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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Sandfire nicht erwartete. Versuchte dieser alte Kauz, ihre Zeit zu vergeuden? Sie hielt das eigene gesellschaftliche Leben von jeher für eine Verschwendung. Derzeit war es jedoch alles, was sie hatte. Vielleicht wurde es Zeit, sich selbst in neuem Licht zu betrachten. »Warum gehen Sie nicht der Möglichkeit weiterer Einladungen nach, während ich über die Lage nachdenke?«
    »Nur zu gern!«
    »Nebenbei: Ich habe versucht, eine außerplanetare Nachricht zu verschicken und nachzufragen, ob Nuu Enterprises mir ein Schiff schicken kann. Die Absendung verzögert sich gewissermaßen.«
    »Ja, ich habe davon gehört, dass die Kommunikationsanlagen auf High Turantic an ›Kinderkrankheiten‹ leiden, wie man das, glaube ich, nennt.«
    »Nun, könnten Sie vielleicht dafür sorgen, dass meine Nachricht eine höhere Priorität erhält? Nuu Pharmaceuticals stellt einen der Impfstoffe gegen Ebola her. Das Schiff könnte eine Fuhre davon mitbringen, wenn es mich holen kommt.«
    »Sehr gut überlegt, Hoheit. Ja, ich setze mich persönlich mit dem Kommunikationsminister in Verbindung, um zu sehen, was ich erreichen kann.«
    Der Botschafter trennte die Verbindung, und ein Tumult brach aus. »Du wirst keinen Ball besuchen!«, blaffte Jack. »Dort kann man dich aus hundert verschiedenen Richtungen erledigen.«
    »Sandfire!« Tommy war noch blasser geworden. »Das ist der Mistkerl, auf dessen Sirenengesang ich hereingefallen bin. Kris, du kannst nicht das tun, was er möchte.«
    »Kristine Longknife, du kannst nicht so dumm sein!«, lautete Pennys Beitrag. »Du hast ein richtiges Kunststück vollbracht, als du die Schlacht im Paris-System verhindert hast, aber nicht mal du kannst einfach mit den Fingern schnipsen und damit alles besiegen, was hier auf dich einstürmt.«
    »Ich schlage für heute Abend dieses Kleid vor«, sagte Abby und hielt ein hellrotes Arrangement hoch, das sämtliche Blicke aus tausend Metern Umkreis anlocken würde, selbst wenn nur Kris es trug.
    Kris senkte die Stimmlage, schlug jedoch einen Ton an, der sich gegen den Lärm durchsetzte. »Setzen wir uns erst mal, beruhigen wir uns und versuchen, unsere Gedanken zu organisieren.«
    Die anderen leisteten der Aufforderung Folge. Nur Abby zog sich in Kris’ Zimmer zurück, um das Kleid wieder aufzuhängen. Als alle sich gesetzt hatten, leitete Kris das ein, was eine der seltsamsten Mitarbeiterbesprechungen der Geschichte sein musste. »Penny, von welchem Friedhof hat mein Vater diesen Botschafter?«
    »Er ist ein Überbleibsel«, antwortete Penny schnell. »Botschafter Middenmite kam vor vierzig Jahren nach Turantic. Du weißt es vielleicht nicht, aber die Winzer von Turantic produzieren einen besonders geschätzten Wein. Middy konnte uns zu einer marktbeherrschenden Stellung bei den turantischen Weinen verhelfen, die außerplanetar verkauft werden. Als wir Hilfe benötigten, um hier eine Handelsniederlassung zu errichten, hatte er bereits alle wichtigen Kontakte aufgebaut.« Sie zuckte die Achseln. »Vor einigen Jahren wollte er sich aus dem Amt zurückziehen, als wir einen Vorsitzenden für die Handelsniederlassung brauchten. Er schien perfekt für den Job geeignet. Er hat viel dazu beigetragen, das militärische Austauschprogramm des zurückliegenden Jahrzehnts aufzubauen, oder so hat es mir mein ehemaliger Boss zumindest erklärt.«
    »Er ist also ein tolles Aushängeschild, hat aber nicht ganz den Biss, den wir heutzutage bräuchten.«
    Penny nickte.
    »Wer hat hier wirklich die Zügel in der Hand?«
    Penny wich vor Kris’ Blick zurück. »Mr Howling besorgt die Verwaltungsaufgaben.«
    »Also«, versuchte es Kris erneut, »wer ist hier für die eigentliche Arbeit zuständig?«
    »Lieutenant Junior Grade, diese Information steht dir nicht zu.«
    »Und wie ist das, wenn Prinzessin Longknife nachfragt?«
    Penny runzelte die Stirn, blickte zur Decke hinauf und zuckte dann die Achseln. »Diese Königsgeschichte dient nur der Repräsentation, was die Navy angeht. Du gehörst nicht zur Befehlshierarchie über mir.«
    »Vernünftige Antwort«, mischte sich Jack seufzend ein. »Also, wenn unser wandelndes Ziel hier darauf besteht, heute Abend auf den Ball zu gehen, wie können du und dein ungenannter Boss mir dann dabei helfen zu verhindern, dass sie noch vor Mitternacht eine Leiche ist?«
    »Dabei kann ich dir sogar helfen, ohne meinen Boss mit hineinzuziehen.« Penny lächelte fröhlich, erleichtert darüber, diesem Sumpf entronnen zu sein. »Ich sagte dir ja

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