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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Mutter seufzte.
    »Deine Modepolizei soll mir ihre Vorladung doch mit der Post schicken, Mutter. Ich lege sie bei meinen Staubmäusen ab.« Kris setzte ihren Weg fort, während Mutter gegenüber der Frau rechts von ihr eine Tirade vom Stapel ließ.
    Opa Ray hatte seinen erforderlichen Auftritt und wurde von Leuten umlagert, die auf einen Gefallen erpicht waren, sowie von heiratswürdigen Matronen, die sich bestrebt zeigten, die lange Zeit seines Witwerdaseins zu beenden. Nichts ging über die Chance, Königin von achtzig Planeten zu werden, um alle auf gesellschaftlichen Aufstieg erpichten Damen im Umkreis vieler Lichtjahre anzulocken. Einige waren derzeit verheiratet, aber erkennbaren Willens, sich nichtsdestotrotz zu verbessern. König Ray bahnte sich seinen Weg durch die juwelenbesetzte Menge, wie ein erfahrener Waldläufer sich im Dschungel durch Schwärme lästiger Fliegen schlägt. Er nahm jedoch Notiz von Menschen, auf die er Wert legte, und dazu gehörte Kris. Angesichts der Schärpe und des Ordens zog er eine Braue hoch.
    »Accessoires machen das Outfit«, sagte Kris. Der Modeklatsch ignorierte vielleicht den Verwundeten Löwen; Menschen wie Opa wussten es besser.
    »Die Erde ist dir dankbar, dass du ihr den Arsch gerettet hast.« Opa Ray grinste. »Und ihre Kriegsflotte«, setzte er mit diesem typischen schmalen, warmherzigen Lächeln hinzu, für das alle Welt bereit war, das eigene Leben zu riskieren.
    »Eine andere Entscheidung war nicht möglich«, sagte Kris. Ihre Augen wurden auf einmal feucht, und sie senkte den Blick zum dicken Teppich.
    »War selbst ein paar Male in einer solch scheußlichen Lage«,sagte König Raymond. »Ganz schön mies, so etwas. Die Überlebenden sind jedoch für nette Gesellschaft gut.« Kris war schon auf halbem Weg nach Hause, als sie das Nachglühen dieses Augenblicks verlor.
    »Kris«, meldete sich Nelly, »ich habe hier ein R-Gespräch. Ich denke, du solltest es annehmen.«
    »Wer ist es?« Kris war früh in ihrer High-School-Zeit dazu übergegangen, keine R-Gespräche mehr zu beantworten. Es war erstaunlich, wie viele Menschen mit einer Longknife reden wollten und erwarteten, dass sie für dieses Privileg noch bezahlte.
    »Eine Miss Pasley ruft vom Sternenschiff Bellerophon aus an.«
    »Bellerophon? Müsste ich das Schiff kennen?«
    »Es ist ein Trampschiff, befördert sowohl Fracht als auch Fahrgäste. Tommy hat darauf eine Passage gebucht, wie du dich vielleicht erinnerst.«
    Kris hatte das vergessen. »Ich übernehme die Gebühr.« Eine Computerstimme erklärte Kris, dass man ihr Konto mit einer Summe belasten würde, bei der selbst ihre Augen größer wurden. Miss Pasley, wer immer sie auch war, hatte ihren Anruf um einen sehr kostspieligen Prioritätsrang erweitert. Kris öffnete die obersten Knöpfe der hochschließenden Uniformjacke, damit Nelly ein Hologramm des Anrufs projizieren konnte.
    Eine junge Frau tauchte auf, deren lange glatte blonde Haare ihr bis auf die Schultern fielen. »Miss Longknife oder Prinzessin Longknife«, sagte sie nervös, »Sie kennen mich nicht. Ich kenne jedoch Tommy Lien, der sagt, er wäre ein guter Freund von Ihnen. Er sagte mir, dass ich diese Nummer wählen sollte, falls ihm irgendetwas Seltsames widerfährt.«
    Die Frau wandte kurz den Blick von der Kamera. »Ich denke, dass ihm etwas passiert ist. Er wollte sich die Ruinen auf Itsahfine ansehen. Wir haben alles studiert, was man in der Schiffsdatenbank dazu findet. Er hatte sogar Material dabei, das er anderswo aufgesammelt hatte, und deshalb weiß ich auch, dasser nach Itsahfine fahren wollte. Aber dorthin ist er nicht mehr unterwegs.
    Die Belly   – so nennen wir alle die Bellerophon   – legte auf Castagon 6 einen Zwischenstopp ein, um aufzutanken oder vielleicht neue Ladung aufzunehmen. Ein Typ kam hinzu, während Tommy und ich uns unterhielten. Er stellte sich als Calvin Sandfire vor und sagte, er müsse ein paar Worte mit Tom wechseln.
    Tom ist mit ihm gegangen, und ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen. Das Schiff hat die Station verlassen, und wir sind auf dem Weg nach Itsahfine. Ich habe alle anderen Passagiere befragt, und niemand hat Tom gesehen. Ich habe versucht, ihn übers Netz anzurufen, aber er antwortet nicht. Ich habe mich beim Purser erkundigt, doch der sagt, dass Tommy seine Kabine nach wie vor hat und er somit nicht bereit ist, sie zu durchsuchen. Ich vermute, er hat mich im Verdacht, ich wäre hinter Tom her. Ich denke jedoch, dass Tom das Schiff mit Mr

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