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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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blieb vor Elayne stehen und schob Garenia so grob vorwärts, daß die Frau auf Hände und Knie in den Schnee fiel, wo sie jammernd liegenblieb. Die Frauen der Schwesternschaft versammelten sich hinter ihr, während immer noch weitere herbeiströmten.
    »Ich komme in dieser Angelegenheit zu Euch, weil Nynaeve beschäftigt ist«, wandte sich die Braune Schwester an Elayne. Sie meinte damit, daß Nynaeve sich irgendwo ein wenig mit Lan vergnügte, aber nicht einmal ein Lächeln erschien um Adeleas' Lippen. »Seid ruhig, Kind!« fauchte sie Garenia an, die prompt still wurde. Adeleas nickte zufrieden. »Dies ist nicht Garenia Rosoinde«, sagte sie. »Ich habe sie letztendlich erkannt. Sie ist Zarya Alkaese, eine Novizin, die unmittelbar bevor Vandene und ich beschlossen, uns zurückzuziehen und unsere Geschichte der Welt aufzuschreiben, davonlief. Sie hat es zugegeben, als ich sie zur Rede stellte. Es überrascht mich, daß Careane sie nicht vorher erkannt hat. Sie waren zwei Jahre lang zusammen Novizinnen. Das Gesetz ist hierin eindeutig, Elayne. Eine Davongelaufene muß sobald wie möglich wieder Weiß tragen und streng diszipliniert werden, bis sie zu einer angemessenen
    Bestrafung zur Burg zurückgeschickt werden kann. Danach wird sie niemals wieder ans Davonlaufen denken!«
    Elayne nickte gemächlich und bemühte sich, eine Antwort zu ersinnen. Ob Garenia - Zarya - erneut an Flucht dachte oder nicht, sie würde keine Gelegenheit mehr dazu bekommen. Zarya war zu stark in der Macht. Die Burg würde sie nicht gehen lassen, und wenn sie ihr ganzes restliches Leben dafür brauchte, die Stola zu erlangen. Aber Elayne erinnerte sich an etwas, das sie diese Frau hatte sagen hören, als sie ihr zum ersten Mal begegnet war. Sie hatte die Bedeutung dessen damals nicht erkannt, aber jetzt tat sie es. Wie würde Zarya das Novizinnenweiß verkraften, nachdem sie siebzig Jahre lang eigenständig gelebt hatte? Schlimmer noch, das Flüstern der Frauen der Schwesternschaft klang allmählich bedrohlich.
    Sie mußte nicht lange nachdenken. Kirstian sank plötzlich auf die Knie und umklammerte mit einer Hand Adeleas' Röcke. »Ich bekenne ebenfalls«, sagte sie leise, und es war ein Wunder, daß über diese blutleeren Lippen überhaupt noch ein Laut kam. »Ich wurde vor fast dreihundert Jahren in das Novizinnenbuch eingeschrieben und bin weniger als ein Jahr später davongelaufen. Ich füge mich und ... bitte um Gnade.«
    Jetzt weiteten sich Adeleas' Augen. Kirstian behauptete, aus der Weißen Burg davongelaufen zu sein, als sie selbst noch ein Kind war, wenn nicht vor ihrer Geburt! Die meisten der Schwestern glaubten die von den Frauen der Schwesternschaft angegebenen Alter noch immer nicht. Dem Anschein nach war Kirstian gerade erst in mittlerem Alter.
    Dennoch erholte Adeleas sich rasch wieder. Wie alt die andere Frau auch immer war - Adeleas war ungefähr ebenso lange Aes Sedai wie jede andere der ältesten. Eine Aura von Alter und Autorität umgab sie. »Wenn das so ist, Kind«, sagte sie, wobei ihre Stimme nur leicht schwankte, »fürchte ich, daß wir auch Euch in Weiß kleiden müssen. Ihr werdet natürlich bestraft werden, aber die Strafe wird milder ausfallen, weil Ihr Euch bekannt habt.«
    »Aus diesem Grund habe ich es getan.« Kirstians feste Stimme wurde durch ein schweres Schlucken etwas erschüttert. Sie war fast ebenso stark wie Zarya - keine Frau des Zirkels war schwach -, und sie würde sehr streng beaufsichtigt werden. »Ich wußte, daß Ihr mich früher oder später aufspüren würdet.«
    Adeleas nickte, als wäre das nur allzu offensichtlich, obwohl Elayne sich nicht vorstellen konnte, wie man die Frau hätte ausfindig machen sollen. Sie bezweifelte sehr, daß Kirstian Chalwin der Name war, mit dem die Frau getauft worden war. Die meisten Mitglieder der Schwesternschaft glaubten jedoch an die Allwissenheit der Aes Sedai. Zumindest hatten sie daran geglaubt.
    »Unsinn!« Sarainya Vostovans heisere Stimme durchschnitt das Gemurmel der Schwesternschaft. Weder ausreichend stark, um eine Aes Sedai werden zu können, noch auch nur annähernd alt genug, um einen sehr hohen Rang innerhalb der Schwesternschaft zu bekleiden, setzte sie sich dennoch trotzig von der Masse ab. »Warum sollten wir sie der Weißen Burg überlassen? Wir haben Frauen bei der Flucht geholfen, und das ist richtig so! Es gehört nicht zu den Regeln, sie zurückzubringen!«
    »Beherrscht Euch!« sagte Reanne scharf. »Alise, nehmt Sarainya in Eure

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