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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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bereitstellte, um die Randwelten zu patrouillieren. Die Erde wiederum sagt, die Schiffe wären ihr anstelle höherer Steuern zur Verfügung gestellt worden, und verlangt Knete.« Also waren sie wieder beim Thema Steuern angekommen, das schon dafür gesorgt hatte, Kris an Land zu setzen und die Taifun herunterzufahren. Auf dem College hatte es Kris überrascht zu erfahren, dass die Steuerlast auf der Erde etwa so hoch lag wie auf Wardhaven, im Durchschnitt bei 30   Prozent. Ein großer Teil des Steueraufkommens der Erde ging jedoch in soziale Dienstleistungen. Investitionen auf der Erde wanderten in hohem Maße dorthin, wo die Polizei Streife ging. Wardhaven gab viel mehr seiner Steuern für Forschung und zusätzliche Kriegsschiffe aus, die überwiegend dazu dienten, neue planetare Kolonien zu schützen, in die viele von Wardhavens privaten Investitionen flossen.
    Selbst nach achtzig Jahren unterschied sich die Perspektive der Erde und der Randwelten beträchtlich voneinander, und man hegte unterschiedliche Vorstellungen darüber, was wichtig war. Die Frage lautete: Würde es Kris’ Uropas gelingen, genug gemeinsame Interessen zu finden, um den anstehenden Wandel im Rahmen zu halten und zu verhindern, dass alles mit lautemKnall auseinanderflog? Die Offiziere am Tisch hatten dazu unterschiedliche Meinungen. Kris behielt ihre für sich.
    Irgendwann im Lauf dieser Diskussion hatte ein Dudelsackspieler wieder sein Instrument angestimmt. Mehrere Junioroffiziere nahmen schottische Breitschwerter von den Wänden und führten Schwerttänze auf. Tommy war aufgestanden und betrachtete eine Tänzerin aus wirklich großer Nähe. Rufe ertönten, er sollte mittanzen. Kris vermutete, dass die Tänzerin selbst es war, die Tommys Aufmerksamkeit fesselte. Sie war ein Second Lieutenant mit leichtfüßigem Schritt und einem besonders breiten Lächeln, wann immer ihre wirbelnden Figuren Tommy in ihr Blickfeld führten.
    Emma beugte sich zu Kris herüber: »Ihr Ensign scheint eine Freundin gefunden zu haben.«
    Kris zuckte die Achseln. »Viele meiner Freunde haben Freunde«, versicherte sie Emma. Meine Lebensgeschichte .
    Die Tänze wurden von der Ankündigung des Rinderbratens unterbrochen. Diesem Tier wurde besondere Ehre erwiesen. Der Sergeant, die Pfeifer und der Trommler marschierten vorneweg, als zwei Mann Bedienung einen kompletten gebratenen Kadaver an einer Stange herantrugen. Die Versammlung jubelte, als das erste Stück abgeschnitten und der Messevorsteherin angeboten wurde. Sie lehnte zugunsten des Highland-Colonels ab, der seinerseits zugunsten seines Gastes von den Marines verzichtete. Hancock nahm an, schnitt sich ein großes Stück ab und biss hinein, die Gabel noch in der linken Hand. Erst nachdem er den Braten für perfekt erklärt hatte, ging die Bedienung dazu über, weitere Stücke zu schneiden und in der Messe zu verteilen.
    »Sie gehen die Dinge auf sehr interessante Art an«, sagte Kris zu Emma, als die Blaskapelle wieder hinausmarschierte.
    »Das ist unsere Tradition.«
    »Wenn wir mit diesem prima Braten fertig geworden sind, habe ich eine Frage zu Ihren Traditionen.« Eine dicke ScheibeRinderbraten wurde alsbald vor Kris abgestellt. Sie fand heraus, dass Yorkshire-Pudding mehr an ein Brötchen erinnerte und dass zumindest die englische Tradition des Dünstens von Gemüse nicht überlebt hatte. Das war ein Stück gutes altes England, dem Kris nicht nachtrauerte. Als schließlich mit weit bescheidenerem Fanfarenstoß Käse und Obst aufgetragen wurden, wandte sich Kris wieder an Emma.
    »Waren es Traditionen dieser Art, die Ihr Bataillon den Black Mountain hinaufführten?« Darauf nickten alle in Hörweite. »Mein Colonel deutete an, ich könnte von Regimental Sergeant Major Rutherford die Geschichte des Black Mountain hören, so, wie er sie Ihnen vor und nach Anlegen der Uniform erzählte. Colonel Hancock dachte, ich würde die Geschichte beim Kameradschaftsessen erfahren.«
    »O nein!« Emma schüttelte den Kopf. »Der Regimental Sergeant Major würde niemals die Offiziersmesse betreten. Ganz gewiss nicht während eines Kameradschaftsessens.« Kris hegte allmählich den Verdacht, dass es den richtigen Weg gab, den falschen Weg, den Weg der Navy und den der Highlander. Kein Wunder, dass die Society of Humanity solche Probleme damit hatte, die Menschheit zusammenzuhalten.
    Einer der Captains wandte sich an Emma. »Warum erzählen Sie ihr nicht die Geschichte? Ich habe schon gehört, wie Sie Ihre neuen Lieutenants

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