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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Von da an ist deine Brust gefährlich.«
    Kris schüttelte den Kopf. »Das ist ein verstörendes Bild.«
    »Du nimmst es viel zu wörtlich«, sagte Abby und nahm die Bombe aus der Wanne.
    Kris entspannte sich oder weichte zumindest im Wasser ein. Ihre Gedanken rasten. Sie plante einen Angriff auf einen souveränen Planeten. Hatte sie das Recht dazu? Herrje, bestand überhaupt eine Chance, den wilden Sturmlauf dieser Welt in den Krieg aufzuhalten, und sei es auch mit dieser verrückten Nummer? Wo steckte Tommy? Wo blieben Aufklärungsergebnisse aus der Werft? Wie viele Mädchen, die sich zum ersten Mal mit einem süßen Typen verabredeten, dachten über solche Dinge nach? Kris schüttelte einfach nur den Kopf.
    Die entscheidende Frage betraf Hank. Plante er sie zu ermorden, zu entführen oder ihr anderweitig den Lebenslauf zu verpfuschen? Die meisten Mädchen zerbrachen sich bei solchen Anlässen einfach nur den Kopf über Frisur und Makeup   … »Es wäre schön, mal einfach nur irgendein Mädchen zu sein«, murmelte Kris und versuchte die Wasserdüsen mit Gedankenkraft zu bewegen, ihr Entspannungswunder an ihren Muskeln zu vollbringen. Was aber vermochte die Anspannung zwischen ihren Ohren zu mildern?
    Nach dreißig Minuten holte Abby sie aus der Wanne, rubbelte sie trocken und machte sich an ihrer Frisur zu schaffen. Ungefähr zu dem Zeitpunkt, an dem ihre Haare voll eingeschäumt waren, steckte Jack den Kopf herein. »Tom hat aus dem Foyer angerufen. Er sagt, wir sollten uns bereithalten. Sollte er Hilfe brauchen, die Suite wieder zu erreichen.« Abby fuhr in einem Schwung damit fort, Kris die Haare zu bearbeiten.
    Fünf Minuten später meldete sich Nelly vom Rand der Ankleidekommode: »Tom steht vor der Tür. Der neue Sergeant möchte ihn nicht einlassen.«
    Kris stand auf; Abby wich schon zurück, um ihr Platz zu machen. Kris zog den Bademantel fester zu und ging tropfend und barfuß zur Tür der Suite. Jack stand dort, Penny an seiner Seite. Ein halbes Dutzend Wachleute trennten sie von Tom. Nur mit seinem schiefen Grinsen bewaffnet, stand der junge Mann von Santa Maria den Grauen gegenüber. Kris stürmte heran und blieb erst neben Jack stehen. »Haben wir ein Problem, Agent, Sergeant?«, fragte sie und machte dabei ein Gesicht, wie Opa Trouble es vielleicht geschnitten hätte, um eine Laserkanone einzufrieren. Erstaunlicherweise wuchsen ihr keine Eiszapfen aus den Haaren.
    »Es hat den Anschein«, sagte Jack.
    »Nein, Ma’am«, sagte der Sergeant und senkte den Blick auf den Fußboden.
    »Wenn unser Sicherheitsagent es sagt, dann haben wir eins«, sagte Kris und berief sich dabei auf den Pluralis majestatis.
    Das hatte die gewünschte Wirkung. Der Sergeant erbleichte und schluckte schwer. Die Wachleute interessierten sich gleich viel mehr für Kris als für Tom. Er rückte vor, bis er zwischen ihnen stand, während Kris blaffte: »Wir haben diesen jungen Mann auf den Planeten hinabgeschickt, weil eine Angehörige unseres Gefolges Sachen von zu Hause benötigte. Dinge, die gebraucht werden, weil sie direkt aus dem Krankenhaus hierherkam, wo sie aufgrund schwerer Misshandlungen eingeliefert worden war, die sie erlitt, während sie angeblich unter demSchutz turantischer Sicherheit stand. Warum halten Sie ihn auf?«
    Der Adamsapfel des Sergeants tanzte wie ein Derwisch. »Verzeihung, Eure Hoheit, wir haben nur versucht, Sie zu schützen.«
    »Wir schätzen Ihre Bemühungen«, sagte Kris und schnitt ihm das Wort ab, nicht ohne dass sie seinen Übergang von »Ma’am« zu »Hoheit« registriert hätte. »Bis zu diesem Augenblick wurde diese Aufgabe ganz gut ausgeführt. Belassen wir es doch dabei.«
    Tom zog seine Bahn mit ganz eigener königlicher Würde zwischen den Wachleuten hindurch, ganz so, wie es dem Kurier einer Prinzessin geziemte. Die Wachleute wechselten fließend von einer Straßensperre zu einer Ehrengarde, ohne auch nur einen Schritt zurückzulegen. Beim Hindurchgehen nickte ihnen Tom so königlich zu, wie man es von Opa Ray nur hätte erwarten können. Erst als Jack die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, entwich Tom die Luft mit einem Seufzen, das alle seine irischen Großmütter stolz gemacht hätte. »Heilige Mutter Gottes, ich dachte schon, sie hätten mich«, sagte er und plumpste auf die Couch.
    »Wir hätten dich früher oder später zurückgeholt«, versicherte ihm Kris.
    »Du brauchst mich früher. Kann Nelly wieder nach Wanzen suchen?«
    Ich arbeite schon daran. Ich arbeite schon

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