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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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um die Personenschleuse mit Geld zu füttern und anschließend in der Herde unterzutauchen, die auf dem Weg nach oben war. Vier Uhr kam einem Schichtwechsel nahe genug, dass sie reichlich Gesellschaft hatte. Während der halbstündigen Fahrt blieb sie in Bewegung, legte drei Ausflüge zum Café ein und entdeckte keinerlei Hinweis darauf, dass jemand sie beschattete. Sie entdeckte jedoch einen Fahrstuhlcop, der auf der Damentoilette einem Installateur half, eine verstopfte Leitung zu reparieren.
    Sie tüftelte auch einen Plan aus, der ihr vielleicht sogar ermöglichen würde, zu ihrer Suite zurückzukehren.
    Nachdem sie die Fährkabine im allgemeinen Gedränge verlassen hatte, nahm sie einen Fahrstuhl zum Außenring, der riesigen Promenade, die das größte Deck der Orbitalstation bildete. Ein Stationswagen beförderte sie von Haltepunkt eins zu Haltepunkt zweiundzwanzig, der drei Minuten Fußweg vom Hilton entfernt war. Kris wies Jack über Nelly an, sie im Foyer vor Tür 3 zu erwarten.
    Sende ihm einfach die Nachricht. Kein Gespräch, keine Antwort.
    Erledigt.
    Irgendeine auffällige Aktivität im Polizeinetz?
    Nein. Korrektur: Ja. Es wird gerade aktiver. Alles verschlüsselt. Gib mir zehn Minuten, und ich werde es verstehen.
    Ich muss in drei Minuten wissen, was los ist, oder das Thema ist Geschichte. Mach dir keine Sorgen. Sag mir nur Bescheid, wenn viel Polizeiaktivität in unserer Nähe bemerkbar wird.
    Mit gesenktem Kopf und gleichmäßigen Schrittes betrat Kris das Hilton durch die erste Tür. Alles sauber. Der lange, einsame Weg durchs Foyer zu den Aufzügen bot jedoch zu viele Chancen, sie zu bemerken und abzufangen. Kris ging weiter.
    Drei atemlose Sicherheitsleute in Grau blieben gerade am Haupteingang zum Foyer stehen, als Kris vorbeiging. Als sie anfingen, sich umzusehen, zeigte sie ihnen nur noch den Rücken.
    Der breite Torbogen des dritten Eingangs führte direkt zu den Aufzügen. Zwei Leute von SureFire Security machten es sich dort gerade bequem, als Jack, Klaggath und drei Personen von Kris’ Sicherheitsteam an ihnen vorbeistürmten. Mit einer scharfen Drehung nach rechts trat Kris mitten zwischen sie. Jack und die Agenten drehten sich flott um und umgaben Kris wie ein behaglicher Schutzwall. Sie stürmten so schnell zwischen den Grauen hindurch, dass diese kaum Zeit fanden, die Münder zu öffnen, ehe Kris schon an ihnen vorbei war. Kris spuckte die Wangendehner aus und stopfte sie zusammen mit dem Kopftuch in die Tasche des braunen Regenmantels, den Jack ihr daraufhin abnahm, während Klaggath sie in einen königsblauen Mantel mit einem großen Diamantanhänger in Form einer Krone auf dem rechten Aufschlag hüllte.
    Sie hatten schon fast den Aufzug erreicht, als Laufschritte hinter ihnen näher kamen und ein heiseres Flüstern ertönte: »Wir müssen mit diesem Zimmermädchen reden.«
    Kris warf sich herum; Jack und Klaggath drehten sich ebenfalls um, sodass sie zwischen Kris und den Grauen standen. Ein weiterer Agent drückte die Ruftaste des Fahrstuhls. »Welches Zimmermädchen?«, verlangte Kris im gereiztesten Tonfall zu wissen, den sie von ihrer Mutter kannte.
    Die beiden Grauen, der diensthöhere ein Sergeant, stießen auf Kris’ Team und prallten ab. Jemand, der nach einem Captain aussah, führte gerade ein Kontingent durch den Haupteingang, aber die Gruppe war noch ein ordentliches Stück entfernt. Die beiden direkt vor Kris murmelten etwas, was sich nach »diese Brünette« anhörte.
    »Wir müssen Verabredungen einhalten. Wenn Sie etwas sagen möchten, rufen Sie unsere Botschaft an«, entgegnete Kris huldvoll, drehte sich um und betrat die Fahrstuhlkabine, und deren Tür schloss sich, ehe sich irgendeiner der Herren in Grau fassen konnte.
    »Das hat Spaß gemacht!«, lachte sie.
    »Das war viel zu knapp!«, knurrte Jack.
    »Das war etwas, was nur ich durchziehen konnte«, gab Kris zu bedenken.
    »Und was genau haben Sie durchgezogen?«, erkundigte sich Klaggath.
    »Nichts, gar nichts«, sagte Kris, setzte sich gesittet auf die Couch der Kabine und achtete darauf, dass der Regenmantel die braune Uniform verbarg. Ein Sicherheitsmann bedachte Klaggath mit einem fragenden Stirnrunzeln. Klaggath schüttelte entschieden den Kopf, und sie alle widmeten sich für den Rest der Fahrt einem eingehenden Studium des Fußbodens.
    In der Suite übernahm Abby das Kommando und zerrte Kris beinahe ins Badezimmer, wo sie ihr kaum genug Zeit ließ, das Kleid und den Bodystocking abzulegen, ehe sie sie

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