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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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letzten Farm an, während sie darauf wartete, dass ihre Gefechtsteams aus dem Wald auftauchten. Ja, der Farmer holte die Gefangenen aus dem ersten Gefecht ab. Kris trennte die Verbindung, als die Späher mit ihrer schweren Last aus dem Wald kamen. Sie gab ihnen mit einem Wink zu verstehen, damit zum letzten Lkw zu gehen. Die Soldaten brachten Willie dort unter und lehnten dann Plätze im Führerhaus ab, um lieber die nasse, kalte Ladepritsche mit dem gefallenen Freund zu teilen. Kris wollte sich schon zu ihnen gesellen, als ihr auffiel, dass niemand Spens Gesellschaft leistete. Es war ein langer Tag gewesen, und die Rückfahrt versprach, nicht einfach zu werden. Jemand musste dafür sorgen, dass er wach blieb.
    Kris stieg ins Führerhaus. Sie schlängelte sich aus dem Regenumhang, als Spens die Nachhut der Kolonne übernahm. »Denken Sie, dass wir heute Gewinn gemacht haben?«, fragte ihr Buchhalter sie.
    »Denken Sie, dass Sie nach den heutigen Ereignissen wieder gern an Ihren Computerwirtschaftsbüchern sitzen?«, lautete ihre Gegenfrage.
    »Ich weiß nicht. Es war irgendwie nett, mal herauszukommen und die Gesichter der Kinder zu sehen, der Frauen, wenn wir mit den ersten Lebensmitteln eintrafen, die sie in wirklich langer Zeit erhalten haben.«
    »Und das da?«, fragte Kris und deutete mit dem Kopf auf den Wald, aus dem sie gerade zum Vorschein kamen.
    »Wir haben den bösen Buben wehgetan, nicht wahr? Sie legen sich nicht mehr mit der Navy an, wenn wir nächstes Mal hinausfahren, oder?«
    Kris dachte lange darüber nach. Sie waren hinausgefahren, damit die Hungernden etwas zu essen erhielten   … und sie hatten dieses Ziel erreicht. Sie hatten den Menschen eine Chance angeboten, ihre Lage zu verbessern   … und so war es geschehen. Der Preis kam Kris in diesem Augenblick jedoch hoch vor. »Ja«, stimmte sie ihm zu. »Sie legen sich nicht mehr mit der Navy an.«

13
    D er Lkw fuhr langsam auf das Stützpunktgelände, ganz wie ein Leichenwagen   – was er ja auch war. Kris stieg aus und traf Anstalten, den Soldaten auf der Ladepritsche beim Ausladen des einen Toten zu helfen, den sie zu beklagen hatten. Colonel Hancock versperrte ihr jedoch den Weg. »Wie ist es gelaufen?«, fragte er.
    »Nicht schlecht, schätze ich«, antwortete Kris und beugte sich zur Seite, um zu verfolgen, wie drei Spacer von der Basis beim Ausladen des Leichnams im Regenumhang halfen.
    »Überlassen Sie es denen, sich darum zu kümmern«, wies der Colonel sie an.
    »Um ihn«, korrigierte Kris ihn. Da der Colonel keinerlei Neigung zeigte, ihr den Weg freizugeben, wandte sie sich dem Hauptquartier zu. »Ich sehe lieber nach meinen Verwundeten.«
    »Die werden versorgt. Ich möchte in meinem Büro mit Ihnen reden.«
    »Ich bin in wenigen Minuten dort.«
    »Wie letztes Mal?«, fragte er Colonel und zog eine Braue hoch.
    Kris wandte sich nach rechts und nahm Kurs auf die Krankenstation. Das Büro des Colonels lag linker Hand; er folgte ihr. Wie Kris erwartet hatte, griff Tom bereits auf die Erste-Hilfe-Schulung des Asteroidenschürfers zurück und half einem Sanitäter, während der Doc und ein weiterer Sanitäter darum kämpften, dem Schwerverletzten aus Courtneys Einheit das Leben zu retten. Kris blieb bei jedem Verwundeten stehen und erklärte, dass sie gute Arbeit geleistet hatten. Einer wählte diesen Augenblick,um einen Schock zu erleiden. Als Tom herbeilief, um ihn zu behandeln, schob der Colonel Kris mit eisernem Griff um den Ellbogen aus der Krankenstation.
    Wenig später saß sie in seinem Büro, ein großes Glas in der Hand. Der Colonel brachte eine Flasche guten Single Malt Whiskey zum Vorschein und öffnete den Korken. Das Aroma breitete sich im Zimmer aus, noch ehe er begann, Kris’ Glas bis an die Kante zu füllen. Er wiederholte das beim eigenen Glas, hob es mitsamt der bernsteingelben Flüssigkeit zum Trinkspruch und sagte: »Sie haben da draußen einen sehr guten Job erledigt.«
    Kris betrachtete das Glas einen Augenblick lang. Wie oft war sie heute beinahe ums Leben gekommen? War es von Bedeutung, ob sie den Tag stocknüchtern beendete oder nicht? Sie nahm einen tiefen Schluck. Es war ein hervorragender Whiskey, der ihr glatt über die Zunge ging, ihr den Magen wärmte und die Muskelverspannungen lockerte. Sie seufzte und lehnte sich entspannt zurück. »Ich schätze auch.«
    »Nein, Ensign, Sie haben einen guten Job getan.«
    Kris trank einen weiteren Schluck. Wenn sie so gut gewesen war, warum fühlte sie sich dann so

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