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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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anruft«, informierte Abby sie, setzte sich an den Tisch und streckte Penny zwei Fäuste hin. Penny tippte auf eine davon und erhielt Weiß. Sie drehten das Schachbrett.
    »Ich dachte, es ginge darum, dass ich mit ihr spiele und ihr helfe, ruhig zu bleiben«, sagte Penny, während sie ihre Figuren aufstellte.
    »Diese Frau wartet darauf, dass der Mann sie anruft. Vertraue mir«, sagte Abby trocken, »es besteht keine Möglichkeit, sie zu beruhigen. Das ist so eine X-Chromosom-Geschichte.«
    »Ich warte nicht darauf, dass mich ein Mann anruft. Ich warte darauf, dass mich jemand anruft und mir Gelegenheit verschafft, dort oben eine Bombe zu legen«, fuhr ihr Kris über den Mund.
    »Sieht für mich nach einem vernarrten Kalb aus«, sagte Abby und führte ihren Gegenzug zu Pennys Eröffnung aus. »Was denkst du, Jack?«
    »Dass es interessant ist zu sehen, ob er anruft. Ich vermute, er hat Kris genau dort, wo er, Sandfire und sein Papa sie haben möchten. Wie einen Vogel im Käfig. Bereitgestellt, um sie nach Belieben rupfen zu können.«
    Kris streckte ihm die Zunge heraus, aber sie war nicht mit dem Herzen dabei. Falls Hank mit seinem Vater zusammenarbeitete, hatte Jack Recht. »Ich glaube nicht, dass Hank in alle Intrigen seines Vaters eingeweiht ist«, beharrte sie. »Er wusste nichts von dem Problem mit den Smart-Metal-Booten, die er mir zur Verfügung gestellt hatte.«
    »Er wurde ziemlich still, als du davon erzählt hast«, sagte Abby und reagierte rasch auf einen Zug Pennys. Im Gegensatz zu Kris’ Spielweise verschoben Penny und Abby ihre Figuren auf dem Brett, als wäre es eingefettet.
    »Wenn du unter Bedingungen aufwächst, wie ich sie hatte«,sagte Kris, trabte hinüber und hielt ihr Gesicht Abby direkt vor die Nase, »dann lernt man sehr schnell, nichts zu sagen, was jemand in den Nachrichten oder vor Gericht gegen den eigenen Vater verwenden könnte.«
    »Jedenfalls kommt es gar nicht darauf an«, sagte Jack, streckte die Beine auf der Couch aus und nahm seinen Datenleser zur Hand, »in welche Intrigen er eingeweiht ist oder nicht oder ob du, junge Prinzessin, vernarrt bist oder nicht. Wenn er nicht anruft, passiert nichts.«
    »Wenn er nicht anruft, muss ich mir eine andere Möglichkeit überlegen, die Installationen über uns neu zu arrangieren«, erwiderte Kris.
    Jack zuckte die Achseln.
    Nelly erzeugte ein leises Summen, das Kris erschreckte. »Ein Anruf geht ein.«
    »Wer ist es?«, fragte Kris und bemühte sich darum, nicht zu grinsen. Abby stoppte ihren aktuellen Zug in vollem Schwung, und ein Springer blieb in der Luft schweben. Penny zog die Hand vor einem Zug zurück, auf den sie sich schon vorbereitet hatte. Jack las weiter.
    »Der Anruf wird nicht von einer Idenfitikation begleitet.«
    »Na ja, nimm ihn halt an«, sagte Kris.
    »Bitte warten Sie einen Augenblick auf Mr Henry Smythe-Peterwald den Dreizehnten«, verkündete eine Computerstimme. Ein Familienwappen füllte das Fenster, das Nelly geöffnet hatte.
    Waren das Trompeten?
    Ich müsste es noch mal abspielen und analysieren, sagte Nelly.
    Wer ist hier aus königlichem Hause?
    Du bist es, sagte Nelly. Kris fragte sich, wie man einem Computer gegenüber spöttisch schnaubte.
    »Hallo, Kris, tut mir leid, dass ich deinen Anruf versäumt habe.« Hank sah tatsächlich danach aus, als täte es ihm leid: leicht hängende Mundwinkel, eine Andeutung schlaffer Schultern. Atemberaubend gut aussehend, aber mit leichter Reuetönung.
    »Hält man dich beschäftigt?«, fragte Kris und versuchte, die Szenerie hinter Hank einzuordnen, ehe ihr klar wurde, dass sie computergeneriert war.
    »Cal steckt bis über beide Ohren in Arbeit. Ich denke, er möchte mich durch brillantes Management beeindrucken. Ich frage mich, warum er nicht die Hälfte davon delegiert. Andererseits«, fuhr er achselzuckend fort, »habe ich meinen Dad auch schon ein paar Mal unter vollen Segeln erlebt. Hoffentlich werde ich in seinem Alter nicht auch so. Was hast du vor?«
    »Es geht nicht darum, dass ich etwas vorhätte, sondern eher darum, was ich heute Abend gern unternähme. Mein gesellschaftliches Programm wurde gestern Abend unvermittelt auf Sparflamme gesetzt. Hast du Pläne für den Abend?«
    »Meine Pläne gehen nie über deine hinaus. Brütest du vielleicht eine Verschwörung aus, unseren Wachhunden zu entkommen und vielleicht ein paar Stunden nur für uns zu ergattern?«
    »Denkst du, man könnte uns wegen Verrats hängen?«
    Hank blickte sich um wie ein schlechter

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