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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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sein müssen, eine Wache rund um die Uhr zu organisieren. Man hätte die Netzanbindung nicht verlieren dürfen.
    Bei der Annäherung an die Station verglich Kris die Karte auf ihrem Datenleser mit der Wirklichkeit. Die matschige Straße war breit genug für zwei Lastwagen, aber dringend reparaturbedürftig; Tom pendelte von einer Seite zur anderen, um die jeweils flachsten Schlaglöcher zu erwischen. Die Felder beiderseits der Straße waren verschlammt von Getreide, das niemals wuchs, und Regen, der niemals aufhörte. Kris hatte ein unbehindertes Sichtfeld über diese nassen Felder bis zu einem Bach, der über die Ufer getreten war, die Bäume neben ihm verschluckt und hunderte weitere Meter überschwemmt hatte. Ein verlassener Traktor stand bis zu den Radnaben im Wasser. Der ganze Morast hätte jeden Angriff kanalisieren müssen; den Räubern blieb kein anderer Weg als die Straße. Sie hätten niedergemäht werden müssen.
    Was erwartete Kris und ihren kleinen Konvoi hier?
    »Waffen entsichern und durchladen«, wies Kris an, als sie in Sichtweite der eigentlichen Station waren. Damit versüßte sie einigen Soldaten den Tag. Tom hingegen ließ sein Gewehr in der Tasche an der Tür hängen.
    »Kann nicht schießen und zugleich fahren.«
    Es war eine erfolgreiche Station gewesen, wenn drei große Scheunen irgendetwas darüber aussagen konnten, wie die Geschäfte vor dem Vulkanausbruch gelaufen waren. Ein großes Haus nahm an einem zentralen Hof den Ehrenplatz ein. Mitweiteren Häusern und Nebengebäuden ergab das ein kleines Dorf. Kein Mensch war zu sehen.
    Kris befahl den anderen Lkw-Mannschaften, anzuhalten und Deckung zu geben, und sie erläuterte dann, was dies genau bedeutete: mit schussbereiten Gewehren Sicherung geben, während sie und Tom langsam in die Anlage hineinfuhren. Vielleicht entdeckte sie aber auch gleich eine Bewegung an einem Fenster. Vielleicht den Lauf einer Waffe, die aus einer der Türen ragte. Mit einer fatalistischen Grimasse befahl sie Tom, am Tor anzuhalten. Kris stieg aus und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück.
    Sie schaltete ihr Mikro ein und gab durch: »Ich bin Ensign Longknife von der Society Navy.« Sie war zu dem Zeitpunkt noch hundert Meter vom nächstliegenden Nebengebäude entfernt. Ihre Stimme dröhnte aus dem Lautsprecher ihres Lkw. »Meine Lkw haben Lebensmittel geladen. Diese Farm ist vor mehreren Monaten vom Netz gegangen. Benötigen Sie Hilfe?«
    Ein Scheunentor ging auf; drei Männer glitten heraus, ehe sie es wieder schlossen. Dann kamen sie auf Kris zu. Auf der Veranda des großen Hauses tauchten mehrere Frauen auf, zwei davon mit Babys in den Armen. Auch sie näherten sich dann der Mitte der Freifläche. Kris ging ebenfalls darauf zu.
    Als sie zusammentrafen, reichte Kris ein großer, glatzköpfiger Mann die Hand. »Ich bin Jason McDowell. Mein Vater hat diese Farm gegründet.« Er deutete auf eine dünne Frau mit ergrauenden Haaren, die die anderen Frauen anführte. »Das ist meine Frau Latishia.«
    Kris schüttelte erst ihm die Hand und dann ihr. »Ich habe Lebensmittel für Sie dabei. Ich hatte gehofft, Vorräte für etwa einen Monat abliefern zu können. Wie viele Menschen haben Sie hier?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Etwa einhundert, aber Vorräte für einen Monat wären zu viel. Sie kommen einfach zurück und nehmen sie uns wieder ab«, sagte er bitter.
    »Wir könnten einen Teil verstecken, Jason«, flüsterte seine Frau.
    »Sie würden die Information aus uns herausholen. Jemand würde es verraten. Sie würden uns dazu zwingen .«
    Seine Frau wandte den Blick ab und nickte.
    »Ich schätze, wir können ungefähr einmal wöchentlich herkommen«, bot ihm Kris an, war aber im Grunde nicht auf die entsprechende Arbeitslast erpicht. Weitere Menschen tauchten inzwischen aus Scheunen, Wohnhäusern und Nebengebäuden auf. Ihre Zahl wuchs fortlaufend. Kris hatte damit gerechnet, Waffen zu sehen. Sie entdeckte jedoch keine.
    »Ehe ich die Lebensmittel übergeben kann, muss ich die Identacards aller Personen sehen, damit die Lieferung überprüfbar ist.«
    »Wir haben keine. Sie haben sie uns abgenommen.« Jason ließ die Worte wie Brocken heißen Eisens fallen.
    »Heißt das, dass Sie uns nicht helfen können?«, fragte Latishia und wrang dabei die Schürze. Die beiden schweigsamen Frauen an ihrer Seite drückten ihre Kinder fest an sich.
    »Wir sind nicht die ganze Strecke gefahren, nur um dann hungernden Menschen zu erklären, wir könnten ihnen wegen eines

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