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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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gebaut hat. Seid nicht blöd; seht zu, dass ihr auf schnellstem Weg hinausgelangt! Ich verschwinde in zwei Minuten.«
    »Wir verschwinden ja, wir verschwinden ja!«, schrie Kris. »Ich habe dir doch gesagt, dein verdammter Kaffee wäre meinen Hals nicht wert.«
    »Richtig, Süße. Machen Sie ihm das mal klar.«
    »Frauen!«, knurrte Jack, nahm aber Kurs auf einen neuen Ausgang.
    »Ihr seid doch die Narren, die mit uns leben wollen!«, plärrte die Sirene zurück.
    »Nicht leben, nur   …«
    Kris versetzte Jack einen ordentlichen Rippenstoß.
    »Wirf den dorthin zurück, woher er kommt, Süße. Wir können dir einen besseren Arbeitspartner besorgen.«
    »Der letzte war mir zu handgreiflich. Ich behalte den hier. Er redet nur«, antwortete Kris.
    »Na ja, macht jedenfalls Tempo. Ich bin weg. Ein grauer Schläger möchte meine Überwachungsstation übernehmen, und er kann sie haben. Vielleicht kriegen die ja Überstunden bezahlt. Ich jedenfalls nicht. Und jetzt beeilt euch!«
    Kris leistete der Aufforderung vielleicht dreißig Sekunden lang Folge, bog dann ab und nahm wieder Kurs nach oben.
    »Wie lange noch, bis uns ein Grauer entdeckt?«, fragte Jack.
    »Da weißt du so viel wie ich. Ein Grauer kann die Anlage nicht so gut kennen wie diese nette Frau.«
    »Diese große Klappe, meinst du wohl.«
    »Du bist doch nur sauer, weil sie sich nicht mit dir verabredet hat.«
    »Ich versichere dir, junge Frau: Wenn ich einer Frau einen Abend anbiete, dann mache ich das sehr liebenswürdig und werde niemals abgewiesen.«
    »Wie hat sie es eben ausgedrückt? ›Ihr seid doch die Narren, die mit uns leben wollen.‹«
    »Ich möchte gar nicht mit ihr leben.«
    »Wer lebt mit dir?«
    »Niemand. Ich bin ohnehin nie zu Hause.«
    »Also lebst du mit mir.« Darauf herrschte mehrere Schritte lang Schweigen. Jack öffnete gerade den Mund, und Kris erwartete seine Entgegnung.
    »Jetzt bleibt genau dort stehen, wo ihr seid!«, knurrte jemand hinter ihnen.

23
    K ris erstarrte augenblicklich. Jack wurde, den Mund noch zu einer Entgegnung geöffnet, neben ihr zu einer Statue.
    »Jetzt drehen Sie sich um. Sofort. Langsam. Keine schnelle Bewegung, oder ich erschieße Sie beide.« Die Stimme war hoch und neigte in höchster Stimmlage dazu, sich zu überschlagen. Genau das, was Kris noch gefehlt hatte, ein nervöser Finger am Abzug einer Waffe, die man auf sie gerichtet hielt. Sie drehte sich langsam und hob dabei eine Hand. In der anderen befand sich nach wie vor der Werkzeugkasten. Jack folgte ihrem Beispiel.
    »Wir tun, was Sie sagen«, stellte Kris in beruhigendem Ton fest. »Wir möchten hier keine Probleme haben. Wir sind im Begriff zu gehen. Wir wollten nur noch die neue Thermoskanne von unserm Jack hier holen. Er hat sie sich in einem dieser schicken Latteläden füllen lassen«, schwafelte sie drauflos, trat vor und geriet dabei ganz beiläufig zwischen Jack und den grau uniformierten Sicherheitsmann.
    »Allen ist gesagt worden, dass sie zusehen sollten, von hier zu verschwinden.« Der junge Mann leckte sich die schon wunden, rissigen Lippen. Ein sehr nervöser Typ.
    »Ja schon, aber wann hätte der Boss je gemeint, was er sagt, sobald er erst mal in Panik ist und alle herumkommandiert?«, fragte Kris, um Mitgefühl heischend. »Und wir haben da wirklich guten Kaffee. Möchten Sie einen Becher?«, fragte sie, bückte sich, um den Werkzeugkasten abzustellen, und gewährte dem Sicherheitsmann damit einen guten Eindruck in den nur teilweise zugezogenen Reißverschluss des Overalls und auf den einen Gummibusen, den sie noch hatte.
    Der junge Mann glotzte, halb abgelenkt, halb konfus und kein bisschen alarmiert. Er nickte. Einen Sekundenbruchteil später brach er langsam zusammen, nachdem Jack drei Schlafpfeile in ihn gejagt hatte.
    Kris packte die vollautomatische Pistole des Sicherheitsmanns, ehe sie auf dem Boden aufschlug. Sie nahm das Magazin heraus und entriss ihm auch das Armbandmodul, um es sich ins Mieder zu stecken. »Nelly, knacke mal dieses Netz. Haben wir noch Wanzen übrig?«
    »Noch zwölf. Ich arbeite schon am Netz.«
    »Schicke eine Wanze im Zickzackkurs dort entlang.« Kris wies ihr die Richtung. »Sie soll alle Kameras abschalten, die sie zu fassen kriegt. Das Gleiche soll eine weitere Wanze in Gegenrichtung tun.«
    »Bin dabei.«
    »Welchen Weg nehmen wir?«, fragte Jack.
    »Ich denke, wir sind der Trennwand nahe genug. Zeit, den Ausgang zu nehmen, wie man uns angewiesen hat«, sagte Kris und umging den

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