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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Zeiten, in denen Soldaten auf der Ladepritsche fuhren, waren vorbei   … entsprechend fand man dort hinten keine Sicherheitsgurte. Kris postierte drei Schützen auf der Rückbank jedes Lkw. Damit blieb noch Platz für einenFahrer und den Boss auf dem Vordersitz. Kris führte das Kommando über den vordersten Laster. Sie hätte Tommy am liebsten das Kommando über den letzten gegeben, aber er bat darum, ihr Fahrer zu sein; und vielleicht brachte es einen Vorteil, wenn beide Offiziere ganz vorne mitfuhren. Neben den zwei PO s dritter Klasse blieb damit für drei der sechs Wagen nur noch ein Aufseher. Ihr Buchhalter bestand darauf, einen Lkw zu kommandieren. »Entweder komme ich mal aus dem Büro heraus, oder die Buchprüfer werden einige sehr seltsame Einträge finden«, lautete seine Drohung, die Kris respektierte.
    Leider zeigte sich: Wer einer Drohung nachgab, wurde mit weiteren konfrontiert. »Verbrannter Toast, wenn ich keinen Laster bekommen«, lächelte Courtney. So bekam sie ihren Tag Pause von der Kantine.
    Im sechsten Laster saßen nur Marines.
    Als ihr Konvoi unterwegs war, fand Kris die Muße für ein Rätsel, für das sich bislang einfach keine Lösung abzeichnete. Jeder hier sollte bis an die Zähne bewaffnet sein; die Stadtbewohner waren es ganz gewiss. Wie kam es dann, dass die Farmstationen vom Netz waren und Gerüchte kursierten, sie wären überfallen worden? Die Orbitalfotos zeigten, dass die meisten inmitten weiter Felder standen, umgeben von freiem Schussfeld, das so weit reichte, wie nur irgendein Schütze ein Ziel anvisieren konnte. Jeder, der eine Farmstation auszuplündern versuchte, hätte auf fünfhundert Metern Distanz schon ausgesprochen tot sein müssen. Vielleicht konnte man sich an eine oder zwei Farmen heranschleichen, aber auf Kris’ Fahrplan waren fünf eingetragen. Fünf! Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Für die drei Rekruten, die als Wachmannschaft auf dem Rücksitz mitfuhren, stimmte etwas ganz eindeutig nicht, aber es hatte nichts mit dem zu tun, was Kris Sorgen bereitete. »Ich bin doch nicht zur Navy gegangen, um als Laufbursche zu arbeiten«, sagte ein junger Spacer, dem es egal war, dass Kris mithörte.
    »Verdammt«, pflichtete ihm der nächste bei, »wenn ich Lieferant hätte werden wollen, hätte ich zu Hause bleiben und für Dads Laden arbeiten können. Wenn man da seine acht Stunden abgerissen hat, kann man über die restliche Zeit frei verfügen. Nichts für ungut, Ma’am. Es ist nicht Ihre Schuld, dass wir einmal die Woche nächtlichen Wachdienst haben.«
    »Schon gut«, beruhigte ihn Kris. Wie sie wusste, war allen Soldaten klar, dass der nächtliche Dienst auf sie zurückging.
    »Würde ja auch nichts nützen, Freizeit zu haben«, meldete sich der dritte Spacer zu Wort, eine Frau. »Nichts, wohin man gehen könnte, und wenn man es doch tut, dann regnet und regnet und regnet es. Geh zur Navy und sieh die Schlammlöcher.«
    Jetzt zeigte sich der Erste bereit, wieder ins Spiel zu einzusteigen. »Ich bin zur Navy gegangen, um Richtschütze zu werden. Ich habe auf Tuckwillow die besten Werte für SpaceFighter erzielt. Niemand kann die Weltraummonster so gut wegballern wie ich.«
    »Wir haben keine weiteren Außerirdischen gefunden«, gab Kris zu bedenken. »Hungernden Menschen was zu futtern zu bringen, das ist etwas dringlicher, als sich für feindselige Lebewesen bereitzuhalten, auf die wir noch gar nicht gestoßen sind.«
    »Ja klar, ich weiß. Sie sind Offizier, Ma’am, und Sie müssen so denken. Aber geben Sie mir mal einen Vier-Zoll-Laser und ein Angriffsgeschwader krasser Viecher, und Sie werden schon sehen, was ich leiste. Das hier dient doch nur dazu, dass die Gutmenschen, die auf der Erde auf ihren überweichen Sofas sitzen, das Gefühl haben, sie hätten mit ihren Steuern was Gutes getan. Sie sollten mal hier herauskommen und in diesem Schlamm herumspielen.«
    Kris sagte ihm nicht, dass man auf Wardhaven ebenfalls Gutmenschen fand und sie deshalb zur Raumflotte gegangen war.
    Die erste Station auf ihrer Liste war groß: Die Eigentümer,eine Familie mit Kindern und Enkeln   – ein paar davon vielleicht schon heiratsfähig –, bevölkerten mehrere Dutzend Einfamilienhäuser. Eine Anzahl Familien aus kleineren Stationen hatte hier ebenfalls Zuflucht gefunden. Ehe die Netzverbindung abbrach, hatten die Bewohner Banditen gemeldet, die auf Pferden und Lastwagen die Gegend durchstreiften. Kris schüttelte den Kopf; auf dieser Station hätte man in der Lage

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