseitig beizustehen. Verdammt, die Hälfte von ihnen ist sicherlich bereits tot. Vermutlich sind sie überall mit den Außenposten aneinandergeraten, darum erhalten wir keine Berichte. Es wird einfach von uns erwartet, daß wir die Überreste beseitigen.«
    Karede unterdrückte ein Seufzen. Er hatte gehofft, Jadranka sei kein Narr. Siegesmeldungen verbreiteten sich schnell, aber die seltenen Niederlagen wurden verschwiegen und vergessen. Soviel Schweigen war ... unheilvoll.
    »Der letzte Bericht klang nicht, als gehe es nur um die Überreste«, beharrte Nadoc. Er war kein Narr. »Keine fünfzig Meilen vor uns stehen fünfzigtausend Mann, und ich bezweifle, daß wir sie einfach aus dem Weg räumen können.«
    Jadranka schnaubte erneut. »Wir werden sie vernichten, mit Schwertern oder mit bloßen Händen. Das Licht verdamme mich, aber ich kann ein ordentliches Gefecht kaum erwarten. Ich habe den Kundschaftern befohlen, zügig vorzustoßen, bis sie sie gefunden haben. Ich werde sie nicht entwischen lassen.«
    »Ihr habt was getan?« fragte Karede sanft.
    Trotz der vermeintlichen Sanftheit zogen seine Worte aller Aufmerksamkeit auf sich. Nadoc und einige wenige andere hatten Mühe, Jadranka nicht anzustarren. Kundschaftern wurde befohlen, zügig vorzustoßen, Kundschaftern wurde gesagt, wonach sie Ausschau halten sollten. Was war unbemerkt geblieben, wenn solche Befehle erteilt wurden?
    Bevor jemand den Mund öffnen konnte, erklangen Schreie von den Männern im Paß und das schrille Wiehern von Pferden.
    Karede preßte das Fernrohr an sein Auge. Auf dem vor ihm liegenden Paß starben Männer und Pferde unter einem Hagel von Armbrustpfeilen, da nichts sonst die stählernen Brustharnische und Kettenpanzer hätte durchschlagen können. Hunderte lagen bereits am Boden, weitere Hunderte hingen verwundet im Sattel oder liefen zu Fuß vor den stampfenden Pferden davon. Zu viele liefen davon. Noch als er hinsah, rissen Reiter ihre Pferde herum und versuchten, den Paß hinauf zu fliehen. Wo, im Licht, waren die Sul'daml Keine Spur war von ihnen zu entdecken. Er hatte Aufständischen gegenübergestanden, die Sul'dam und Damane zur Verfügung hatten und die stets so rasch wie möglich getötet werden mußten. Vielleicht hatten die Ortsansässigen das gelernt.
    Plötzlich begann der Boden die ganze Kolonne seiner Männer entlang in brüllenden Fontänen aufzubrechen, die Männer und Pferde ebenso leicht in die Luft schleuderten wie Erde und Steine. Blitze zuckten aus dem Himmel herab, blauweiße Pfeile, die Erde und Menschen gleichermaßen spalteten. Einige Männer wurden einfach so in Stücke gerissen. Hatten die Ortsansässigen eigene Damane? Nein, es mußten jene Aes Sedai sein.
    »Was sollen wir tun?« fragte Nadoc. Er klang erschüttert, wozu er auch allen Grund hatte.
    »Denkt Ihr daran, Eure Männer im Stich zu lassen?« höhnte Jadranka. »Wir sammeln sie und greifen an, Ihr ...!« Er brach gurgelnd ab, als Karedes Schwertspitze in seine Kehle eindrang. Manchmal konnte man Narren tolerieren und manchmal nicht. Als der Mann aus dem Sattel stürzte, wischte Karede seine Klinge geschickt an der weißen Mähne des Wallachs ab, bevor das Tier davonjagte. Manchmal mußte man auch ein wenig auftrumpfen.
    »Wir

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