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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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führte Jack, als wäre er ihr Begleiter, zu Haltepunkt zwölf. Dort mündete der Flur auf eine breite Wendelpromenade, die in sachter Neigung zu Kreis Eins hinabführte, dem Außenring der Station mit seinen Docks und Schiffen. Als öffentlicher Weg war die Promenade mit einem Teppich in augenfreundlichen Braun- und Beigetönungen ausgestattet. Die Decke war hoch, und die beeindruckenden Wände bestanden womöglich aus echtem Marmor.
    Die Passanten, an denen sie vorbeikamen, schienen Geschäftsleute zu sein; manche von ihnen wurden eilig von Sicherheitsleuten geführt, während andere ihren Weg ohne Einmischung verfolgten. Das hier war der Ort, wo die Macher wohnten und machten. Sie zeigten ihre äußerliche Gelassenheit selbst dann, wenn die Station bebte. Unser Wagen ist explodiert, meldete Nelly.
    Jack stattete Kris mit all der Seriosität aus, die sie hier brauchte. Niemand trat an sie heran; trotzdem hielt sie sich im Abstand eines kurzen Sprints zur rechten Wand mit ihren gelegentlichen Mündungen zu Seitenkorridoren. Hier und dort standen Gepäckwagen, seit einer Woche nicht mehr benutzt, ein paar mit vergessenen Gepäckstücken beladen. Kris hielt das Tempo gemessen und den Atem langsam, während sie die Strecke zuRing Eins zurücklegte. Dorthin gelangen, eine Yacht oder einen schnellen Transporter finden, und schon war sie von hier fort.
    Eine Tür wurde an einem Seitenkorridor geöffnet; Tom steckte den Kopf heraus, sah Kris und winkte. Einen Augenblick später kam Penny aus dem Treppenhaus gelaufen. Dass sie einen besorgten Blick hinter sich warf, verriet Kris alles, was sie wissen musste. Sie gab Tom mit einem Wink zu verstehen, er solle den Flur hinab auf Distanz gehen, weg von der Promenade, während sie selbst einen Schritt weit zurückwich und sich der Wand zukehrte.
    Damit hatte Kris den Kontakt unterbrochen. Das Letzte, was sie sich jetzt noch gewünscht hätte, war eine Schießerei, die Ninjas und Graue in diesen stillen und ignorierten Winkel der Station lockte. »Jack, hole einen Gepäckwagen. Möglichst einen, der groß und beladen ist.«
    Der am zweitnächsten stehende erfüllte die Anforderungen. Jack schob ihn; Kris lenkte ihn den Flur hinab und folgte ihm dann. Eine Dame, die ihre Security-Begleitung sinnvoll als Hotelpagen nutzte.
    Zwei rot gekleidete Frauen stürmten aus dem Treppenhaus hervor, taten den Gepäckwagen mit einem kurzen Blick ab und entdeckten Tom und Penny, die gerade um eine Ecke verschwanden. Die Roten liefen los, aber Jack stolperte und schubste den Gepäckwagen einer der beiden in den Weg, sodass diese gegen die andere stieß. Kris hatte gesehen, dass sich Sandfires Haremsmädchen mit eleganter Grazie bewegten, aber diese beiden hatten nicht damit gerechnet, dass ein Gepäckwagen voller Schachteln sie in ein Handgemenge verwickeln könnte. Beide gingen zu Boden, eine von ihnen richtig heftig.
    »Mein Bein, du Idiot! Pass doch auf, wohin du gehst!«
    »Es tut mir leid, Ma’am«, sagte Jack, ganz zerknirscht und den Kopf gesenkt, während er sich ihnen näherte und dabei die ihm folgende Kris abschirmte. »Ich bin gestolpert.«
    »Sicher über deine Schnürsenkel!«, blaffte die Anführerin und half der anderen auf die Beine. »Kannst du noch laufen?«
    Die andere probierte einen Schritt und musste gleich humpeln. Der Knöchel ihrer engen Körperpanzerung weitete sich und bildete eine Schiene. »Ich versuche, Schritt zu halten. Laufe du ihnen nach.«
    »Hören Sie, es tut mir leid«, sagte Jack und traf Anstalten, der Humpelnden zu helfen.
    Kris kam hinter Jack zum Vorschein, den Arm zur anderen Frau ausgestreckt, das Handgelenk schlaff, um die Automatik zu verbergen. »Hören Sie, ich weiß, dass man mir die armseligste Ausrede als Sicherheitsmann auf allen Randwelten angedreht hat; gar nicht vergleichbar damit, wie es auf der Erde ist. Ich habe das Gefühl, ich schulde Ihnen   …«
    Die Augen der Anführerin wurden groß. »Sie sind   …«
    »Ja, bin ich«, sagte Kris und jagte drei Schlafpfeile in sie hinein. Auf der niedrigsten Energiestufe erzeugte die Automatik kaum mehr Geräusche als eine Reihe von Knacklauten, aber auf diese kurze Distanz zertrümmerten sie den Schädel der Frau. Jack ließ der anderen derweil die gleiche Behandlung angedeihen. Schnell packten sie die Roten auf den Gepäckwagen und begruben sie mit den Gepäckstücken. Tom steckte den Kopf um die Ecke und grinste, und dann liefen er und Penny wieder herbei.
    »Hat jemand Abby gesehen oder

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