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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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klang als die Worte des Geistlichen. Sobald dann die Musikanten hinausmarschiert waren, wurde die Suppe aufgetragen.
    »Wie ich gehört habe, blicken Sie hier auf eine interessanteZeit zurück«, sagte einer der Captains zu Kris. Nach dieser Eröffnung erstattete Kris allen, die ihr zuhörten, einen kurzen Bericht dessen, was sie hier getan und was sie über die Lage vor Ort herausgefunden hatte.
    »Also sind die Kämpfe weitgehend erledigt«, fasste ein weiterer Captain den wichtigsten Punkt von Kris’ Vortrag zusammen.
    »Manche Farmen sind nach wie vor nicht bereit, den Sumpfläufern auch nur aus der Jauchegrube zu trinken zu geben. Man erkennt sie leicht. Sie haben mehr Schlafbaracken als Leute, die an der Lebensmittelausgabe anstehen. Andere machen genau das Gegenteil. Lange Schlangen von Hungrigen, und man weiß nicht, wo sie sie eigentlich unterbringen.«
    »Wie, denken Sie, wird es hier aussehen, wenn das alles vorüber ist?«, erkundigte sich wieder ein anderer Captain.
    »Das wissen Sie so gut wie ich. Ich bin nur froh, dass sich meine Einsatzbefehle nicht darauf erstrecken. Wenn Sie an einem Ratschlag interessiert sind: Halten Sie sich auch heraus. Hier laufen einige sehr üble Sachen ab, die Sie nicht mit Gewehren lösen können.«
    Das fand Zustimmung. »Nicht überraschend«, fand Emma, »wenn man an den strategischen Wert des Systems hier denkt. Sie wissen ja, dass man von hier aus fast fünfzig Systeme erreicht. Der größte Teil des von Menschen besiedelten Weltalls ist von hier aus keine drei Sprünge entfernt.«
    »Darauf bin ich gestoßen, als ich die Fakten zu Olympia büffelte. Der Planet hat ein großes Handelspotenzial.«
    »Oder militärischen Wert«, setzte ein Captain hinzu.
    »Ein militärischer Wert ist nett, wirkt sich aber nur aus, wenn man im Krieg ist«, gab Kris zu bedenken.
    »Sie haben der Berichterstattung in den Medien keine große Beachtung geschenkt, nicht wahr?«, fragte der Captain.
    »Wenn man bis zum Hals in Schlangen und Büffeln steckt, hat man nicht viel Freizeit«, versetzte Kris.
    »Sie möchten vielleicht auf der Rückreise die aktuellen Nachrichten verfolgen«, schlug Emma vor.
    »Was ist los?«
    »Man trifft eine Menge unglückliche Leute in der Society an«, antwortete ein Captain.
    »Und sie werden noch unglücklicher«, ergänzte ein anderer.
    »Erinnern Sie sich an das kleine Mädchen, das Sie gerettet haben?«, fragte Emma. Kris nickte. »Kaum ein Tag vergeht, an dem sie oder die Verbrecher, die sie entführt hatten, nicht in den Nachrichten erwähnt werden.«
    »Ich dachte, das wäre inzwischen vorbei.«
    »Davon kann keine Rede sein«, versicherte Emma Kris.
    »Oder man lässt nicht zu, dass es vorbeigeht.« Kris’ Bemerkung wurde von den anderen mit Achselzucken bedacht.
    Die Dudelsäcke waren zurück und begleiteten den Fisch zur Tafel. Als der Lärmpegel wieder auf das dumpfe Tosen der Tischgespräche zurückgegangen war, fuhr Emma fort: »Mehrere Planeten haben schon Reisebeschränkungen erlassen. Für jeden, der auf der Erde oder den Sieben Schwestern geboren wurde, gilt Visumpflicht. Ohne Visum keine Einreise. Einige Geschäftsleute von der Erde schreien, das diene nur der Beschränkung des Handels und schließe sie aus dem Geschäftsleben aus.«
    »Ich möchte mal eine Vermutung wagen«, warf Kris ein. »Jeder, der wirklich ein Geschäft abschließen möchte, beantragt rechtzeitig ein Visum. Die Typen von ›ein Fleisch, eine Galaxis‹ oder solche, die eher auf die Aufmerksamkeit der Medien bedacht sind, tun es nicht.«
    »Kurz und präzise.« Ein Captain grinste. »Ich habe ja schon immer gesagt, auch Longknifes hätten den Grips, den Gott den Ziegenböcken versprochen hat.«
    Kris schenkte diesem Unterstützer ein zähnebleckendes Lächeln.
    »Einige Planeten haben schon ihre Schiffe zurückgenommen«, sagte Emma, »haben die eigenen Flaggen darauf gemalt und erklärt, ihre Flotten unterstünden nicht mehr der Befehlsgewalt der Society. Die Erde verlangt die Schiffe zurück oder eine Ausgleichszahlung.«
    »Viele dieser Schiffe wurden von den Planeten gebaut, die auch die Mannschaft stellen«, gab Kris zu bedenken. »Wardhaven ist für mehrere Geschwader aufgekommen. Haben wir sie auch der Befehlsgewalt der Erde entzogen?«
    »Nein, Ihr Vater ist dem Thema bislang ausgewichen. Allerdings haben Sie Recht: Die Planeten, die ihre Schiffe abgezogen haben, sagen, dass sie niemandem etwas schulden. Sie hätten sie gebaut, weil die Erde nicht genug

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